2. Das Verhör

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Im Hauptquartier der Wächter angekommen, begab ich mich sofort zum Verhörungszimmer. Wie das Wort es schon beschrieb, war es ein einfacher kleiner Raum, in dem die Gefangenen falls nötig von einem Wächter verhört wurden. Beide saßen sich dabei gegenüber und wurden von einem Klapptisch getrennt. Jede Person hatte einen Stuhl und die Dokumente zur Befragung lagen schon auf dem Tisch bereit. Natürlich war der Befragte am Stuhl angekettet, sodass er nicht die Chance dazu hatte, zu fliehen.

Ich befand mich separat zu diesem Zimmer hinter einer Glasscheibe und beobachte alles. Das Glas bestand aus einem speziellen Material, was uns volle Sicht auf das Verhör erlaubte ohne, dass der Verhörte misstrauisch werden konnte. Sehen konnte er uns nämlich dank des besonderen Glases nicht!

Das Zimmer war abgedunkelt; um den Gefangenen einzuschüchtern. Einzig alleine eine kleine Nachtischlampe diente zur Beleuchtung und hüllte alles in ein unheimliches mattes Licht, um noch einen guten Blick auf die Dokumente erhaschen zu können.

Gerade betraten zwei unserer Männer mit dem Flüchtling zwischen sich den Raum. Sie fesselten ihn an den einen Stuhl und verließen anschließend ohne ein Wort zu verlieren wieder das Zimmer; um sofort Platz für den Leutnant zu machen.

Wie immer war seine Aura einfach unglaublich mächtig und einschüchternd. Sogar mir lief bei seinem Anblick ein kalter Schauer über meinen Rücken. Ebenso verhielten sich meine Kameraden, die wie ich dem Verhör lauschten.

,,Ok, kommen wir gleich zum Punkt! Wissen Sie etwas über die Verbrechen, die sich in letzter Zeit häufen?", fragte unser Boss und setzte sich auf den übrigen Stuhl. Genau dem Befragten gegenüber!

Mit ernstem Gesicht schob er dem schlechtgepflegten Mann die Dokumente hin und sagte:,, Wie ich schon erwähnt habe, die Verbrechen häufen sich in letzter Zeit aufgrund unnatürlicher Ereignisse gewaltig. Wir haben bisher nur wenige Informationen und sie sind bisher unser einzige Anhaltspunkt in diesen Fällen. Auf diesem Bild sehen Sie das letzte Opfer. Es ist ein Mädchen. Ihr Name ist Elli. Sie stammt aus einem gewöhnlichen Dorf sonst macht nichts schlechtes um sie die Runde. Ihr Lebenslauf ist vollkommen rein. Laut Aussagen wurde sie von allen geliebt und hatte somit keine Feinde. Niemand wollte ihr Schaden zufügen.

Dennoch wurde sie letzten Sonntag tot in einer Gasse nahe ihres Zuhauses aufgefunden. Niemand hatte etwas gehört oder gesehen. Wie sie sehen können, wurde ihr Körper auf schreckliche Weise zugerichtet. Laut der Autopsie fand ihr tot durch Blutverlust statt. Ihr wurden die Organe brutal herausgerissen und größtenteils zerfleischt. Manche von ihnen sind nicht aufzufinden und praktisch spurlos verschwunden.

Zudem gleicht ihre Leiche eher dem Opfer eines wilden Tieres anstatt dem eines gewöhnlichen Menschen. Und wir haben noch keine Anzeichen über den Täter. Das ist auch der Grund; weshalb sie nun hier sitzen und noch nicht wieder in ihrer kalten Zelle.

Wenn Sie mit uns kooperieren und alles, was sie über 'SIE' wissen erzählen, dann wird ihre Strafe vermindert."

,,Es tut mir schrecklich leid, aber wenn meinen sie? Ich kenne niemanden, der zu so einer Tat zurückgreifen würde!!", meinte der Mann in Ketten und wandte unsicher den Blick ab.

,,Er lügt!", sagte einer meiner Kollegen und ich nickte zustimmend.
,,Das hast du recht. Unser Leutnant weiß dies aber schon längst!", erwiderte ich und beobachtete das weitere Geschehen. Unser Boss seufzte und räumte die Dokumente wieder weg. Danach stand er auf und positionierte sich neben dem Gefangenen; dessen Blick stur gegen Boden gerichtet war.

Die Aura vom Leutnant wurde noch bedrohlicher als zuvor. Es glich einer wilden Bestie; die nur ihren Instinkten vertraute. Seine Augen verankerten sich zu zwei schmalen Schlitzen, die den Mann vor sich streng ansahen. Seine Stimme räusperte sich und man sah deutlich, dass der Gefangene Schweißperlen verlor. Er schluckte einen Kloß hinunter und versuchte sich seine panische Angst nicht anmerken zu lassen.

Der Leutnant erhob wieder seine ausdrucksvolle Stimme; während seine Faust auf den Tisch schlug. Ein lauter Knall ertönte und ließ den Gefangenen zusammenzucken. Die Angst war ihm tief ins Gesicht geschrieben. Selbst einige hinter dem Glasschutz, reagieren geschockt.

Ich jedoch nicht! Ich kannte unseren Boss am besten und wusste von seinen Methoden. Einschüchterung; Angst und Kontrolle!
Dies zeichnete alles den Mann namens Kyle Smith aus; unseren Chef. Niemand wollte ihn je wütend erleben, denn dann könnte ihn keiner mehr aufhalten.

Selbst seine besten Freunde nicht!

Plötzlich knurrte Kyle gefährlich:,, Also, haben wir einen Deal? Oder willst du für den Rest deines ä
erbärmlichen Lebens in einer verdreckten Zelle verbringen?"

Der Gefangene ließ bei seinen Worten den Kopf hängen und sagte:,, Nein, natürlich will ich das nicht!" ,,Ich akzeptiere den Deal!", flüsterte er daraufhin noch leise. Kyle verstand ihn trotzdem und lächelte zufrieden.

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