Kapitel 8

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»Hallo.« sagte ich und stellte mich neben Leo und lehnte mich an den Zaun. Überrascht sah sie mich an und lächelte dann. »Hey Kathy! Ist der Tierarzt schon wieder weg?« fragte sie mich verwundert und als Antwort nickte ich. »Jap, der war irgendwie echt schnell, aber er meinte, dass er uns die Ergebnisse spätestens bis morgen Abend schickt oder „faxt", wie er es ausgedrückt hatte. Ich wusste nicht einmal, dass faxen „in" ist.« lachte ich und Leo stieg ein.

Verwirrt sahen uns die Jungs an, welchem im Viereck standen und gerade noch sich angeregt über etwas unterhalten hatten. Jonas saß auf einem Pferd, welches schwarz weiß gefleckt war und zugegeben echt schön aussah.

»Reitest du?« fragte mich Leo urplötzlich. Überrascht wandte ich meinen Blick von den Jungs ab und sah Leo an. Sie besaß wunderschöne braune Augen, welche irgendwie nicht ganz mit ihren Sommersprossen und der hellen Haut zusammenpassten. Irgendwie war sie ein Mix aus allem.

»Ich bin seit ich klein war geritten, bis ich mit dreizehn Jahre alt war. Dann habe ich aufgehört.« sagte ich und versuchte, nicht weiter über den Grund für das aufhören nachzudenken. Sonst würde ich nur wieder traurig werden.

»Möchtest du mir helfen, Pero und mein Pferd, Don zu putzen?« fragte sie und ich war froh, dass sie nicht über den Grund meines Aufhörens nachgefragt hatte. Sie wusste, wann es besser war, die Klappe zu halten.

»Ähm klar, warum nicht?« lachte ich gezwungen und warf noch einen letzten Blick auf den Reitplatz, direkt in Jonas Augen, welcher ertappt seinen Blick abwandte. So ein Stalker.

Ich lief Leo nach, welche in Richtung der Koppeln lief. »Kannst du ein bisschen langsamer?« fragte ich und sofort blieb Leo stehen und lief leicht rot an. »Tut mir leid, ich habe vergessen, dass dein Fuß verstaucht ist.« beichtete sie mir und beruhigend lächelte ich sie an. »Kein Problem, sag mal. Wo ist eigentlich Sky?« Erst jetzt hatte ich bemerkt, dass Sky nicht mehr neben mir war. »Vermutlich ist er wieder zu Lake, meinem Hund, gerannt und spielt wieder mit ihr. Die beiden verstehen sich außerordentlich gut.« sagte sie und schnappte sich zwei Halfter und drückte mir eines in die Hand.

»Wir werden jetzt auf die Hengst und Wallach Koppel gehen. Keine Angst, sie werden dich nicht niederrennen, vor allem sind nicht alle Pferde hier, sondern nur noch die angerittenen, welche Tagsüber auf diese Koppel und Nachts auf eine kleinere kommen.« erklärte mir Leo und stieg über das Zaun Tor und ich tat es ihr gleich, wobei ich fast hinuntergefallen war. Verdammt, ich hoffte mein Knöchel verheilte schnell, denn ich hasste es so eingeschränkt zu sein.

Stumm liefen wir nach hinten, den Weg, den ich in der Früh gekommen war und kamen nach kurzer Zeit bei den ersten Pferden an. »Das Pferd in komplett schwarz, was dort weiter hinten steht ist Pero, er war eigentlich ein Wildpferd, wurde aber erst vor kurzem angeritten. Den musst du holen und keine Angst, er scheint dich laut den Erzählungen zu mögen.« sagte sie und zeigte auf das grasende Pferd etwas abseits.

Stumm nickte ich und machte mich auf dem Weg zu ihn. Ich hatte keine Angst, zumindest keine große. Sagen wir mal so, ich hatte Respekt vor Pferden. Eh näher ich kam, desto mehr wurde mir bewusst, wie schön Pero war. Sein Fell war aus irgendeinem Grund nicht dreckig und glänzte in der Mittagssonne. Er war etwa einen Meter sechzig groß, auf jeden Fall konnte ich über ihn drüber schauen.

Als ich fast bei ihm angekommen war, spitzte er seine Ohren und hob seinen Kopf. Er sah genau in meine Richtung und überraschender Weise bewegte er sich auf mich zu. Ruhi blieb ich stehen und versuchte normal zu atmen. Verdammt, ich sollte mich nicht so anstellen. Er wird mir nichts tun!

Als Pero bei mir angelangt war, schnupperte er wieder an mir, dann hielt er seinen Kopf so, sodass ich problemlos das Halfter anlegen konnte. Etwas verwirrt tat ich es und schloss den Karabiner Haken und streichelte vorsichtig über Pero's Kopf. Dann zog ich leicht an dem Strick und vermittelte ihm somit, dass ich losgehen möchte.

Please, no Love (beendet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt