Kapitel 34

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Ich schlug mir die Hand vor den Mund und kniete mich zu den drei Bilderahmen hinunter. Ich fuhr mit meinen Fingern über das Gesicht von einer der Personen die auf dem Bild abgebildet war. Und dann las ich die Namen die ich zuvor ausgelassen hatte; Scott McCall, Lydia Martin und Allison Argent. Ich spürte wie der Schock langsam durch meinen Körper fuhr. „Ich kenne euch.“, keuchte ich verzweifelt. „Ich kenne euch. Ich habe euch gesehen.“ Ich merkte wie mir Tränen langsam in die Augen stiegen, doch zugleich war es ziemlich lächerlich wegen drei Personen zu weinen die man noch nie persönlich getroffen hat. „Was ist nur mit euch passiert?“, fragte ich kopfschüttelnd während sich Tränen über meine Hand flossen. Ich hörte wie eine Autotür zugeschlugen wurde, meine Mutter kam. Doch ich hatte gerade gar keinen Gedanken für sie frei. Ich war einfach nur geschockt denn diese drei Personen waren ein paar Tage zuvor erst in meinem Traum erschienen, lebendig. Ich musste jemanden finden der mir erzählen konnte was passiert ist, doch ich wusste nicht wer. Besonders was wenn die anderen auch tot waren? Mir gingen so viele Gedanken durch den Kopf die sich nicht ordnen ließen. „Mable?“ Ich spürte die Hand meiner Mutter auf meiner Schulter. “Mable was ist passiert? Warum weinst du?”, fragte sie und schaute mich verwundert an. Ich schüttelte ihre Hand von mir ab und schwieg. Meine Hand hatte ich immer noch vor meinen Mund geschlagen. Meine Mutter rüttelte erneut an meiner Schulter doch dann warf sie einen Blick auf die Bilder vor mir. „Kennst du diese Menschen auf den Bildern?“, fragte sie behutsam. Ich nickte leicht. „Ich habe sie in meinem Traum gesehen.“, sagte ich und strich mit meiner Hand über Lydia’s Gesicht. Ich nahm die Hand vor meinen Mund weg und ging mir durch die Haare. „Wir sollten losfahren … wir sind doch fast da.“, sagte ich und stand auf.

Meine Mutter hielt mich am Arm fest. „Mable…“ Ich lächelte sie leicht an. „Mum, ich möchte da heute noch ankommen. Ich muss wissen was passiert ist.“ Sie nickte und zusammen gingen wir zum Auto.

Meine Mutter startete den Motor und schaute mich an. Ich nickte leicht und lächelte. Sie fuhr die Landstraße weiter entlang, wieder mit der grässlichen Popmusik im Hintergrund, so als wäre Katy Perry ihr Soundtrack zu ihrem Leben.  Ich lehnte meinen Kopf erneut gegen die Scheibe und betrachtete die Bäume die draußen am Auto vorbeirauschten. Ich hatte es gespürt das etwas faul ist und ich hatte es sogar ausgesprochen. Ich hatte gesagt, dass ich etwas Schrecklichen auf der Spur war und das war ich tatsächlich. Ich musste herausfinden warum drei verstorbene  Jugendliche in meinen Träumen erschienen. Doch wer konnte mir helfen? Ich kannte hier niemanden. Immer wieder sah ich Lydia vor mir wie sie lächelte, so wie sie es auf dem Bild getan hatte. Ihre rotblonden Haare fielen ihr gelockt ins Gesicht. Sie sah so aus als hätte sie niemals geahnt was mit ihr passieren würde. Ich wusste auch nicht was passiert war und das fraß mich auf. Ich musste wissen was im März letzten Jahres passiert war, denn sonst fand ich keine Ruhe. Ich konnte das Stadtschild von Beacon Hills erkennen; Willkommen in Beacon Hills.; stand darauf geschrieben. Ich seufzte, denn jetzt befand ich mich in der Stadt in der ich hoffentlich ein paar Antworten fand. Meine Mutter bog in eine Einbahnstraße ab und parkte. Sie stellte den Motor ab und schaute mich an. Ich warf einen Blick aus dem Fenster und schaute das Gebäude skeptisch an. „Beacon Hills Motel“ stand in großen Buchstaben als Leuchtschrift auf dem Motel. „Ich erinnere mich an diesen Ort.“, murmelte ich. Meine Mutter schaute mich überrascht an. „Allmählich machst du mir Angst, Mable.“, gab meine Mutter zu und schaute mich leicht verwundert an. Ich ging nicht weiter auf ihre Bemerkung ein sondern stieg aus und betrachtete das Gebäude von Nahen. Ich kannte dieses Gebäude. Da war ich mir ziemlich sicher. Meine Mutter stellte meinen Koffer neben mich und ging mit ihrem schon einmal rein. Ich seufzte. „Beacon Hills, was auch immer du zu verbergen hast, ich werde es herausfinden.“, sagte ich, nahm meinen Koffer und betrat das Motel.

Mit meinem Stadtplan den ich mir aus dem Motel mitgenommen hatte, lief ich durch die Stadt. Immer wieder auf der Suche nach bekannten Gesichtern. Doch ich fand niemanden der mir bekannt vor kam. Lauter fremde Leute liefen mir entgegen doch niemand den ich kannte. Ich kam an der örtlichen Polizeiwache vorbei. Entschlossen öffnete ich die Glastür und betrat die Eingangshalle der Wache. „Wie kann ich ihnen helfen, Miss?“, fragte eine Frau und lächelte mich freundlich an. Ich erwiderte ihr Lächeln. „Ich hätte da nur eine Frage.“ Sie nickte. „Nur zu.“ Ich atmete tief ein. „Auf dem Weg hierher habe ich auf der Landstraße ein paar Grabkerzen gefunden und drei Bilder, Scott McCall, Lydia Martin und Allison Argent waren ihre Namen. Können sie mir sagen was mit ihnen passiert ist?“, fragte ich schaute sie fragend an. Sie seufzte und schüttelte leicht den Kopf. „Das war ein Schrecklicher Fund, doch wir haben leider keine Anhaltspunkte zu dem was passiert ist. Wir ermitteln immer noch, tut mir Leid das ich ihnen nicht helfen kann.“ Ich lächelte und versuchte meine Enttäuschung zu unterdrücken. „Vielen Dank dass sie sich trotzdem Zeit für mich genommen haben.“ Sie lächelte. „Immer wieder gerne.“ Ich nickte leicht und verließ die Wache. Ich blieb für einen Moment vor dem Eingang stehen und biss mir auf die Unterlippe. Der Tod von ihnen war also ungelöst also könnte es auch ein Verbrechen sein. Ich strich mir durch die Haare aus dem Gesicht ehe ich weiterlief. Gedankenverloren schaute ich auf den Stadtplan in meiner Hand und achtete nicht auf den Weg, was mir sofort zum Verhängnis wurde. Ich lief gegen einen Jungen und als ich den Kopf hob stockte mir der Atem. „Isaac Lahey.“, keuchte ich.

The Night With The Thousand EyesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt