Kapitel 22

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Mir blieb der Schrei in der Kehle stecken und ich schloss kurz die Augen. Ich stieß ein stilles Gebet aus, dass dies keine Falle war, erst dann riskierte ich einen Blick zu meinem Fuß herunter der von einer Hand umklammert war.

„Ihr habt mich gefunden.“, keuchte Stiles leise und schaute mich dankend an. Ich starrte Stiles an, der sich hinter dem Regal versteckt hatte, sein Shirt war von Dreck und Blut getränkt und auf seinem Gesicht waren ein paar tiefe Schnittwunden zu sehen.

Ich kniete mich zu ihm herunter und legte eine Hand an seine Wange. „Was ist passiert?“, fragte ich leise und strich leicht über seine Wange. Er schaute mich mit leerem Blick an. „Ich weiß es nicht.“, gab er enttäuscht zu.

Ich lächelte leicht. „Ist in Ordnung … vor was versteckst du dich hier?“ Stiles schaute mich nun wieder mit Angst in seinen Augen an. „Jackson.“, krächzte er. „Ich verstecke mich vor Jackson.“ Ich schaute ihn ungläubig an. „Vor Jackson?“, fragte ich ihn überrascht. Er nickte. „Warum?“

Er antwortete nicht sondern wich meinem Blick aus. „Was geht da draußen vor sich?“, fragte er und zeigte auf die Straße die man durch das zerbrochene Fenster sehen konnte. Ich zuckte mit den Schultern. „Ich .. ich weiß es nicht. Die Argents haben etwas damit zu tun.“, entgegnete ich leise und schaute auf den Boden. „Sie haben Scott.“, sagte Stiles mit unglaublicher Angst in seiner Stimme. Ich hob meinen Kopf sofort. „Was?“, fragte ich geschockt. Er starrte mich an. „Ohne dich waren wir machtlos, Mable.“ Ich starrte ihn an. Und augenblicklich erschien das alles um mich herum wie ein Traum. Ein furchtbarer Alptraum aus dem du nicht entfliehen kannst. Der dich gefangen hält und dich das Elend spürend lässt, doch letztendlich war dies hier die grausame Realität.

Stiles wischte mir eine Träne von der Wange. Ich hatte gar nicht mitbekommen das ich angefangen hatte zu weinen. „Es tut mir Leid.“, murmelte ich unter Tränen und schaute Stiles entschuldigend an. Stiles lächelte schwach und zog mich in eine Umarmung. Und jetzt in diesem Moment wurde mir bewusst, dass ich Freunde hatte. Wirkliche Freunde die für einen da sind. „Es wird alles wieder gut.“, flüsterte Stiles mir ins Ohr und küsste meinen Kopf. Ich lächelte leicht und vergrub mein Gesicht in seiner Schulter. „Wo ist Jackson?“, fragte Lydia mit zittriger Stimme.

Um Gottes Willen, ich hatte komplett vergessen, dass sie auch noch hier war. Augenblicklich löste ich mich aus der Umarmung und schaute Lydia an. Sie hatte ihre Arme fest um ihren Oberkörper geschlungen und kämpfte mit den Tränen. Stiles schaute sie mitleidig an. „Wir sollten uns alle von ihm fernhalten.“, antwortete er ihr und schaute sie eindringlich an. „Wo ist er?!“, schrie Lydia und sank weinend auf dem Boden zusammen.  „Wo ist er. Wo ist er. Wo ist er.“, murmelte sie vor sich hin und weinte in ihre Knie.

Ich schaute Lydia besorgt an. „Er ist weg.“, sagte Stiles. „Ich hab keine Ahnung wo er ist und das ist auch besser so.“ Lydia starrte uns beide traurig an und schluchzte. „Es wird alles wieder gut werden.“, flüsterte Stiles und schaute sie aufmunternd an. „Es wird nichts besser wenn wir hier rum sitzen und für ein gutes Ende hoffen.“, antwortete ich und stand auf.

Stiles robbte zu Lydia rüber und nahm sanft ihren Arm damit er ihr aufhelfen konnte. Ich bemerkt einen leichten Stich in meinem Brustkorb und starrte Lydia kalt an. „Bewegt euch endlich.“, keifte ich die beiden an und verließ die Bank. Stiles trottete mir hinterher während er Lydia stützte. „Geht schon.“, murmelte Lydia und lächelte leicht. Stiles nickte leicht und stellte sich neben mich. „Was ist los?“, flüsterte er und schaute mich fragend an. „Was ist mit deinem Shirt passiert? Wessen Blut ist das?“, fragte ich und schaute ihn scharf an. Er runzelte die Stirn. „Mein eigenes. Jackson hat mich angegriffen.“ Er starrte mich dann misstrauisch an. „Was für ein Spiel spielst du hier?“, fragte er mich kalt. Ich starrte ihn wütend an.

„Ich spiele kein Spiel. Ich versuche nur die zu retten die euch etwas bedeuten, aber niemand hilft mir.“, entgegnete ich ihm sauer. „Ich wandere seit 2 Tagen durch die Landschaft von Beacon Hills und versuche irgendwelche Anhaltspunkte zu finden, die das Verschwinden von den Anderen erklären und dem Verbleiben von Scott. Denn das ist das einzige was ich tun kann, ich habe schon einmal versagt und ich möchte nicht, dass sich das wiederholt.“ Ich schaute ihn verständnislos an. Tränen bildeten sich in meinen Augenwinkeln und verschleierten mir die Sicht. Stiles wischte sie mir erneut weg. „Und kein Mensch sagt mir etwas. Ihr wisst alle mehr als ihr zugebt. Du weißt ganz genau was mit Jackson und den anderen passiert ist, du sagst es bloß nicht.“, flüsterte ich leise und schaute ihn an.

„Wie soll ich dir etwas sagen, dass ich selbst nicht verstehe? Ich habe keine Ahnung was in dieser verdammten Stadt vor sich geht. Das einzige was ich weiß ist, dass Jackson ne verdammte Killermaschine ist die mich versucht hat zu töten.“, rief er aufgebracht und schaute mich traurig an.

„Denkst du wirklich wenn ich wüsste was passiert ist, dass ich hier nur rumstehen würde? Ich weiß es nicht. Mein gesamtes Gedächtnis ist ausgelöscht. Ich bin mit Jackson im Wald aufgewacht. Niemand war sonst da, ich weiß nicht was passiert ist. Ich weiß nicht wo die anderen sind. Ich weiß nur das die Argents Scott haben, mehr weiß ich nicht.“

„M-mable.“, sagte Lydia mit erstickter Stimme. „Was?“, fragten Stiles und ich und drehten uns zu ihr um. „H-helft mir.“, krächzte Lydia.

Und jetzt erst sah ich es. Klauen-artige Hände hielten Lydia an der Kehle. Ich starrte die Kreatur an und die Kreatur starrte mit ihren gelben Reptilien Augen zurück. „Jackson.“, keuchte Stiles.

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Wer hat alles gedacht das es eine Falle war? :D

Aber hey Stiles ist wieder da! ^^ Sorry das es heute so kurz ist ._.

Ich hoffe es gefällt euch trotzdem!

The Night With The Thousand EyesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt