Vergangenheit

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"Au verdammt", stöhne ich auf als ich wieder in Menschengestalt unter ihm liege. "Tja, Schatz du hättest nicht vor mir weglaufen sollen", lacht er und beginnt mich zu kitzeln. "Nein hahah...bitte...bitte...aufhören", lache ich und bekomme fast kein Wort heraus. Lachend winde ich mich unter ihm auf dem Waldboden, wenn uns jemand sehe könnte der denkt doch wir sind irre. "Entschuldige dich", lacht er und ich kann ihn kaum verstehen weil ich so damit beschäftigt bin vor lachen nicht zu sterben. "Niemals", schreie ich kichernd und winde mich unter ihm weg. So schnell ich kann stehe ich auf und renne zurück zu Rudelhaus, doch ich komme nicht weit und werde von hinten gepackt. Jace kitzelt mich weiter und presst mich gegen den nächsten Baum, "entschuldigst du dich jetzt?" Lachend sehe ich ihn an, "okay....okay...ich gebe auf....es tut mir leid!"

"Geht doch", grinst er aber lässt mich nicht los. Wieso muss man als Mädchen immer irgendwo dagegen gedrückt werden? Seine Hände gleiten meinen Körper entlang und erst jetzt merke ich wie kalt mir ist. "Ist dir kalt", fragt er und ist mir mit seinen Lippen ganz nah. "Ein bisschen", flüstere ich mit halb geschlossenen Augen. Gerade als er seine Lippen auf meine drücken will, hören wir Schritte näher kommen und Kyle taucht vor uns auf. "Hey Leute ich wollte nur schnell schauen ob ihr noch lebt", grinst er frech und schiebt seine Hände in die Hosentasche. Sanft schiebe ich Jace von mir weg und gehe lächelnd an den beiden Jungs vorbei und sie folgen mir zurück zu Rudelhaus, auch wenn sie sich beide gegenseitig noch in den Schwitzkasten nehmen. Sie lachen hinter mir und schubsen sich gegenseitig, am liebsten würde ich die beiden jetzt aufnehmen. Man sieht Jace selten so ausgelassen und normal, er versucht immer der starke und kalte Alpha zu sein, nur bei mir ist er so sanft und anders und natürlich auch bei Kyle.

Doch bevor ich ins Rudelhaus gehen kann, zieht mich eine Hand an eine starke Brust. "Was ist los", frage ich Jace und drehe mich in seinen Armen um um ihm in die Augen zu sehen. "Ich würde dir gerne was zeigen", haucht er und seine Augen glitzern dabei. "Ich sag den anderen bescheid das ihr gegangen seid", sagt Kyle während er grinsend winkt und wieder im Haus verschwindet. Jace sieht mich auffordernd an und verwandelt sich, als schwarzer wunderschöner Wolf steht er vor mir und sieht mich mit seinen gelben Augen an. Ich streichle über sein weiches Fell und verwandle mich auch.

Folge mir einfache, höre ich seine dunkle Stimme in meinem Kopf. Schnell flitzen wir durch den Wald, laufen nebeneinander her oder er läuft lachend voraus. Als der Wald sich lichtet stehen wir vor einem großen Haus, es ist das Haus an dem wir an unserem ersten Tag hier vorbei gefahren sind. Wenn Jace hier wohnt, dann war er der Junge den ich gesehen habe, bei dessen Anblick ein Kribbeln durch meinen Körper gefahren ist. "Hier wohnst du", frage ich ihn als wir uns wieder verwandelt haben und nun mit zwei statt vier Beinen auf dem Gras stehen. "Ja", erwidert er schüchtern und zieht mich an der Hand mit sich. "Du wohnst hier aber nicht alleine", das Haus ist so groß, dass diese Frage einfach aufkommt. "Nein, ich wohne hier mit Kyle."

Das Haus ist wunderschön eingerichtet, sehr viel mit Holz und doch ziemlich modern. "Wo wohnen deine Eltern", fahre ich mit meiner Ausfrage fort und merke jetzt erst wie wenig ich eigentlich von ihm weiß. Apropo Eltern, ich habe ihm noch immer nichts von der Hochzeit erzählt. Ich folge Jace durch ein gemütlich eingerichtetes Wohnzimmer in eine moderne in grau und weiß gehaltene Küche, die aussieht als würde hier viel gekocht werden. "Meine Eltern wohnen in Dublin, die kommen manchmal vorbei und sehen nach uns. Ich meine ich bin neunzehn und Kyle ist achtzehn, wir können schon für uns sorgen und müssen das halt auch."
"Genau wie Noah und ich."
Mit einer Cola in der Hand, die er gerade aus dem Kühlschrank geholt hat, sieht er mich fragend an.

"Meine Eltern sind eigentlich auch nie da, sie meinten das hier in Irland alles anders wird und sie dann öfter für uns Zeit haben werden. Tja, mein Dad ist so gut wie nie zuhause und meine Mum sowieso nicht. Entweder bekommt meine Mum einen Notfall im Krankenhaus oder sie kommt garnicht erst nachhause, was mein Dad so lange bei der Arbeit macht weiß ich eigentlich garnicht." Mit einem komischen Blick sieht er mich an, irgendwie eine Mischung aus Verständnis und Mitleid. Aber es kommen nicht die gewohnten Worte über seine Lippen, die berühmten 'das tut mir leid' Worte. Nein, er kommt ganz nah an mich heran, das ich seinen Duft einatmen kann. Den Geruch, nach dem ich süchtig bin und ich weiß schon jetzt das ich ihn nie wieder aus meinem Kopf und meiner Nase bekommen werde. Seine blauen Augen blicken direkt in meine Seele und sein Atem prallt auf meine Lippen, so nah ist er mir. "Dann habe ich deinem Bruder zu danken das er bis jetzt immer auf dich aufgepasst hat", haucht er und streicht sanft mit seinen Lippen über meine. "Hat? Ich hoffe er wird es weiterhin tun", antworte ich kichernd und schlinge meine Arme um seinen Hals. 

Mate   -the moon is rising-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt