Kapitel 8.

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Langsam wurde es dunkler und der Wald wieder dichter. Ich habe keine Ahnung mehr wo wir überhaupt sind. Ich weis nicht ob wir schon weit genug von Gergonien weg sind. Ich weis nicht einmal ob uns dieser Niclaus folgte. Irgendwie tat er mir leid, schließlich habe ich ihn angeschossen und verletzt, aber ich musste Zeit schinden.
Seine Eisblauen Augen strahlten aber so viel Wärme aus und gleichzeitig so viel Ehrlichkeit und treue.
Sein dunkelbraunes fast schwarzes Haar war mit einem scharfen Messer an den Seiten gekürzt worden und mit einer Art Gel hatte er seine etwas längeren Haar nach oben frisiert.
Er war groß, sehr groß und breit gebaut. Er war muskulös, das hat man deutlich an seiner Rüstung gesehen. Sein Gesicht war markanter und er hatte einen leichten Bartschatten.
Er sah sehr hübsch aus, aber er ist eine Wache. Ich darf nicht so über eine Wache denken. Vor allem nicht, wenn ich daran denke was sie mit Lucas getan haben. Sie haben ihn ausgepeitscht und danach geköpft. Ich musste es mir mitansehen. Ich war nämlich dabei, als wir das alte Schlosspferd retten wollten. Der König verurteilt keine Frauen, aber Männer. Für Männer suchte er sich immer die aller härtesten Verurteilungen heraus. Ich erinnerte mich an meinen qualvollen Schrei als sie ihn Köpften und seine letzten Worte hatten sich tief in mein Herz gebohrt.

Ich liebe dich Neyla, vergiss mich aber und liebe einen anderen mehr als du mich geliebt hattest.

Vor einem Jahr war seine Verurteilung und ich konnte seinen letzten Wunsch nicht erfüllen. Ich kann niemanden anderen lieben so wie ich ihn geliebt habe. Seine Liebe war immer alles für mich und jetzt ist er nicht mehr bei mir. Er wird nie wieder bei mir sein. Eine kleine Träne löste sich aus meinen Augenwinkel und lief traurig und allein über meinen Wangenknochen und tropfte auf Wayko's Schulter.
Ich kann niemanden so sehr lieben wie ihn, auch wenn ich es ihm eigentlich versprochen hatte. Und nie wieder werde ich das grausame Lächeln von unserem ''Geliebten" König vergessen. Keiner wusste wirklich was hinter seinen sicheren Mauern passiert. Keine wusste es, und sie erfuhren es erst was dort hinter passiert wenn sie dabei waren, und den tot einer geliebten Person mitansehen mussten.
Viel zu oft wollte ich jedem erzählen was dort drinnen passiert, aber die Leute hätten mich nicht angehört. Sie hätten mir kein Wort geglaubt. Sie hätten mich für verrückt erklärt, wenn ich unseren König als bösen Mann hinstellte. Niemand hätte mir ein Wort geglaubt.

Keiner hätte das...

Neyla;Ruf der FreiheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt