Für immer, egal was geschieht

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Eine Weile lang hatte ich ihnen noch zugesehen.

Beim Jagen.

Trinken.

Reden.

Leben.

Immer mehr Zweifel schoben sich in meine Gedanken.

Alles könnte passieren. Alles und nichts.

Die kommenden 24 Stunden würden Stunden der Angst werden.

Es war wenig Action.

Nicht aufregend genug.

Das bemerkte ich an den gelangweilten Gesichtern der Menschenmenge während ich mir einen Weg durch sie hindurch bahnte.

Langeweile

Das größte Problem der Tribute in der Arena.

Aber nicht ihre Langeweile. Nein. Die Langeweile der Zuschauer.

Tödlich.

Ich erkannte die Stimme bevor ich seine Gesichtszüge sah.

Hay.

Plauderte er etwa gerade wirklich mit einem... normalen Bewohner des Kapitols?

Was war in ihn gefahren?

Plötzliche Wendung des Gemüts?

Langsam drängte ich mich durch die Menge auf ihn zu. Nicht das er sich verplapperte, in alldem Getratsche.

"Hay- Mitch!", rettete ich mich selbst aus der misslichen Lage.

Wollte ich ihn wirklich gerade bei einem Spitznamen rufen? FURCHTBAR!

Ich räusperte mich kurz. "Ein...", kurze Pause. Ein ein....""Ein Sponsor wartet in der Halle, Haymitch.", meinte ich mit schriller Stimme und einem schiefen Kapitol-Lächeln.

Seine Augen musterten mich kurz und seine Mundwinkel zuckten tatsächlich etwas nach oben.

Noch vor fas 7 Tagen, war sein Gesicht wie aus Stein gemeißelt gewesen.

Die Gesichtsmuskeln betäubt vom Alkohol.

Der Blick trüb.

Abwesend.

Weg.

Doch wie er diesmal vor mir stand, so voll Lebenslust und mit funkelnden Augen...

Ich traute mich sogar ihn glücklich zu nennen.

Glücklich.

War ich es überhaupt? Glücklich?

Diese Frage beantwortete sich von selbst, als Hay sich mit einem Lächeln verabschiedete und auf mich zukam.

Ja ich war glücklich. Mit ihm.

"Du? Tratschen? Mit einem KAPITOLBEWOHNER?!", meinte ich leicht lächelnd und sah zu ihm hoch.

"...ich hab was erfahren... ich geh in die Halle, du an ...den Ort.", kam es bedrückt von ihm

Ich hatte fast vergessen wie viele Menschen um uns herum standen. Schnell machte ich einen Schritt zurück.

Zu nah war ich bei ihm gestanden.

"Ich hole mir etwas zu Trinken.", meinte ich und versuchte normal zu klingen.

Schnellen Schrittes quetschte ich mich zwischen den Menschen hindurch.

Federn kitzelten in meiner Nase, der Geruch von Puder haftete an mir und das Klappern der hohen Schuhe übertönte schon beinahe die Musik.

Effie Trinket - Different Worlds - Tribute von Panem FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt