25. Viele Jahre später

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-------Kyles Sicht ------
Viele Jahre sind vergangen seitdem wir Wächter eine erhebliche Niederlage einstecken mussten. Doch dies war nicht das Schlimmste an allem. Das Schlimmste war, dass ich Florian verloren hatte, der wie ein kleiner Bruder für mich war.

Ich schäme mich dafür ihn nicht gerettet zu haben!

An jenem Tag wurde er von einem hochrangige Schattendämon entführt und kam seitdem nicht mehr wieder.
Alle Gefangenen, die wir hatten, sind mit ihm verschwunden. Ich hatte mich nie so verloren und gedemütigt gefühlt!

Mein schlechtes Gewissen ließ mich nicht einmal mehr lächeln. Die Welt so wie ich sie gekannt hatte, war nun dunkel und trostlos.

Wir Wächter hatten all unsere Gefangenen davon kommen lassen, während wir in unseren eigenen Käfigen eingesperrt waren. Hätte ich mich doch mehr angestrengt, dann....Dann....

,,Mach dir deswegen keine Vorwürfe! Wir konnten alle nichts dagegen unternehmen!", meinte Lara und bekam ein zustimmendes aber trauriges Nicken von Sascha.

Ich ballte die Fäuste. Selbst wenn ich wusste, dass sie recht hatten, konnte ich mir nicht vergeben. Ich hatte geschworen Florian zu beschützen!
Ich hatte es doch geschworen!?

Mit der Zeit hatten wir einige der Entflohenen Dämonen einfangen können, doch es war noch immer eine gewaltige Anzahl auf freiem Fuß.
Und selbst die Zeit ließ mich meine Schuld nicht vergessen. Es gelang mir nur diese in Alkohol und in Kämpfen zu ersticken, was leider nicht sehr viel brachte.

Plötzlich erklang die Glocke. Ich schreckte aus meinen Gedanken hoch. Wir machten uns sofort kampfbereit. ,,Ein feindlicher Angriff!", meinte Lara. Ich fragte mich nur, wer so dumm war zu solch einer Zeit bei uns einzubrechen. Erst recht, da wir seit unserer Niederlage vorsichtiger und den ganzen Tag in Alarmbereitschaft waren.

Wir rannten zu dem Ort des Geschehens, an dem Rauch aufstieg und die Schreie unserer schon kämpfenden Kameraden erklangen.

Dort angekommen, konnte ich meinen Augen nicht trauen. Der Rauch legte sich und ich erkannte immer deutlicher die Umrisse einer Person. Diese war jedoch keinesfalls alleine dort, denn eine andere Person hielt ihn in den Armen. Um genauer zu sagen in den Armen eines Dämons!

Plötzlich drehte sich das Gesicht der Person in meine Richtung um und lächelte finster. Ich erstarrte, als mich seine Augen ansahen. Ich würde diese überall wiedererkennen.

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