Epilog

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Der Junge mit den dunkelblonden Locken, der einen Strauß weißer Rosen vor seine Brust hielt, weinte bittere Tränen. Er konnte es nicht fassen, dass das Mädchen im offenen Sarg vor ihm tatsächlich seine große Liebe ist. Er hatte noch nicht einmal die Chance gehabt Abschied von ihr zu nehmen, denn sie war fort gegangen, ohne sein Wissen. Es waren nicht viele Leute zu ihrer Beerdigung gekommen, denn hier kannte sie niemand. In einem kleinen Kreis waren wenige Leute versammelt. Ein bitter weinendes Ehepaar, vermutlich die Eltern des Mädchens, ein großer Mann mittleren Alters der traurig den Sarg betrachtete denn er hatte niemals gedacht, dass der Tag an dem er sie zum ersten Mal traf der letzte sein würde. Ein großer Mann, vielleicht Mitte 20, stand mit gesenktem Kopf vor dem Sarg. Er wagte es nicht hinein zu sehen. Und dann gab es noch einen großen Jungen, vielleicht siebzehn, mit verstrubbelten braunen Haaren der mit verheulten Augen den Sarg anstarrte. Der Pfarrer sprach sein Gebet und ein allgemeines Schluchzen ging durch die überschaubare Menge. Ihre Mutter hielt diesen Schmerz kaum aus, denn niemals würde sie den Grund für den Tod ihrer Tochter herausfinden und der Vater machte sich stetig Vorwürfe, dass er nicht mitgefahren war um sie zu unterstützen.  Die Vorwürfe überhäuften sich, doch hätten sie tatsächlich etwas ändern können? Denn wenn man über die Trauer aller hinweg sah waren sie alle ganz normale Menschen, die einen oder anderen vielleicht etwas übernatürlich als die anderen, aber im Grunde kam keiner von ihnen gegen so eine hohe Macht an, denn niemand hatte jemals verstanden das dies hier ein Spiel über Leben und Tod ist.

Das Mädchen im Sarg hingegen hatte es verstanden, denn sie ist für das Wohl anderer gestorben und am Ende des Tages hatte sie keine andere Wahl. Denn es hört niemals auf, doch sie hat ihnen allen geholfen, auch wenn es ihnen an diesem Tag noch nicht bewusst war. Sie war immer bei ihnen auch in diesem Moment. Vielleicht stand sie nicht vor einem doch sie würde für immer von ihrer Warte aus, auf sie aufpassen. Denn wenn sie für eines ihr Leben gelassen hat, dann war es für das Wohl derer, die sie liebte. Und dieser Gedanke würde ihr auch im Tode niemals vergehen, denn das war für was sie gelebt hatte.
Und wenn man genau hinsah, in diesem Moment, konnte man ein schwaches Lächeln auf ihren Lippen erkennen.
Denn nun war sie angekommen.

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Oh mein Gott jetzt ist es endgültig vorbei. Ich hoffe euch hat es gefallen und ich hoffe ihr werdet Teil 2 dieser Geschichte ebenfalls lesen. Denn diese Geschichte ist noch lange nicht vorbei :D Ich hoffe euch gefällt es <3

The Night With The Thousand EyesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt