Kapitel 15

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»Kathy? Kommst du mit ausreiten?« fragte mich Jonas, welcher auf dem Rücken seines Wallachs Chestnut auftauchte und mich abwartend ansah.

»Ja, warte kurz, ich muss noch Pero aufzäumen und mir eine wärme Jacke anziehen.« antwortete ich und fröstelte leicht.

Inzwischen war es November und morgen war Thanksgiving. Langsam merkte man auch, dass es Winter wurde, denn es war einfach wahnsinnig kalt geworden. Auch war ich schon neun Monate hier und konnte gar nicht glauben, dass ich in drei Monaten zurück nach Los Angeles musste.

Ich liebte das tägliche Reiten, das Zusammensein mit den anderen, natürlich auch Leo und Aaron, nur rein platonisch versteht sich. Um ehrlich zu sein wollte ich auch nicht mehr zurück. Aber mein Dad und mein Management würden darauf bestehen und da ich noch nicht einundzwanzig und damit wirklich volljährig war, konnte ich nichts ohne die Zustimmung meines Vaters entscheiden.

Manchmal hasste ich Amerika dafür.

»Kannst du kurz Pero halten?« fragte ich Jonas und drückte ihm die Zügel in die Hand, dann joggte ich ins Haus und schnappte mir meine Winterjacke von der Garderobe und tauschte meine Weste gegen diese ein.

»Wow Sky.« sagte ich, als er sich auf meine Oberschenkel mit den Vorderbeinen stellte und mein Gesicht abschleckte. »Wenn du möchtest kannst du mitkommen.« sagte ich und verdrehte grinsend meine Augen und sofort sprang Sky wieder von mit hinunter.

»Kathy, wo gehst du hin?« fragte mich Ann und tauchte um Türrahmen auf. »Mit Jonas ausreiten, wieso?« fragte ich und sie fing an zu lächeln und zuckte nur mit ihren Schultern. »Nur so, viel Spaß.« sagte sie und verwirrt sah ich sie an und bedankte mich.

Dann lief ich aus dem aus, gefolgt von Sky, auf Jonas zu, welcher auf mich wartete und dabei ganz schön genervt aussah.

»Tut mir leid, deine Mom hat mich aufgehalten.« entschuldigte ich mich und nahm Jonas die Zügel ab. Dann zog ich den Sattelgurt nach und stieg dann auf.

Inzwischen ritt ich Pero mit Westernsattel und Westernzaumzeug, da es einfach bequemer zum ausreiten war, als ein englischer Sattel.

Stumm setzten wir uns in Bewegung und ritten in Richtung Wald, an den Koppeln vorbei. Es war etwa vierzehn Uhr und die Sonne wurde von den vielen Wolken bedeckt, welche stark nach Regen aussahen.

»Meinst du es wird heute Regnen?« fragte ich Jonas und streichelte Pero über seinen Hals. Dann schnalzte ich mit der Zunge, damit er etwas schneller lief, da er fast einzuschlafen schien.

»Nein, ich glaube nicht. Meistens zieht das einfach nur vorbei.« antwortete er und trabte an. Überrascht übte ich etwas Druck mit meinen Schenkeln aus und sofort war Pero wieder gleichauf. »Was sagst du? Wettrennen bis zur Lichtung?« fragte er, als wir an einer geraden Strecke ankamen.

Grinsend nickte ich und trieb Pero an, welcher sofort loszischte. »Hey! Wir haben nicht los gesagt!« schrie Jonas und als mich umdrehte, war er jedoch nicht mehr ganz so weit entfernt.

Wir preschten durch den Wald, schreckten dabei ein paar Vögel und sogar ein Reh auf. Letzten Endes kam ich als erster bei der Lichtung an und stieg lachend ab und setzte mich auf einen Baumstamm, um auf Jonas zu warten, welcher genau in diesem Moment auf die Lichtung galoppierte und nun Chestnut durchparierte.

»Du hast geschummelt.« sagte er und stieg auch ab und ließ sein Pferd grasen. »Ich doch nicht.« lachte ich und kopfschüttelnd sah er mich an.

Unser Verhältnis war deutlich besser geworden, was mich wirklich freute. Auch für die anderen war es nun leichter, falls wir etwas zusammen unternahmen, da wir uns einfach nicht mehr ignorierten, sondern normal miteinander redeten.

Please, no Love (beendet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt