Todesengel von Auschwitz 1/4

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Der Zweite Weltkrieg war eine Zeit der Grausamkeit, der Angst und der Hoffnungslosigkeit. 1939 überfielen die Nazis im Blitzkrieg Polen, eroberten Frankreich bis zur Küste und kamen in Russland bis nach Stalingrad. Doch der Krieg war nicht das Grausamste. Die Verfolgungen und Deportationen in die Konzentrationslager, wo die Insassen von Wärtern verprügelt und gedemütigt wurden und bis zum Tod arbeiten mussten oder sogar, im schlimmsten Fall, grausam in den Gaskammern getötet wurden, waren weitaus abscheulicher, als der Krieg selbst.

Ich wurde im August 1942 in den Kriegsdienst eingezogen. Ich war damals ein junger Anwalt und hatte die Universität gerade beendet, als ich in die rote Armee eintrat, um mein Land gegen den Faschismus zu verteidigen. Ich musste eine schnelle Ausbildung absolvieren, denn die Nazis waren bereits bis nach Stalingrad vorgedrungen und die große Befreiungsoffensive stand bevor. Diese sollte die entscheidende Wende in diesem Krieg herbeiführen und die Deutschen zurückdrängen. Der Terror sollte ein Ende haben. Doch ich hatte keine Ahnung wie krank die Nazis waren, wie sehr und vor allem mit welchen Mitteln sie ihr Ziel, die Ausrottung der Menschen, die sie für unwürdig hielten zu leben, erreichen wollten. Doch die volle Grausamkeit der Taten der Nazis sollte sich mir erst nach dem Ende des Krieges offenbaren.

Im Dezember war es dann soweit: Die Schlacht um Stalingrad war im vollen Gange. Die Kälte des Winters setze den deutschen Soldaten sehr zu und wir nutzen diesen Vorteil. Über Tage, Wochen und Monate hinweg belagerten wir Stalingrad. Viele Soldaten des deutschen Reiches starben durch die eisige Kälte. Nach und nach gelang es uns vorzurücken und die Stadt immer weiter einzunehmen. Im Februar 1943 war es letztendlich so weit: Stalingrad war wieder unter russischer Kontrolle. Doch wir waren noch lange nicht am Ziel angekommen, denn die eigentliche Offensive gegen Deutschland hatte gerade erst begonnen. Die russische Armee rückte immer weiter in Richtung Westen und in Richtung Deutschland vor. Die Zeit vom Januar 1943 bis zum Ende des Jahres 1944 war geprägt von vielen Schlachten. Viele meiner Genossen fielen im Kampf. Oft dauerten die Gefechte wochenlang, aber wir schafften es vorzurücken und eine Stadt nach der anderen zu befreien. Ende des Jahres 1943 waren wir bis an die Bug, ein Fluss in der Nähe eines kleinen Dorfes mit Namen „Treblinka", vorgerückt.

Das Vernichtungslagers Treblinka II:

Einige Tage nachdem wir den Fluss erreicht hatten, fingen wir einen Funkspruch der Deutschen ab, indem es um einen Aufstand in einem Lager nahe dem Ort, ging. Nach dieser Meldung befahl die Generalität den Aufständischen zur Hilfe zu kommen und das Lager zu befreien. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir nicht die geringste Ahnung, um was für eine Art Lager es sich handelte. Doch wir würden es bald herausfinden. Der Weg zum Lager, der einen Tag lang dauerte, verlief ohne jeglichen Widerstand, was mich sehr verwunderte. Normalerweise waren solche Gebiete schwer befestigt. Häufig traf man auf Hindernisse wie Wachtürme und Stacheldrahtzäune. Hier jedoch war das Land grade zu kahl, wenn man die Bäume und Sträucher außer Acht lässt. Wir näherten uns immer weiter dem vermeintlichen Aufstand in besagtem Lager, doch blieben die üblichen Gefechtsgeräusche, wie Schüsse und Schmerzensschreie, gänzlich aus. Als wir das Lager erreichten, sahen wir sofort, warum wir keinerlei Geräusche gehört hatten. Das Lager war komplett verlassen, keine Menschenseele war mehr hier und es herrschte Totenstille. Doch trotzdem war Vorsicht geboten. Oft hatten wir in den Schlachten solche Hinterhalte erlebt und in verlassenen Ortschaften Fallen der Nazis gefunden. Wir näherten uns den großen Stahltoren des Lagers. Sowie unsere Stellung gesichert war, ließen wir einige Hunde in das Lager hinein, um zu überprüfen, ob noch Gefahr bestand. Wir warteten mehrere Stunden, da das Lager relativ groß war. Die Minuten vergingen sehr langsam und die Anspannung war fast schon greifbar, da wir jeden Moment mit einem Angriff rechneten. Ein Hund nach dem anderen kam zurück und als auch der letzte Hund nach mehreren Stunden das Tor erreichte, betraten wir endlich das, was wir bis zu diesem Zeitpunkt für ein Gefängnis oder ein Arbeitslager gehalten hatten.

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