Kapitel 10

2.8K 159 5
                                    

"Sag mal wie viele von euch gibt es eigentlich?", fragte Stiles und ging sich ratlos durch die Haare. Ich zuckte mit den Schultern. "Ich kann nur von meiner Wenigkeit, Scott, Isaac und Derek behaupten. Andere kenne ich nicht." Ich biss mir leicht auf die Unterlippe. 
"Und du suchst jetzt Unterschlupf bei mir? Warum?" Er schaute mich fragend an. Ich seufzte. "Du hast bis jetzt noch keinen Verdacht bei den Argents erregt und außerdem suchen sie dein Haus bestimmt nicht ab ... bei dir ist es sicher und ich habe Vertrauen in dich." Die letzten paar Worte sagte ich besonders leise in der Hoffnung das er sie nicht hören würde. Er schaute mich an, seine Augen glitzerten wie die eines kleinen Kindes wenn es besonders glücklich war. Er hatte es gehört. Ich lächelte unsicher. Ich brauchte Stiles, er war der einzige Mensch dem ich bis jetzt wenigstens ein wenig Vertrauen geschenkt hatte. "Und wie erkläre ich meinem Vater das du für 24 Stunden bei mir campieren musst weil du sonst zu  90 %  abkratzen wirst?" Ich verdrehte die Augen. "Du wirst im gar nichts sagen, jedenfalls nichts das irgendwelche verdächtigen Worte enthält." Ich schaute ihn warnend an. "Ich habe das Gefühl das dies nicht gut für mich enden wird.", sagte er mit besorgten Unterton. Ich zuckte mit den Schultern. "Du überlebst das schon aber ich wahrscheinlich nicht wenn du mir nicht hilfst." Ich versuchte leicht eindringlich zu klingen, nur weil ich ihm vertraue bedeutet das nicht, dass er jetzt mein Freund ist. Er gab sich geschlagen. "Hör auf mir unnötige Schuldgefühle einzureden, ich helf dir ja schon." Ich atmete erleichtert aus und umarmte ihn kurz was zu komischen Blicken von meinen Schulkameraden führte. Er schaute mich überrascht and lächelte dann aber unsicher. "Was ist mit den anderen? Scott, Derek und Isaac?" Wir blieben vor seinem Schließfach stehen. "Derek und Scott werden gemeinsam untertauchen und Isaac ... ich weiß nicht wo er sich verstecken wird." Stiles schaute mich kurz an und antwortete: "Dann ist Isaac wieder auf sich allein gestellt? Müsste er ja eigentlich gewohnt sein ..."
Ich blickte auf. "Wie bitte?" Stiles schloss sein Schließfach. "Du weißt nichts davon?" Er klang ziemlich überrascht. Anscheinend dachte er, dass ich mich ausreichlich über Isaac informiert hatte doch ich wusste nichts über den mysteriösen Lockenjungen. Ich schüttelte den Kopf. "Was ist mit ihm passiert?" Ich wollte es wissen, vielleicht würde dies sein seltsames Verhalten erklären. "Er wurde Jahre lang von seinem Vater misshandelt, er wurde sogar in die Tiefkühltruhe eingesperrt.", sagte er leise. Er fühlte sich nicht wohl wenn er darüber sprach. "Und .. wo ist sein Vater jetzt?" Jetzte schaute er mir direkt ins Gesicht. "Er ist tot. Wurde ermordet.", nuschelte er. Mir stockte der Atem. "Von wem?", fragte ich geschockt. Stiles schüttelte leicht den Kopf. Ich erwartete keine Antwort, was auch immer passiert war sollte ich nicht erfahren. "Wir sehen uns dann später bei mir." Er lächelte mich freundlich an und verschwand dann in der Schülermenge.
Na das konnte ja was werden.

Ich ließ mich auf Stiles' Bett fallen und schloss die Augen. Ich hoffte wirklich das dieser Tag friedlich endete und niemand verletzt wird. "Weißt du wo sich Scott und Derek aufhalten?" Ich öffnete die Augen und setzte mich auf. "Nein, Derek hat nur gesagt das die beiden untertauchen werden mehr weiß ich leider auch nicht."  Stiles wirkte äußerst besorgt um seinen besten Freund, was ich in gewisser Weise nachvollziehen konnte. "Und Isaac ist wirklich komplett auf sich allein gestellt? Warum nehmen die beiden ihn nicht mit? Der kriegt doch sonst nichts auf die Reihe, du hast keine Ahnung wie oft er schon in Schwierigkeiten geraten ist." Ich zuckte mit den Schultern. "Zu auffällig.", antwortete ich knapp. Er setzte sich neben mich und schaute mich von der Seite an. Ich fühlte mich unglaublich unwohl denn angestarrt zu werden gehörte nicht zu meinen Zielen im Leben. Ich schaute ihn unsicher an, denn ich wusste ernsthaft nicht was er wollte.
Sein Blick lag auf meinen Augen, wanderte kurz zu meinen Lippen und dann wieder hoch zu meinen Augen. Nein Stiles, ich denke nicht das dies der richtige Augenblick ist und ich will das auch nicht. Oder etwa doch? Ich fühlte mich auf seltsame Weise zu ihm hingezogen doch  eine Beziehung passte mir gerade gar nicht. "Ich bin froh das du hier bist, ich möchte nicht das dir etwas passiert." Stiles' Worte klangen süß doch ich war zwiegespalten, was sollte ich tun?
Stiles kam ein wenig näher zu mir doch ich unternahm nichts. Verdammt nochmal! Tu etwas, du kannst doch jetzt nicht einfach während da draußen irgendwo der Krieg zwischen Jägern und Werwölfen beginnt, dich um dein Liebesleben kümmern! Stiles Gesicht war etwa 2 cm von meinem entfernt und ich spürte seinen warmen Atem an meinem Gesicht, was mir Gänsehaut verpasste. Ich schloss die Augen und kurz darauf spürte ich seine Lippen auf meinen. Er vertiefte den Kuss leicht und hielt einfach nur still. Mein Herz klopfte mir bis zum Hals und ich fühlte mich wohl.
Doch das Schicksal gönnte mir anscheinend kein Glück, denn kurz darauf klingelte Stiles' Handy und unterbrach diesen schönen Moment.

------------------------------------------------------------------
Hallo!
Erstmal vieeeeelen lieben Dank für über 1000 Reads, das ist der Wahnsinn! *-*
Sorry das es diesmal etwas länger gedauert hat ._. Ich hab ab Donnerstag wieder Schule deswegen weiß ich nicht ob ich so oft updaten kann aber ich versuch's so oft wie möglich!
Jedenfalls ich hoffe das euch das Kapitel gefällt ^^ <3

The Night With The Thousand EyesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt