Kapitel 41

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Es war ein kurzer Kuss und ehe ich mich versah war er auch wieder vorbei. Isaac lächelte mich sanft an bevor er sich umdrehte und wieder anfing zu schlafen. Ich drehte mich auf den Rücken und starrte an die Decke. Es war seltsam zu wissen, dass man dem Tod so nah ist. Wenn ich diesen Zettel öffnete würde ich sterben. Vielleicht war es ein Fluch, vielleicht ist auch nur ein Zufall dass ausgerechnet Ich hier war. Doch die Sache war eben, dass ich hier war, auf diesem Sofa, in dieser Stadt. Mit verworrenen Träumen von denen niemand wusste, warum ich sie hatte. Mit dem gleichen Schicksal wie ein totes Mädchen, dass genauso wenig wusste wie ich. Und ich hatte das Gefühl, dass ich Amara bald in den Tod folgen würde. Denn um ehrlich zu sein ließ es sich nicht vermeiden irgendwann diesen Zettel zu öffnen und sobald ich merke, dass ich bereit bin diese Erde zu verlassen, dann werde ich dies auch tun denn im Grunde bin Ich Amara und Amara ist Ich. Ich wachte durch irgendein Rumpeln auf. Ich rieb mir verschlafen die Augen und setzte mich langsam auf. Isaac und Stiles lagen immer noch schlafend neben mir. „Guten Morgen.“, sagte eine tiefe Stimme. Ich schaute nach rechts und sah Derek im Türrahmen stehen, mit einer Tasse in seiner Hand. Ich gähnte und sah ihn an. „Morgen Derek.“, antwortete ich ihm. Ich legte die Decke beiseite und stand auf. „Ich denke wir haben eine Menge zu klären.“, sagte Derek und schaute mich an. Ich nickte leicht, zog meine schwarzen Stiefel an und ging auf ihn zu. „Ich schätze du musst mir einiges erklären.“ Derek nickte kaum merkbar, stellte seine Tasse auf einen Tresen der offenen Küche und verließ den Raum. Ich folgte ihm. Derek öffnete die Haustür und schob mich hinaus, dann trat er ebenfalls ins Freie und schloss die Tür hinter sich. Derek zeigte in den Wald und lief voraus. Ich lief neben ihm her. „Weißt du mit was wir es zu tun haben?“, fragte ich ihn. Derek seufzte und schüttelte den Kopf. „Nein, ich weiß nur, dass du enormes Glück gehabt hast.“ Ich stieß einen verächtlichen Laut aus. „Glück?! Das nennst du Glück?“ Er blieb stehen und fixierte mich. „Stell dir vor du hättest diesen Zettel geöffnet, dann wärst du jetzt tot und niemand von uns hätte jemals herausgefunden an was du gestorben bist.“ Ich sah ihn ausdruckslos an. „Mir hilft das jetzt nicht weiter. Ihr wisst nicht um was es sich handelt und ich habe keine Ahnung was ich mit Amara zu tun habe.“, sagte ich ernst. Er schluckte und schaute auf den Boden. „Ich weiß es auch nicht, Mable.“ Ich schlug mir verzweifelt die Hände über dem Kopf zusammen. „Es wird niemals aufhören, Derek. Vor Amara gab es ebenfalls ein Mädchen, richtig? Dann gab es Amara und jetzt gibt es mich. Und wenn ich sterbe wird es ein weiteres unschuldiges Mädchen treffen. Es hört nicht auf.“, flüsterte ich und sah ihn hilfesuchend an. „Ich weiß nicht was du von mir erwartest, ich habe keine Lösung für diese ganze Sache. Seit dem Tod von Amara läuft alles irgendwie schief. Lydia, Scott und Allison sind tot, du trägst dein Todesurteil mit dir herum und wie es aussieht sind wir Opfer eines Fluches geworden. Ich möchte nicht, dass du stirbst. Ich wollte auch nicht, dass Amara stirbt ich wollte das niemand stirbt außer die, die dafür verantwortlich sind.“, entgegnete er verzweifelt. Ich packte ihn am Arm und sah ihn eindringlich an. „Versprech mir, falls ich sterbe, sag dem Mädchen, das hier her kommen wird und mein Schicksal aufnehmen wird, alles was du weißt. Und sag ihr bitte auch, dass es mir Leid tut.“ Derek nickte. „Ich verspreche dir, dass es kein weiteres Todesopfer geben wird und wenn ich dafür selbst mein Leben lasse.“ Mir stiegen die Tränen in die Augen. „Amara konnte nichts dafür, oder? Sie wollte nur Gewissheit, wie ich, und dann wird ihr das Leben einfach so genommen.“ Eine einzelne Träne lief mir über die Wange. Derek wischte sie mir weg. „Es wird alle gut, Mable.“ Ich schüttelte den Kopf. „Es wird gar nichts wieder gut. Das ist eine Lüge die die Menschen gerne verbreiten so damit es nicht so viel Kummer und Leid gibt.“ Derek sah mich verloren an. „Aber wir können versuchen deinen Kummer und dein Leid zu mindern.“ Ich fing an zu weinen. „Ich möchte, dass ihr, wer auch immer als Nächstes dran ist, dieser Person sagt, dass ich es nicht so wollte und dass ich auf sie aufpassen werde. Bitte sagt ihr auch, dass der Schlüssel zu meinem Leben in Chicago liegt und bitte sagt ihr, dass sie unter keinen Umständen dort hinfahren soll.“ Derek sah mich traurig an. „Ich muss jetzt gehen, Derek.“, sagte ich mit zitternder Stimme. Derek nickte leicht. Ich drehte mich um und lief den schmalen Pfad entlang doch zum Abschied drehte ich mich noch einmal um. „Und sag Isaac, dass ich ihn liebe.“

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Ich mag dieses Kapitel nicht aber was soll's ^^ Diese Geschichte wird bald enden und ich wollte wissen ob ihr einen 2. Teil wollt? Es wird sich aber ziemlich viel ändern nur schon mal zur Info aber ich will echt diese Geschichte weiter führen :) Und vielleicht wenn ihr Zeit habt könnt ihr mal meine neue Story 'Just One Yesterday' lesen weil die liegt mir irgendwie am Herzen :)

Ich hoffe euch gefällt es ^^

The Night With The Thousand EyesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt