4. Die Konferenz

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,,Gerade eben wurde der Gefangene 012 befragt. Durch ihn haben wir neue Informationen erhalten, die durchaus wichtig sei könnten. Er hat uns einige Dinge über das Aussehen der ,,Schatten" also möglichen Tätern genannt. Trotzdem können wir noch nicht voll und ganz davon ausgehen, dass es sich hierbei um genau ,,Sie" handelt.

Aber alle Indizien weißen bisher daraufhin. Kein Mensch hätte eine solche Tat vollbringen können!", sagte der Leutnant und sah jedem Anwesenden tief in die Augen. Aufeinmal schnellte eine Hand nach oben. Kyles Blick huschte sofort in die Richtung eines jungen Mannes. Er scheint neu zu, was seine Frage eindeutig bestätigte:,, Was meinen sie mit "SIE" ?"

,,Anscheinend sind sie neu hier. Wir vermuten, dass es sich dabei um schattenähnliche Wesen handelt. Vielleicht kennen sie diese aus Kindergeschichten. Wir haben sie zwar noch nie zu Gesicht bekommen, doch bei den Verbrechen weißen mehrere Beweise daraufhin, dass sie daran Schuld sein könnten. Leider können wir sie nicht ausfindig gemacht, da wir nur so wenig über ihre Existenz wissen! Wir haben ihnen daher den Namen "Schatten" zugeteilt!", erwiderte Kyle und sah den neuen Beamten ernst an.

Dieser nickte zum Verständnis, sodass wir mit der Besprechung fortfahren konnten. Am Ende kamen wir jedoch zu keinem Ergebnis, sodass wir alle mit trüber Stimmung den Konferenzsaal verließen. ,,Mist!", fluchte ich und schlug mit der Faust gegen die Wand. ,,Wir haben noch immer keinen richtigen Anhaltspunkt!"

,,Aber, aber! Du musst doch nicht gleich so ausflippen", meinte eine weibliche Stimme und legte ihre zarte Hand auf meine Schulter. Ich seufzte und beruhigte mich wieder. ,,Du hast
Ja recht, aber...!",fing ich an und drehte mich dabei zu Miss Gracewoorth um. Bevor ich jedoch weiter sprechen konnte; wurde ich unterbrochen. Kyle, mein Chef stand im Türrahmen und sah uns verständnisvoll an. ,,Florian, es stimmt, was sie sagt! Du bist mein bester Mann und ein Vorbild für deine Kameraden; da kannst du nicht einfach einen Wutanfall bekommen. Hüte deine Gefühle und lass sie nicht die Überhand über dich gewinnen. Sonst wird das selbe passieren, wie vor acht Jahren!", sagte er kühn und blickte mich dabei besorgt an.

Ich wusste nur zu gut, von was er redete. Dennoch...Dennoch wollte ich all dies nicht glauben. Ich wollte mich nicht daran zurückerinnern. An rein gar nichts! Zu traumatisch war es!

Wenn ich einmal daran dachte; dann überkam es mich immer wieder. Meine Gefühle gerieten dann völlig außer Kontrolle und ich war nicht mehr Herr über mich selbst.

Aufeinmal wurde mir unglaublich heiß und ein Schwindelgefühl überkam mich, zugleich wurde mir schrecklich übel. Alles drehte sich!
Ich musste mich an der Wand abstützen, um nicht umzukippen und auf den Boden zu knallen. Amika Gracewoorth fing histerisch an zu atmen und fragte besorgt, was den los sei.

Ich war nicht im Stande zu antworten. Kyle seufzte und sagte:,, Amika, hol schnell kalte Tücher!"
Diese nickte eifrig und rannte los.
Kyle zog mir währendessen meinen Mantel und mein Hemd aus. Er strich mir die Haare aus dem Gesicht und band mir sie zu einem Zopf.

Anschließend half er mir zur nächstgelegenen Sitzmöglichkeit. Einem Sofa. Mein Chef ließ mich dort nieder und hielt seine Hand gegen meine Stirn. ,,Du pulsierst richtig. Du hast starkes Fieber!", meinte Kyle und sah mich ernst an. ,,Tut es weh?", fragte er und kam mir näher. Ich schwieg und wollte ihm nicht in die Augen schauen. Unter seinem Blick fühlte ich mich immer so durchschaut, so als ob ich nichts vor ihn geheim halten könnte.

Als könnte er alles in meinen Augen ablesen und tief in mein Inneres blicken. Genau dies hasste ich an ihm! Seinen scharfsinnigen Durchblick! Da ich kein Wort mehr über die Lippen brachte und selbst das Kopfschütteln unterließ, packte er mein Kinn und hielt es fest in seinen Händen.

Mit roten Wangen und beschleunigtem Atem wegen des Fiebers, blickte ich doch zu ihm hinauf. Kyle kam daraufhin immer näher.

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