Kapitel 2.

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Langsam trat ich zu meinem Elternhaus und winkte Skroy zum Abschied.
Vorsichtig machte ich die Tür auf und horchte ob sie schon aßen oder auf mich warteten.
Und wie zu erwarten hörte ich noch nicht das Besteck auf den Tellern klirren.
Ja wir sind eigentlich eine recht wohlhabende Familie, Vater verdient gut als Bauer und Mutter näht die Ballkleider und Alltagkleider der Prinzessin und der noch Königin.
Eigentlich kann man sagen das meine Eltern sehr gut, wie soll man sagen? Befreundet ist? Mit der Königsfamilie.
Vielleicht hat Vater mich deswegen als Braut dem Prinzen versprochen.
Mit vorsichtigen Schritten ging ich in unser Essenszimmer und fing mir gleich einen kleinen bösen Blick von Vater ein, und einen liebevollen Blick von Mutter.
,,Neyla, da bist du ja endlich, setzt dich wir haben auf dich gewartet.." Mutter nahm meine Hand und zog mich zu meinem Stammplatz.
Sie streichelte mir übers Haar und zog vereinzelte Blätter hinaus.
,,Täubchen, du hast viel Dreck in deinem Haar, es gehört sich nicht für eine Lady im Wald zu spielen, vor allem ohne Begleitung.." hauchte sie, gab mir einen Kuss auf die Stirn und stellte mir einen vollen Teller mit Reis und Hühnerschenkel vor mich hin.
Ich zuckte nur mit den Schultern und lächelte sie entschuldigend an.
,,Entschuldigung Mutter, ich wollte nur noch einmal den Wind in meinen Haaren spüren.." murmelte ich und Griff zu einer Silbernen Gabel, die Vater selber geschmiedet hatte.
,,Ab Morgen hat das aber alles ein Ende, ab Morgen wirst du im Königshaus leben und die neue Königin von Gergonien werden, die Wachen werden dich morgen abholen..." knurrte Vater und stocherte im Essen rum.
Traurig ließ ich das Besteck wieder auf den Tisch liegen und senkte meinen Kopf.
Ja Vater, ab Morgen hat das alles hier ein Ende, aber ich werde nicht Königin sondern mein eigner Herr, über mich selbst...

Mutter selbst wurde ruhiger, und sie lächelte mich nur noch traurig an. Selbst wusste sie nicht was Vater hatte.
Vielleicht wurde Vater ja erpresst? Aber warum?
,,Ich habe keinen Hunger mehr, ich gehe schlafen. Für morgen muss ich fit sein.." hauchte ich und Vater grummelte nur sowas wie ein gute Nacht und Mutter rief mir ein:
,,Schlaf schön mein Täubchen!" zu. Das wird das letzte sein was ich von ihnen noch hören würde.

Neyla;Ruf der FreiheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt