Die härtesten Stunden meines Lebens

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Hört zu dem Kapitel am besten 'River flows in you' piano version oder 'Speeding cars' von walking on cars 💕

"Alice", schreie ich und schieße nach vorne. Kurz bevor ihr Kopf auf dem Boden aufkommen kann, halte ich ihn fest und ziehe ihn auf meinen Schoß. Ihr Augen hat sie schmerzvoll zugedrückt und ihr Atem geht unregelmäßig. "Peter", haucht sie und einzelne Tränen laufen aus ihren Augen. "Was ist mir ihr", fragt Megan panisch und beugt sich ebenfalls über sie. "Ich weiß es nicht, irgendwas muss mit ihrem Mate sein", flüstere ich und Alice stöhnt schmerzvoll. "Was heißt das?"

"Sie ist mit einem Jungen verbunden und man fühlt die Gefühle des anderen, so etwas nennt man bei uns Mate. Es ist dein Seelengefährte und es gibt für dich nur diesen einen Menschen auf der Welt der perfekt zu dir passt, den die Mondgöttin für dich erwählt hat", erkläre ich ihr. Sie sieht mich mit großen Augen an, es sieht aus als würde sie etwas sagen wollen aber sie tut es nicht. Während ich Alice in den Armen habe spüre ich Jace, er ist geschockt und Sauer. Aber er ist hier. Die Türe öffnet sich wieder mit einem lauten Quietschen und der Teufel betritt hinter Carter den Raum. "Verdammt, ich hätte wetten können das es Jace trifft", flucht Jayden und diesmal hat er kein Grinsen im Gesicht. "Wir müssen ihr helfen", sagt Carter und wendet den Blick nicht von Alice ab. "Was interessiert mich die kleine", fragt Jayden aufgebracht und ich kann mein Knurren einfach nicht unterdrücken. "Oh unsere kleine Luna fährt ihre Krallen aus", sagt er belustigt und kommt auf mich zu. Doch kurz bevor er vor mir steht, schießt Megan nach vorne und stellt sich zwischen uns. "Wenn du sie noch einmal anfasst, ramme ich dir dieses Ding höchstpersönlich in den Hals", zischt sie und hält ihm einen rostigen Nagel unter die Nase.

Noch nie war ich so stolz auf meine beste Freundin und beeindruckt wie in diesem Moment. Jaydens Augen färben sich gelb und sehen ohne eine Miene zu verziehen in Megan's, ob das so gut war was sie gemacht hat wird sich gleich herausstellen. Doch plötzlich zucken die Mundwinkel des Teufel's belustigt und er wendet sich doch tatsächlich ab. "Bleib du hier und pass auf das sie nichts anstellen, ich muss unser Rudel in den Kampf führen sie werden bald hier sein", sagt er noch zu Carter bevor er verschwindet. Jace ist hier, er ist da um mich zu holen. Aber ein Kampf? Kaum ist die Türe zu, lässt Megan sich erschöpft auf die Matratze fallen und Carter läuft zu mir und Alice.

"Peter ist auf eine der Tretmienen getreten, ich weiß nicht ob er es schafft." Während er das sagt sieht er unverwandt Alice an und seine Stimme klingt traurig. "Peter", flüstert Alice wieder und die Tränen laufen ungehindert über ihre Wange. Immer noch hat sie ihre Augen geschlossen, sie hält sich ihren Arm und schreit plötzlich wieder auf. "Wir müssen sie stabilisieren", Carter's Stimme ist nur ein flüstern. "Nein, ich lasse sie nicht los", meine Stimme klingt beherrschter als ich mich fühle.

"Okay", flüstert er nur und ich halte weiterhin die zuckende Alice in den Armen. "Was können wir machen", fragt Megan plötzlich. Ich hab keine Ahnung und dieses Gefühl bringt mich fast um. Zu sehen wie es meiner Freundin schlecht geht und ich nicht weiß was ich tun kann, kann man da überhaupt etwas tun. Fragend sehe ich Carter an, wenn dann weiß er es. "Du könntest ihr helfen, falls Peter stirbt kannst du sie zurückholen."

"Ich soll was", frage ich verwirrt und geschockt. "Du bist die Luna, du kannst das wenn du es willst und genug Kraft hast." Ich soll jemand toten wieder ins Leben befördern? Das kann nicht gehen und wenn, so stark bin ich noch nicht. "So stark bin ich nicht", hauche ich. "Du hast den Mondstein", erklärt Carter und zeigt auf meine Kette. Okay, falls sie es nicht schaffen sollten werde ich es versuchen. Ich muss es versuchen, ich kann sie nicht sterben lassen und wissen das ich es hätte verhindern können. Aber Peter wird das schaffen, er muss. "Peter schafft das", flüsterte ich wieder.

"Peter", schluchzt Alice und krümmt sich wieder zusammen. Sie stöhnt schmerzvoll auf und windet sich in meinen Armen, während immer mehr Tränen ihre Wangen runter laufen. "Wie können wir ihr helfen", schluchzt Megan wieder. Plötzlich steht sie auf und geht zu dem Schrank in der Ecke, "hier muss doch irgendwas sein, eine Tablette irgendwas!"
Es tut mir weh Megan so zu sehen, sie ist mit allem total überfordert. "Ah scheiße", ruft sie plötzlich aus und hält sich ihre Hand. "Alles okay?"

