Kapitel 9.

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,,Einer fremden Person einen Pfeil in den Oberarm zu jagen ist nicht gerade die freundlichste Methode, finden Sie nicht auch?" ich schrie erschrocken auf und sprang mindestens einen Meter vom Baum weg. Sofort wurden Skroy und Wayko wach. Skroy knurrte und fauchte den fremden Mann an und Wayko scharrte mit den Hufen am Boden.
Grinsend trat dieser Niclaus hinter dem Baum hervor und drehte meinen Pfeil hin und her.
,,Also ich finde es ziemlich unfreundlich, oder etwa nicht Neyla?" ich stutzte, woher kannte er meinen Namen!?
,,Woher willst du wissen das ich Neyla heiße?" hauchte ich und ging langsam auf die Knie um Skroy zurück zu halten, der kurz davor war ihn anzuspringen. Er drehte meinen Pfeil noch einmal und hielt dann die Spitze ins Mondlicht. Wegen meiner eigenen Dummheit klatschte ich gegen meine Stirn, dass hatte ich ganz vergessen. Vater hatte meine Pfeile selbst geschmiedet und in jede Pfeilspitze meinen Namen eingraviert.
,,Wenn es kein Problem für sie wäre, würde ich ganz gerne meinen Pfeil wieder haben.." ich erhob mich wieder und streckte meinen Arm langsam aus. Ich war jederzeit bereit umzudrehen und wegzurennen, jeder Muskel in mir war zum zerreißen gespannt.
,,Nicht so verspannt, ich weiß ja nicht wieso sie so misstrauisch gegenüber mir sind, aber ich werde ihnen nichts tun." Ich entspannt mich und sah hoch in seine Augen. Ich sah keine Spur von einer Lüge darin, also spricht er die Wahrheit, vielleicht kommt er ja aus einem anderen Königreich? Das kann ja gut sein, schließlich ist seine Rüstung schwarz und die aus Gergonien sind braun oder Silber.
Er überreichte mir meinen Pfeil und ich hörte Skroy und Wayko erleichtert ausatmen.
,,Also Neyla, woher kommen sie ?" ich kicherte und ließ mich wieder zu Boden sinken, Niclaus tat es mir gleich.
,,Per du reicht mir völlig, ich komme aus Gergonien, ich bin sozusagen auf der Flucht.." ja nicht zu viel verraten..
,,Gergonien sehr schönes Königreich, und wer ist denn dein Begleiter Neyla, alleine als Frau ist es doch viel zu gefährlich." Ich schüttelte den Kopf und funkelte ihn an.
,,Ich bin nicht allein, ich habe Skroy und Wayko, und die Freiheit..."
,,Nicht so säuerlich meine liebe, ich hatte mich lediglich nur um deine Gesundheit gesorgt. Hier in den Wäldern streifen viele Bären herum, sowie große Wolfsrudel." Lachte er und ich könnte dahin schmelzen. Sein Lächeln war so süß und weich, und wäre ich nicht schon gesessen dann hätten meine Knie jetzt nachgegeben und ich würde jetzt sitzen.
,,Um meine Gesundheit brauchst du dir keine Sorgen machen, ich kann gut auf mich selber aufpassen. Und jetzt du. Erzähl etwas über dich." Ich schupste ihn mit meiner Schulter etwas zur Seite, doch er bewegte sich kein Stück. Er war standhaft wie ein Baum. Lachend verschränkte er seine muskulösen Arme hinter seinem Kopf und lehnte sich gegen die große Eiche sinken.
,,Also ich komme aus.." fing er an und ich war wie gebannt von seinen vollen Lippen.

Neyla;Ruf der FreiheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt