Mutationen

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Ich war die erste die ging.

Er hatte mich vorgeschickt. Er würde gleich nachkommen, hatte er gesagt und die Tür für sie geöffnet.

Es musste wohl so sein.

Es war furchtbar. Es war unglaublich furchtbar nicht lieben zu dürfen.

Es zerrte an mir und meinem Herzen.

Alleine und mit schnellen Schritten trippelte ich die Treppe hinab und den schmalen Flur entlang.

In der Halle angekommen war es dunkel. Leises Murmeln lag in der Luft, doch niemand drehte sich nach mir um. Gut so.

Der Bildschirm leuchtete in dunklen Farben und man sah Katniss und Peeta, wie sie doch das Gebüsch gingen.

Bäume flogen am Bildschirm vorbei, als die Perspektive wechselte.

Mein Moment

Leise und unauffällig schlängelte ich mich zwischen den anderen hindurch.

Fast stolperte ich über eine Handtasche und zischte kurz auf.

Bei unserer Bank angekommen setzte ich mich und sah hinauf, auf den Bildschirm.

Gerade als Peeta und Katniss unruhig wurden, ertönte ein lauter, von Schmerz erfüllter Schrei.

Tresh.

Augenblicklich wechselte die Kamera zum geschehen.

Blutüberströmt war Tresh's angsterfülltes Gesicht zu sehen.

Und dann sah ich sie.

Die Mutationen.

Wie nackte, graue Hunde. Nur vereinzelt hingen Fellfetzten an ihnen herab und ihre spitzen Zähne glänzten gefährlich.

Doch das schlimmste waren ihre Augen.

Die Augen der Tribute.

Ich erkannte Rue's, Glimmer's und Finch's.

Wie furchtbar. Wie unglaublich furchtbar.

Wie Blitze sprangen sie umher, heulten und bellten.

Ihre Krallen bohrten sich tief in Tresh's Fleisch und sie rissen Fetzten aus ihm heraus.

Ein letzter Schrei durchriss das Bellen bevor sie ihm die Kehle zerfetzten.


Bumm.


Nur noch 3 übrig.

3 von 24.

Ich fröstelte.

Nicht weil mir kalt war, nein, ich fröstelte aus Angst. Angst vor dem was auf Katniss und Peeta zukam.



Sanft strich mir plötzlich eine Hand über den Arm.

Haymitch.

Ich sah in kurz an und wendete mich wieder ab.

Ich konnte nicht.

Ich durfte nicht.

Und er wusste das.

Wie gern würde ich mich an ihn lehnen, mich an ihm festhalten und ihm erzählen wie sehr ich mich fürchtete. Wie groß meine Angst war. Doch es durfte einfach nicht sein.

Es war zum Verzweifeln.

Langsam wurde es wieder Still in der Halle.

Es war nur noch das Bellen der Bestien zu hören.

Effie Trinket - Different Worlds - Tribute von Panem FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt