Kapitel 3.

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Mein Atem war leise und ich horchte in die Dunkelheit. Es war schon lange Nacht und ich habe schon so lange auf diesen Abend gewartet.
Ich bückte mich vorsichtig und schnappte mir die kleine Satteltasche, den Köcher und meinen Bogen.
Langsam drückte ich meine Tür auf und versuchte so gut es ging sie nicht quitschen zu lassen.
Schritt für Schritt lief ich über den Holzboden und verlagerte mein Gewicht so dass die Bretter nicht anfingen zu knacksen, wenn sie das tun würden, wäre ich geliefert. Vater hat nämlich einen sehr leichten Schlaf.
Ich drehte mich einmal um meine eigene Achse um dem Tisch auszuweichen und nicht auf den Schwanz unserer Hauskatze zu treten.
An der Haustür angelangt fasste ich vorsichtig an die Klinke und wischte mit meiner anderen Hand meine schwarzen langen Haare aus meinem Gesicht.
,,Du solltest dir noch etwas zu essen mitnehmen, dein Ritt wird lang sein." Ertönte plötzlich eine Stimme und ich erschreckte mich und konnte gerade noch so einen Schrei unterdrücken.
Mein Herz pochte mir bis zum Hals und ich drehte mich langsam um.
Es war Mutters Stimme.
,,Mutter, was?" traurig lächelnd kam sie auf mich zu mit einer zweiten Satteltasche.
,,Ich wusste das du heute gehen würdest, eine Mutter spürt so etwas. Ich habe Wayko schon gesattelt, er steht hinterm Haus.
Ich hoffe du weist was du tust. Ich liebe dich mein Täubchen und hoffe das wir uns bald wiedersehen..." Ich umarmte sie fest und drückte ihr ein Kuss auf die Wange.
,,Ich liebe dich auch, du bist die beste Mutter der Welt, keine Sorge irgendwann komme ich wieder.!" Mit diesem Versprechen löste ich mich von ihr machte die Tür auf und rannte über den Hof hinter unser Haus.
Kichernd schwang ich mein Bein über meinen Hengst und trieb ihn an.
,,Wir sind frei Wayko, endlich frei!" wiehernd stieg er kurz und galoppierte danach los.

Der Wind peitschte mir ins Gesicht, und der Mond erhellte meinen Weg. Wayko wurde schneller und wir sprangen über einen umgeflogenen Baumstumpf, dieser lag noch vom letzten Sturm dort. In der Nacht war der Wald noch viel schöner als am Tag, und ab jetzt werde ich es jeden Tag sehen.

Und die Freiheit spüren...

Neyla;Ruf der FreiheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt