Kapitel 17

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Es war heiß. Unerträglich heiß. Ich wälzte mich hin und her und öffnete letztendlich meine Augen. Ich befand mich nicht länger in meinem Bett, sondern stand in einem Glaskasten. Es erinnerte mich an einen Wassertank, wie man ihn bei Unterwasserentfesselungen benutzt; nur dass er ohne Wasser war. Darin war ich eingeschlossen und die Luft schien immer weniger, je mehr ich versucht mir den Sauerstoff einzuteilen. Ich schlug mit den Händen von innen an die Scheibe. Klopfte und schrie dass mich jemand hier raus holen sollte, doch anscheinend hörte mich keiner. Ich versuchte auszumachen wo sich der Tank befand. Ich konnte nichts sehen, denn es war Stock dunkel. Panik machte sich in mir breit, beengt auf kleinsten Raum und es wurde immer heißer. Tränen stiegen mir in die Augen. „Bitte", wisperte ich und klopfte abermals an die Scheibe. Ich presste mein Gesicht an die Wand aus Glas, wollte die angenehme Kühle an meiner Wange spüren und hoffte dass ich mich so etwas beruhigen würde. Doch nur kurze Zeit später ließ das Gefühl nach und die Scheibe begann immer heißer zu werden. Ich löste mich von ihr und versuchte es an der nächsten, doch vergebens. Alle vier Scheiben wurden kochend heiß. Wieder stiegen mir Tränen in die Augen, welche sich diesmal den Weg über mein Gesicht bahnten. Ich vergrub mein Gesicht in den Händen und weinte bitterlich, ich wollte hier raus. Wollte nach Hause, in mein Bett. Wollte das hier nicht. In diesem Moment, wurde es hell, aber nicht weil sich die Umgebung mir Preis gab, sondern Flammen um den Tank herum zügelten. Ich hielt meine Hand etwas vor mein Gesicht, um meine Augen vor den grellen Flammen zu schützen. Auf einmal hörte ich ein dumpfes Geräusch, was sich wie ein Klopfen anhörte. Und tatsächlich, jemand Klopfe von außen an den Tank. Ich nahm meine Hand von meinem Gesicht und blickte in das gegenüber von mir, was mich erstarren ließ. Dort stand Chris mit einem von Angst verzerrtem Gesicht. Es sah so aus, als wollte er versuchen den Tank zu öffnen, was Hoffnung in mir erweckte. Er würde mich hier raus holen, ganz sicher. Denn er kannte sich doch mit so was aus, oder? Von Minute zu Minute wurde es heißer und ich hielt es langsam nicht mehr aus, ganz langsam sackte ich zu Boden und bemerkte, wie sich etwas Klebriges um mich schmiegte. Es fühlte sich glitschig an, doch war es mir egal. Ein letztes Mal schloss ich die Augen, nur um sie dann wieder zu öffnen um in Chris seine zu blicken. Ich formte die Worte ‚Es tut mir Leid' und merkte wie sich Flammen den Weg auf meiner Haut bahnten. Ich brannte. Lichterloh. Das letzte was ich sah war, wie Chris zu Boden sackte. Dann wachte ich auf.

Ich schreckte hoch. Mein Herz raste und mir war heiß. Ich blickte mich um und bemerkte, warum mir so warm war. Chris war wohl in der Nacht zu mir ins Bett gekrochen und hatte sich eng an mich gekuschelt. Es war wundervoll anzusehen wie er so da lag und tief und fest schlief. Er sah so unschuldig aus, wie ein Engel. Ich beobachtete ihn noch eine Weile und sein Anblick zerriss mir fast das Herz. Noch immer fragte ich mich, womit ich es verdient habe, das er in mein Leben trat. Bevor ich mich wieder schlafen legte, streichelte ich ihm über sein zerzaustes Haar und gab ihm einen Kuss auf die Stirn, wobei ich hoffte dass er nicht aufwachen würde. Dann kuschelte ich mich wieder unter meine Decke, dicht an ihn ran, wobei er automatisch seinen Arm um mich legte. Ich fühlte mich beschützt und geborgen. Zufrieden lächelnd, schloss ich meine Augen und schlief Traumlos bis zum nächsten Morgen.