"Nein", schluchzt sie und jetzt sehe ich das Blut an ihrer Hand. Da ich Alice nicht loslassen möchte, werfe ich Carter einen Blick zu und schon steht er auf um sich ihre Hand anzusehen. "Wie ist das passiert", fragt er sie während er sich ein Stück Stoff von seinem T-Shirt abreißt. "Ich bin an dem Nagel hängen geblieben." Carter wickelt den Stoff um die Wunde, fast sofort färbt er sich rot. "Wir müssen aufpassen das es keine Blutvergiftung wird und wir die Blutung stoppen können." Langsam beginne ich zu verzweifeln, Alice liegt vielleicht im sterben und jetzt Megan.

"Beeile dich Jace", murmle ich leise während ich Alice die verschwitzten Haare aus der Stirn wische. Immer wieder zuckt sie in meinen Armen zusammen, langsam kommen mir auch die Tränen hoch die ich bis jetzt so gut zurückhalten konnte. Ein schluchzen kommt tief aus meinem Hals, ich kann sie nicht verlieren, Peter wird es schaffen. Alice darf nicht sterben. Wie ein kleiner Film laufen die lustigen Momente mit ihr vor meinen Augen ab, wie sie mich stürmisch umarmt hat als ich ins Rudelhaus kam. Sie hat sich so gefreut das endlich noch ein Mädchen im Rudel ist und vielleicht werde ich jetzt das einzige Mädchen sein. Mit meiner Kraft werde ich es versuchen, vielleicht schaffe ich es sie am Leben zu halten, doch Peter wird dann trotzdem sterben.

Kann ich so etwas tun? Sie retten und dann mit dem Gewissen leben lassen, das ihr Mate Tod ist. Allein der Gedanke daran hat mich vorhin gequält wie es wäre Jace zu verlieren, kann ich ihr das antun? Plötzlich spüre ich eine Hand auf meiner Schulter, Carter sieht mich mitleidig an und setzt sich wieder neben mich. Alice schwitzt noch immer und die Tränen lassen sich auch nicht stoppen. Es zerreißt mich fast von innen sie so zu sehen, sie leidet und kann nichts dagegen tun und sie weiß nichtmal wie es ihm gerade geht. Meine Tränen lasse ich jetzt laufen, warum sollte ich nicht zeigen wir sehr es mich mitnimmt. Behutsam streiche ich ihr über die Wange und kann nur warten. Warten darauf was passieren wird. Wird sie mit Peter sterben? Oder werde ich es schaffen sie am Leben zu halten? So viele Fragen schwirren durch meinen Kopf, doch ich muss den Durchblick behalten.

Megans Hand blutet noch immer, doch sie hat sich beruhigt, wenigstens etwas. Sie weint leise vor sich hin, genau wie ich. Das Stück Stoff um ihre Hand ist schon ziemlich rot, aber auch ihr kann ich nicht helfen. Es ist frustrierend das ich meinen beiden Freundinnen dabei zusehen muss wie sie leiden, oder sogar sterben. Mein Herz zieht sich zusammen und wieder beginne ich zu schluchzen. "Peter", kommt es wieder aus ihrem Mund, doch diesmal viel schwächer. Sie darf nicht schwächer werden! "Bleib stark Alice, ist schafft das", flüstere ich mit tränenerstickter Stimme. Plötzlich nimmt sie meine Hand, ihre Finger sind kalt und halten meine schwach fest. Beruhigend drücke ich sie und versuche ist so Kraft und Mut zu spenden, obwohl ich es selbst nicht habe.

Kurz darauf wird ihre Atmung langsamer, ihre Augenlieder flattern und der Griff ihrer Hand wird noch schwächer. "Nein Alice, atme weiter", schreie ich schon fast und beuge mich über sie. "Tu es jetzt Liv", flüstert Carter und ich sehe das es ihm genauso mitnimmt. "Alice ich werde dir helfen, alles wird gut", hauche ich, sie öffnet ihre Augen und sieht mich an. Ihr Blick ist flehend und leer, "bitte tu das...nicht. Ich...kann nicht...ohne ihn leben." Ihre Stimme ist schwach und doch verstehe ich sie ganz deutlich. Wieder steigen Tränen in mir hoch und ich kann den Schluchzer gerade noch unterdrücken. "Nein Alice, du darfst nicht sterben!"

"Lass dir...vom Rudel nicht...alles gefallen...okay", wieder schließt sie ihre Augen. Ich nicke und gebe ein leises 'ja' von mir. Feste drücke ich ihre Hand und streiche ihr über die feuchte Wange. "Ich...hab dich lieb...Liv denk...daran", flüstert sie. Sie atmet noch einmal ein, doch dann bewegt sich ihr Brustkorb nicht mehr. "Nein", schreie ich und beuge mich über sie. "Alice!" Ich höre Megan aus der Ecke schluchzen und spüre Carter's Arme die sich um meine Taille schließen und mich wegziehen wollen. Schließlich lasse ich Alice los und mich in Carter's Arme fallen. Er flüstert mir beruhigende Worte zu und streichelt meinen Kopf, doch ich weine einfach weiter, nichts kann mich beruhigen. Nichts kann mein schmerzendes Herz heilen und mir Alice wieder bringen. Ich kann es ihr nicht antun wenn sie es nicht möchte, sie würde mich hassen wenn ich sie wieder zurückholen würde. Meine Schluchzer verwandeln sich in leise schreie, an allem hier ist nur Jayden schuld. Jayden...meine Tränen versiegen und ich ziehe eine Mauer hoch. Dafür wird er bezahlen, er wird für alles bezahlen.

Hallöö 💕

Eine kleine Träne musste ich mir beim schreiben unterdrücken, tut mir leid das Alice und Peter gehen müssen aber so ist nunmal die Geschichte 🙊
Habt trotzdem ein schönes Wochenende und fühlt euch gedrückt 😘😘❤️❤️

Mate   -the moon is rising-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt