Kapitel 24.

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,,Wir werden bald das Königreich erreichen, aber erst müssen wir durch das Dorf." Informierte mich Nic kurz angebunden und ich zuckte nur mit den Schultern. Wenn ich ihn dort abgeliefert habe werde ich nicht lange bleiben. Ich werde weiter ziehen. Aber seit ich Fay's Namen erwähnt hatte, benahm er sich anders. Er ist mehr in Gedanken versunken, er hat seit dem nicht mehr gelächelt, es sei als wäre es ausgelöscht worden. Kein einziges mal hatte er mich angesehen und mich frech angegrinst, sowie er sonst immer tat. Auch wenn ich das jetzt sehr ungern zugebe, ich vermisse es. Ich vermisse es wenn er mit mir redet und mich zum Lachen bringt. Ich weis nicht wieso, ich will es auch nicht vermissen, aber es ging nicht anders. Mein Herz weis mehr als mein Verstand, und bis jetzt hat mein Herz noch keine Antwort gegeben wieso ich das vermisse und ich verstehe auch nicht den kleinen stechenden Schmerz im Herzen wenn ich daran denke das Nic bald einer anderen versprochen wird. Ich will nicht so fühlen, ich will nicht so denken. Es fühlt sich wie ein verrat gegen Lucas an. Das kann ich ihm nicht antun. Ich räusperte mich kurz und gewann so seine Aufmerksamkeit.
,,Nic, alles gut bei dir?" diese Frage war nur gehaucht, sie ging unter dem steten wind unter aber trotzdem verstand er es, da war ich mir sicher. Er seufzte kurz und seine straffen Schultern sackten nach unten.
,,Fay war meine erste geliebte. Ich habe meine erste große liebe genauso wie du verloren. Und vorhin als du sie erwähnt hast hatte ich einfach viele Erinnerungen an sie. Es beschäftigt mich einfach nur, also die frage wieso ich sie nicht retten konnte, oder wieso sie nicht auf mich gehört hatte.." seine Stimme war rauer als sonst und ihr schwamm Trauer mit drin. Er tut mir so unfassbar leid, ich weis wie es ist diese Erinnerungen zu haben...
,,Du darfst nicht den Fehler bei dir suchen Niclaus, Menschen tun nicht immer das was man von ihnen verlangt. Und manchmal machen sie eben was zu einem falschen Zeitpunkt. Du musst nach vorne schauen, es sagt keiner das du dich nicht an sie erinnern darfst, um Himmels Willen. Aber du darfst dich nicht zu sehr an das binden sondern weiter machen. Und warte nicht auf eine Antwort. Hör auf zu warten.
Glücklich wirst du erst sein, wenn du aufhörst zu warten und das Beste aus dem Moment machst, indem du dich jetzt gerade befindest." Erstaunt drehte er sich zu mir um und zog seine Augenbraue zusammen.
Kurz darauf senkt er sie wieder und lächelte mich an. Und dieses Lächeln war unglaublich, so sanft und liebevoll wie ich es sonst nur bei Lucas gesehen hatte. Es ließ mein Herz einen Sprung machen, damit es danach gleich doppelt so schnell schlagen konnte.
,,Du hast recht Neyla, du hast recht." Zögernd lächelte ich zurück. Als ich wieder nach vorne sah kam schon der Anfang des Dorfes. Bald sind wir bei ihm. Und wenn ich nur daran denke er heiratet bald eine andere Frau.
Ich sollte davor verschwunden sein...

Neyla;Ruf der FreiheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt