Kapitel 22.

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Mittlerweile ist es stockdunkel. Serena und Wayko schliefen nebeneinander. In weiter Ferne hörte ich ein Wolfsrudel ihren Gott anheulen, der Mond steht an höchster Stelle und war groß weiß und rund wie eine Kugel.
,,Neyla.." ertönte plötzlich Nic's Stimme und ich schreckte auf.
,,Ja, was ist Nic?" er sah zu mir auf und sein Eisblau bohrte sich in mein Grau.
,,Glaubst du nicht, du solltest ihn gehen lassen?" hauchte er und nickte zu Skroy. Diesen hatte ich näher ans Feuer gelegt das er sich nicht auskühlt und war in meinem Umhang gewickelt.
,,Ich kann nicht... Ich habe die Hoffnung das er es Überlebt..." wieder wurden meine Augen wässrig und ich zog meine Schultern an.
,,Na komm her.." seine Stimme beruhigte mich und ich tat was er verlangte. Seine Stimme zog mich wieder in seinen Bann und ließ mich ihr folgen wie ein Flötenspieler für Kobras.
Als ich nah genug an ihm dran saß zog er mich ruckartig zu sich und schlang seine starken muskulösen Arme um meine Taille. Ich bettete meinen Kopf auf seine harte Brust und lauschte seinem schnellen Herzschlag. Es schlug genauso schnell wie meines. Zögernd legte ich eine Hand auf seine Hand und als ich hinab sah, sah ich wie er unsere Finger miteinander verflechtet und spürte sein Grinsen.
,,Morgen muss ich im Schloss sein. Glaubst du wir schaffen das rechtzeitig?" ich seufzte und sah wieder zu meinem Fuchs der regelmäßig atmete, wenn auch schwer.
,,Wenn es sein muss werde ich Skroy tragen. Keine sorge, wir schaffen das rechtzeitig, nur eine Frage.." er rückte etwas zurecht und legte dann sein Kinn auf meinen Kopf.
,,Dann frage." Ich atmete nochmal tief durch und bemerkte einen kleinen Stich in meinem Herzen, wenn ich auch nur daran dachte. Aber ich darf das nicht fühlen. Ich hatte kein Recht auf dieses Gefühl was in mir wütete.
,,Du hast doch keine Frau gefunden. Also wird der König deine Gemahlin heraussuchen... Hast du davor denn keine Angst.." ich wartete auf eine Antwort, doch bekam keine.
Warum schwieg er denn?
War es ihm unangenehm das ich ihn danach gefragt habe?"
,,Du solltest schlafen Neyla, du musst morgen fit sein. Es wird ein langer ritt.." hauchte er plötzlich und streichelte hauchzart über meinen Handrücken.
,,Okay gute Nacht Nic." Gebe ich mich geschlagen und verdrängte meine fragen im Kopf. Leise gähnte ich und kuschelte mich näher an ihn heran, auch wenn es falsch war. Aber ich brauch das jetzt gerade. Ich brauchte die Sicherheit die er mir gab.
Doch bevor ich wirklich in das schwarze nichts abtauchte hörte ich Nic noch etwas flüstern.
,,Was du noch nicht weist Neyla, die Frau die ich gesucht habe. Diese habe ich schon längst gefunden.."

Was um Himmels Willen meinte er damit, von welcher Frau spricht er...?

Neyla;Ruf der FreiheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt