Kapitel 4.

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Ich trieb Wayko lachend an und er wurde immer schneller, immer tiefer galoppierten wir in den Wald und ich ließ einen Freudenschrei los.
,,Wayko endlich sind wir frei!" er nickte und atmete schnell, seine mächtige Brust hob und senkte sich immer wieder und sein schwarzes Fell glitzerte im Mondlicht. Er ist ein wunderschöner Frise.
Seine Hufen donnerten auf den Waldboden und unser Atem stieg in leichte Rauchschwaben in die Luft.
,,Skroy ! Wo bist du!" rief ich und er hüpfte aus dem Gebüsch.
Ich zog die Zügel an und presste meine Schenkel in seine Seite, sofort kam Wayko zum stehen und ich sprang von ihm ab.
,,Wayko, schön dich auch mal wieder zu sehen" Skroy rieb seinen Kopf an meinem Hengst und er wieherte fröhlich.
,,Klar schön dich zu sehen, aber wir sollten weiter, der Morgengrauen wird bald kommen und wir sind noch nicht allzu weit weg..."
Sofort sahen sie wieder zu mir und ich seufzte.
,,Na schön, dann geht's eben weiter." Ich sprang wieder auf seinen Rücken und nickte den Beiden zu.
Sofort setzte Wayko zum Galopp wieder an und Skroy folgte uns ohne großen Abstand, diese zwei sind wirklich meine besten Freunde.
Mein altes Dorf rückte immer weiter von uns weg und jedes mal wenn ich zurück sah war es weiter entfernt, bis ich irgendwann nichts mehr davon sah. Der Wald wurde immer dichter, die Wurzeln größer und der weg holpriger. Und die Lichter des Dorfes waren verschwunden.
,,Ho Ho, halten wir hier an und verbringen die Nacht, Morgen früh gehen wir weiter." Murmelte ich und Wayko und Skroy kamen zum stehen. Ich sprang zum wiederholten male von seinem Rücken und sammelte Holz für ein kleines Feuer. Nach dem ich es nach einer Zeit anbekommen hatte legte sich Wayko hinter mich und ich lehnte mich müde an ihn ran, Skroy kuschelte sich an meine Seite.
Verschlafen vergrub ich meine Hand in seinem weichen Fell und gähnte.
,,Gute Nacht ihr zwei, hab euch lieb.." meine Augenlieder wurden schwerer bis sie sich endgültig schlossen.
,,Gute Nacht Neyla, wir passen auf dich auf." Hörte ich noch Skroy flüstern bevor ich endgültig einschlief.

Sein Kopf rollte direkt vor meine Füße, meine Tränen liefen unaufhaltsam und ich unterdrückte meinen Würgereiz. Sein Mund war leicht geöffnet und seine braunen Augen hatten den Glanz verloren.

Hektisch öffnete ich meine Augen und sah mich panisch um. Doch ich war nicht hintern den Mauern des Schlosses, nein ich war immer noch an Wayko gekuschelt und drückte Skroy fest an mich.
,,Okay Neyla, es war nur ein Traum, nur ein Traum.." redete ich selber auf mich ein bis ich langsam wieder einschlief.

Nie wieder werde ich das vergessen können...

Neyla;Ruf der FreiheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt