Kapitel 30

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Ich runzelte leicht die Stirn und schaute Peter fragend an. Er nickte mit seinem Kopf in die Richtung hinter mir. Derek begann wieder zu husten und bekam gar nicht mit was gerade vorging. Ich drehte mich vorsichtig um und sprang dann sofort zurück. Allison schaute mich mit unschuldigen Augen an, den Bogen hatte sie hinter ihrem Rücken versteckt.
Ich starrte sie finster an, hatte sie uns etwa belauscht? Und was sollte dieses unschuldige Auftreten? Hatte sie nicht schon genug angerichtet? Allison lächelte mich sanft an und trat einen Schritt näher doch ich wich zurück. „Allison.“, knurrte ich. Derek gab einen würgenden Laut von sich und drehte sich dann erschrocken um. „Was willst du hier?“ Ich fixierte sie und presste die Lippen aufeinander. Allison kam ein Stück näher doch Derek und Peter knurrten sie an. Sie wich einen Schritt zurück. Sie schaute mich mit großen runden unschuldigen Augen an. „Ich hatte euch von Weitem gesehen.“, sagte sie freundlich. „Ich dachte wir alle könnten ja zusammen gehen.“ Ich hörte Derek wütend ausatmen. Ich schaute sie verwirrt an. Wollte sie mich etwa verarschen? „Deswegen hast du auch einen Bogen in der Hand.“, antwortete ich knapp. Sie schaute auf den Bogen in ihrer Hand und seufzte, dann hob sie ihn worauf Derek sie anknurrte. „Hey, ich will euch doch nichts tun.“, entschuldigte sie sich und legte den Bogen auf den Waldboden.
„Ich kann mich nicht erinnern das du jemals friedliche Absichten hattest.“, murmelte Peter. Derek musterte sie wachsam und trat einen Schritt vor mich. Ich stieß ihn nach hinten worauf er mich beleidigt anschaute. Allison kratze sich betreten am Kopf. „Ich dachte ihr wolltet uns was antun.“, erklärte sie schuldbewusst und sah uns entschuldigend an. Ich biss mir auf meine Unterlippe. „Woher wissen wir das wir dir trauen können?“, fragte ich sie und verschränkte die Arme. Allison hob beschwichtigend ihre Arme. „Ich bin unbewaffnet und allein.“ Derek schaute sie misstrauisch an. „Das sagst du, doch du kannst immer noch kleinere Waffen dabei haben, die du uns dann zwischen die Rippen rammen kannst.“ Peter zog mich zu sich. Ich schaute ihn fragend an. „Ich bezweifle, dass wir ihr trauen können.“, flüsterte er. Ich nickte leicht. „Doch wenn wir sie stehen lassen ist das Risiko größer, dass sie uns verfolgt und tötet. Wenn sie bei uns ist wissen wir immerhin was sie macht.“ Peter schmunzelte doch nickte dann zustimmend. „Wir suchen Scott.“, sagte Peter und schaute Allison an. Allison schaute zu uns und lächelte. „Scott? Ich hab ihn schon lang nicht mehr gesehen.“
„Natürlich nicht, deine verrückten Verwandten haben ihn ja erstmal gefangen gehalten.“, murmelte Derek. Allison warf ihm einen finsteren Blick zu. „Wisst ihr wo er ist?“, fragte sie und schaute uns hoffnungsvoll an. Ich räusperte mich und antwortete ihr: „Wir haben eine Theorie wo er sich aufhalten könnte.“ Allison schaute mich abwartend an. Ich öffnete meinen Mund und wollte etwas sagen doch Derek schnitt mir das Wort ab. „Ernsthaft? Du willst der Irren jetzt ernsthaft sagen wo sich Scott vermutlich aufhält?!“ Derek sah mich fassungslos an. Allison schubste Derek beiseite und lächelte mich an. „Ich vermisse Scott.“, sagte sie leise und schaute mich traurig an. Ich trat näher zu ihr und flüsterte: „Wir vermuten, dass er sich auf dem Friedhof aufhält.“ „Dann sollten wir uns langsam auf dem Weg machen, bevor es dunkel wird.“ Allison strahlte mich an. Ich lächelte zurück und wandte mich Derek und Peter zu. „Sollen wir los?“ Peter nickte und Derek wollte protestieren doch Peter zog ihm am Arm mit.
„Ich traue ihr nicht. Wahrscheinlich bringt sie uns alle noch um.“, sagte Isaac. Ich verlangsamte meine Schritte um Isaac ungestört antworten zu können. „Aber das ist die beste Möglichkeit um sie zu beobachten und außerdem macht sie einen ganz anständigen Eindruck.“ „Und dafür riskierst du dein Leben? Ist ja nicht so als hätte sie uns alle schon mal getäuscht.“ Ich verdrehte die Augen. „Es muss nicht alles immer schlecht sein, vielleicht hat sie ja verstanden, dass sie einen Fehler gemacht hat.“, antwortete ich Isaac. „Sie hat versucht uns zu töten.“, säuselte Isaac. „Halt deinen Mund.“
Allison drehte sich verwundert um. „Mit wem sprichst du da?“, fragte sie mich. Ich schaute sie peinlich berührt an. „Ähm, ich hab Selbstgespräche geführt.“ Ich grinste schief. Allison lachte leicht. „Na dann.“ Sie drehte sich wieder um. „Hey! Selbstgespräche, ernsthaft?!“, rief Isaac beleidigt. „Du bist ja schließlich nicht hier.“, verteidigte ich mich. „Dreh dich mal nach rechts.“ Ich drehte mich verwundert um. Hinter einem Baum lugten dunkelblonde Locken hervor. Eine Hand winkte mir. Ich lächelte leicht. „Na, bin ich immer noch ein Selbstgespräch für dich?“

The Night With The Thousand EyesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt