Seit Dederik mit mir gesprochen hatte, war mir meine Nervosität deutlich anzusehen.
Und das war wirklich nicht gut. Nein es war schlecht...sehr schlecht. SOGAR Fürchterlich! Den mit Nervosität machte man Fehler. Fehler welche oft zwischen Tod und Leben entschieden. Das hatte mir mein Leben als Distriktbetreuerin mit Sicherheit mehr als deutlich gezeigt. An den raschen Enden der Leben der Tribute und ebenso an meinem eigenem, dem Anschein täuschendem leben.
Auf dem Weg zum Zug wurde ich, genauso wie Dederik es mir prophezeit hat, ganz spontan nach einem Interview für die Kapitolflash gefragt. Natürlich. Erwürde mir doch nicht unnötig Zeit schenken.Und wieder mal machte ich gute Miene zum bösen Spiel. Mehr als einmal beteuerte ich, mit einem Lächeln im Gesicht, welch ein von Herzen guter Mann Dederik doch war und sein Sinn für Mode einfach Fabelhat war. Immer mehr Lügen ordneten sich, neben all den anderen, tief unten, in meiner Seele ein.
Nach dem, vor Lügen nur so triefenden Interview wurden noch einige tausend Fotos geschossen, Küsschen getauscht und Umarmungen verteilt. Viele Komplimente wurden ausgesprochen und zurückgegeben. NIcht mal die hälfte davon war ernstgemeint.
Alles war so wie jedes Jahr...
Nacheinander verließen uns einzelne Betreuerinnen und stieg in ihren Zug. So auch ich. Unter tosendem Applaus stieg ich in meinen Zug, winkte und lächelte, bis mich die schweren Metalltüren erlösten. Kein Mucks drang zu mir in den Zug durch. Alles war Still. Wundervoll Still.Fabelhaft.
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Nach dem ich im Zug ausgiebig gefrühstückt hatte wurde ich von einer Gruppe an Stylisten aus meinem Kleid geschält, eingecremt und abgeschminkt. Während dieser Prozedur wurde mir mein diesjähriges Ernte Outfit gezeigt. Ich muss zugeben das ich ziemlich überrascht war als der Stoffe weder glänzte noch sonderlich schrill war. Es war ein dunkel magentafarbener Rock der mit vielen Reihen an Rüschen verziert war, ein schwarzes, weit ausgeschnittenes Top und darüber einen ebenfalls magentafarbenen Blazer. Zwar nicht besonders aber...übel war es nicht. Alles war gut. Alles war Fabelhaft.
Ich wurde also in mein Outfit gequetscht und anschließend noch geschminkt. Mein Gesicht wurde fast vollkommen mit weißem Puder bedeckt und ein pinker Liedschatten aufgetragen. Meine Perücke wurde mir zu meiner Verwunderung zuletzt angelegt. Die Locken waren größtenteils weiß und an manchen Stellen sah man leicht rosa Stränchen. Hübsch. Als Highlight wurde mir eine große, aus magentafarbenem Stoff bestehenden Rose in der Perücke befestigt. Um meinen Hals wurde mir ein, ebenfalls aus Stoff bestehenden Blumen geschmücktes Band umgelegt.Alles in allem war es Fabelhaft. Was den auch sonst.
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Nach einer mehr stündigen Fahrt ohne besondere Vorkommnisse kamen wir etwas zu früh in Distrikt 12 an. Ich stolzierte also in Begleitung von einigen Friedenswächtern aus dem Zug, dem Rathaus entgegen. Zwar war der Weg dorthin nur circa 30 Meter weit, doch er war alt und holprig und so stolperte ich ganz langsam dem Rathaus entgegen. Schrecklich.
Als ich dort, ohne Verletzungen, angekommen war beobachtete ich noch einen kurzen Moment lang die letzten Aufbauarbeiten der Erntebühne und stolzierte dann die metallenen Stufen zur großen Eingangstür hinauf.---
Laut hallten meine Schritte in der großen Eingangshalle . Die Zustände der Gebäude in diesem Distrikt ließen wirklich zu wünschen übrig. Aber es war auch nicht anders zu erwarten...Es war das ärmste der 12 Distrikte.
Als ich die kleine Personengruppe, im hinteren Teil der Halle erreichte, wurde ich sogleich mit falschen Herzlichkeit von Distrikt 12s Bürgermeister und seiner Frau begrüßt. Wie sollten sie mich auch mögen. Ich war diejenige die Jahr für Jahr das Todesurteil zweier junger Menschen besiegelte. Es war meine Aufgabe zwei Tribute zu bestimmen, welche mit 22 anderen in eine Arena gebracht werden um dort auf Leben und Tod gegeneinander zu kämpfen. Bis nurmehr ein Einziger am Leben ist und zum Sieger der Hungerspiele erklärt wird.
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Effie Trinket - Different Worlds - Tribute von Panem FF
FanfictionLuxus, Mode, Hungerspiele Das sind die Hauptelemente im Leben eines Kapitolbewohners. So auch im Leben von Effie Trinket. Erlebe die Hungerspiele aus ihrer Sicht und entdecke die Vor- und Nachteile von Ruhm und Luxus.' "Fröhliche Hungerspiele...