Am Morgen, wurde ich durch die einfallenden Sonnenstrahlen meines Dachfensters geweckt, welche mich an der Nase kitzelten, sodass ich niesen musste; wodurch ich auch Chris aufweckte. Dieser zuckte leicht zusammen und streckte sich etwas, kuschelte sich dann aber wieder an mich; sodass ich nicht entwischen konnte. Anscheinend merkte er, wie ich aufstehen wollte. „Versuch es erst gar nicht", flüsterte er, was mir wieder einen Schauer über den Körper jagte. Ich spürte seine Arme um meinen Körper und ich hatte keine Chance zu entwischen, da ich wusste dass er stärker war als ich. Also ergab ich mich und versuchte erst gar nicht mich zu wehren, er würde ja doch nur gewinnen. Ich drehte mich in seinen Armen, wobei er etwas locker ließ, dass ich mich besser drehen konnte. Nun blickte ich in seine wunderschönen Brauen Augen. Eine Hand ruhte an meinem Rücken und mit der anderen strich er mir eine Strähne hinters Ohr. Ich schloss die Augen und genoss seine Berührungen. Noch in Gedanken, war ich vollkommen unvorbereitet auf das was dann kam. Chris begann mich durch zu kitzeln und ich lachte laut los. Er war also auf Krawall aus. Schön das sollte er haben. Ich versuchte mich zu wehre und mich aus seinen Armen zu befreien. Mühsam und unter Lachattaken schaffte ich es und nahm ein Kissen, welches auch gleich in sein Gesicht flog. So schmissen wir uns die Kissen um die Ohren, bis wir außer Puste auf dem Bett zusammen sackten. Stille. Mein Atem ging stoßweise und ich versuchte so viel Luft wie möglich in meine Lungen zulassen, es war ein wunderschönes doch zugleich Kraftraubendes Gefühl. Auch Chris Atmete schwer. Mit meiner Hand suchte ich das Bett ab und fand was ich suchte. Ich verschränkte meine Finger mit seinen und lies sie auf die Bettdecke plumpsen. Ich wollte sie nie wieder los lassen. In meinem Kopf war es wirr, ich wollte was sagen, doch verwarf ich diesen Gedanken gleich wieder. „Frühstück?", meinte ich stattdessen und schaute zu ihm. Ein breites Grinsen machte sich in seinem Gesicht breit. „Aber zu vor...", gab er von sich und machte eine Pause. „Wer als erster im Bad ist!", er sprang wie von einer Tarantel gestochen auf und flitze ins Bad. Ich beobachtet das Schauspiel und kugelte mich vor Lachen auf meinem Bett. Was für ein merkwürdiger Typ, schoss es mir durch den Kopf. Ich nahm meinen Morgenmantel und wickelte mich darin ein, schlüpfte in meine Kuschelsocken und ging in die Küche. Frühstück. Das war mein erster Gedanken. Schon lange habe ich nicht mehr Frühstück für jemanden gemacht. Ich war froh das ich die Tage noch einkaufen war, denn normalerweise beschränkt sich mein Frühstück auf Cornflakes und eine Tasse Kaffee. So ging ich zum Radio, was auf der Anrichte neben dem Frühstücksthresen stand; schaltete es ein und bekam sofort gute Laune. Sie spielten den Song „20 Dollar Nose Bleed" von Fall out Boy. Dann tänzelte ich zum Kühlschrank und suchte alles zusammen was ich brauchte. Milch, Eier, verschiedene Früchte wie Erdbeeren und Blaubeeren; denn ich würde heute Pancakes machen. Ich liebte Pancakes zum Frühstück, doch wenn ich zur Uni musste hatte ich einfach viel zu wenig Zeit um ordentlich zu frühstücken. Das sollte ich ändern, dachte ich. Und tänzelte weiter durch die Küche. Für einen Moment blieb ich in der Mitte stehen und rockte zur Musik, wobei ich meine Haare durch die gegen schwingte und so tat als hätte ich ein Mikro in der Hand. Ich war voller Energie, was Musik am Morgen so ausmachen kann. Ich lächelte und machte mich dann wieder daran, das Frühstück zu zubereiten. Schnippelte die Erdbeeren und Mundgerechte Stücke und füllte die Blaubeeren in eine Schale, setzte Kaffee auf und rührte den Teig für die Pancakes ein. Während dieser noch eine Weile ruhen musste, begann ich die Tisch zudecken. Liebevoll stellte ich noch ein paar Gläser für frischen Orangensaft daneben. Letzt endlich sah es wirklich schön aus. Stolz stand ich da und betrachtete mein kleines Meisterwerk „Das sieht aber lecker aus." Ich erschrak und fuhr herum. Hinter mir stand Chris in der Tür. Er hatte dieselben Sachen an wie gestern Abend, anscheinend war es ganz spontan gewesen, das er hier übernachtet hat; sonst hätte er wahrscheinlich Wechselsachen mitgehabt. Seine Haare standen ihm nicht mehr ganz so wild ab wie vorhin, aber gestylt waren sie auch nicht. Doch es gefiel mir, er sah aus wie ein ganz normaler Mann. Was er im Grunde ja auch war. Ich betrachtete ihn noch eine Weile, bis ich mich wieder fing. „Ja, das hoffe ich.", ich schenkte ihm ein lächeln. „Ähm... ich geh mir noch schnell was anziehen", meinte ich und deutete an mir herunter. Mit schnellen Schritten ging ich an ihm vorbei, doch er hielt mich ein Arm fest. „Bleib so, ich habe kein Problem damit. Du hast nachher immer noch Zeit dir was anderes anzuziehen", ich wusste nicht genau wie ich darauf reagieren sollte. Also blieb ich und machte mich daran die Pancakes zu braten. Als alle fertig waren, stellte ich den Teller auf die anrichte und setzte mich auf den Barhocker neben Chris. Ich nahm mir ein paar Pancakes und drapierte sie mit Blaubeeren und Erdbeeren, zum Schluss goss ich noch ein wenig Ahornsirup drüber. Voller Vorfreude auf mein Essen, nahm ich das Besteck und schnitt mir einen Bissen ab. Und was soll ich sagen, es war köstlich. Schon lange hatte ich nichts mehr so gutes zum Frühstück. Wir aßen schweigen unsere Pancakes, nur die Sanften klänge von Debussy erklangen im Hintergrund. Als wir fertig waren begann ich das Geschirr in die Spülmaschine zu räumen, wobei ich Chris seine Stimme vernahm. „Das war wirklich gut. Gestern konnte ich deine Kochkünste ja nicht probieren, doch das Frühstück war wundervoll.", ich wurde rot und war froh darüber dass ich gerade das Geschirr einräumte, so konnte er es nicht sehen. „Dankeschön.", murmelte ich und ging dann wieder zurück zu dem Thesen, wo ich weiter meinen Kaffee trank. „Ich hab eine Überraschung für dich", meinte Chris als ich mich wieder zu ihm setzte. Beinahe wäre mir der Kaffee im Hals stecken geblieben, doch es ging. Ich war vollkommen überrascht. „Eine Überraschung?", fragte ich etwas verwirrt und machte anscheinend einen ziemlich komischen Gesichtsausdruck. „Ja. Zieh dich um, mach dich Fertig und pack am besten noch ein paar Sachen zusammen. Wir gehen auf reisen." Völlig Perplex wusste ich nicht was ich sagen sollte, aber machte was er mir sagte. So schnell war ich noch nie Umgezogen und gestylt, denn ich wollte unbedingt wissen was wir machen würden. Ich nahm meinen Kleinen Reisekoffer, meine Handtasche von dem Sideboard aus dem Flur und dann gingen wir gemeinsam zu Chris seinem Auto.

"Only Just A Dream?"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt