Ich räusperte mich und sagte so selbstbewusst wie ich nur konnte:,, Ich bin Florian und das Date für Lara heute abend!"
,,Es heißt Fräulein Lara!", korrigierte mich der Fremde schroff und warf mir einen tödlichen Blick zu.
,,Vater! Verschreck meinen Begleiter nicht!", sagte eine weibliche Stimme plötzlich. Wenig später stand die
Gesagte an der Seite ihres Vaters und sah ihn wütend an.Plötzlich fiel es mir wieder ein. Ich war mir wieder bewusst, vor wem ich gerade stand. Eilig legte ich meine Hand übers Herz und verbeugte mich. ,,Es tut mir außerordentlich leid, mein Herr!", sagte ich demütigend. Der Mann erwiderte nur:,, Schon okay. Ich nehme es die nicht übel, mein Bursche. Nur dieses eine Mal, weil mein Schatz dich so gerne hat. Aber ich hoffe, dass du dich meiner Tochter gegenüber höflicher verhälst!"
,,Jawohl, Sir!", sagte ich und erhob meinen Blick wieder. Ich hatte ganz vergessen, dass Laras Vater der Graf von Monarch war!!
,,Also echt, Vater!", murrte Lara und sah ihn vorwurfsvoll an. Dieser seufzte daraufhin nur und wandte sich dem Gehen zu. Nicht ein einziges Wort verlor er darüber; dass Lara sich amüsieren sollte oder, dass sie sich in Acht nehmen sollte.
Ich fand dies verärgernd und es regte mich innerlich komplett auf. Doch lange hielt ich nicht an solch unnützen Gedanken fest, denn meine Aufmerksamkeit widmete sich nun Lara.
Ich staunte nicht schlecht!
Sie trug ein wundervolles Kleid, welches dunkelblau wie der Ozean schimmerte. Vorne war es eingeschnitten, sodass man einen guten Blick auf ihr nacktes Bein hatte.
An der Taille war es enger geschnürt, sodass ihre Figur besser zum Ausdruck kam. Weiter oben konnte man einen weiten und freizügigen Ausschnitt erkennen, mit dem sie anscheinend schon wieder ihre Reise ausspielen lassen wollte. Zudem war ihr Kleid schulternfrei und glänzte im Licht. An ihrem Hals hing eine silberne Kette, dessen Anhänger ein kleines Medaillo war, auf der mehrere fein verzierte Ornamente zu erkennen waren.Ihre Haare waren zu einem hohen, geflochtenen Zopf gebunden, welcher von den diamantenähnlichen Ohrsteckern hervorragend hervorgehoben wurde.
Ihr Gesicht war so geschminkt, dass es auf keinster Weise unnatürlich wirkte. Zum ersten Mal fand ich ihren Anblick atemberaubend und wunderschön! Doch trotzdem hatte ich keinerlei Verlangen nach ihr.
So als wäre ich ein Wesen ohne Emotionen.,,Können wir los?", fragte Lara aufeinmal und holte mich somit aus meinen Gedanken. ,,Ja, lass uns gehen!", meinte ich ebenfalls und hielt ihr meinen Arm hin.
Lächelnd harkte sie sich bei mir ein. Danach liefen wir Seite an Seite die Gassen entlang, in denen sich einzelnen Grüppchen versammelt hatten.
Sie sahen zwar alle nicht so vornehm aus wie Lara, dennoch schienen sie sehr glücklich zu sein. Anhand ihrer Kleidung erkannte ich, dass sie nicht viel besaßen, weshalb die Kinder unter ihnen Lara mit großen Augen musterten. Staunend standen sie da! Mit offenem Mund! Und mit glänzenden Augen!
Aufeinmal fiel mein Blick auf einen achtjährigen Jungen, dessen Blick als einziger abgewandt war.
Etwas an ihm störte mich und regte zugleich meine Aufmerksamkeit.
Ohne es wirklich zu realisieren, schritt ich auf ihn zu.Lara begleitete mich, verlor jedoch kein Wort. Als ich einen besseren Blick auf das Kind erhaschte, verstand ich, wieso sie aufeinmal so schweigsam war. Die Kleidung des Jungen war von Blutspritzern bedeckt.
Der Blick des Kleinen ging starr in nur eine Richtung. Langsam kniete ich mich vor ihm hin. Lara blieb alleine stehen und beobachte uns still.
Ich musste sie nicht ansehen, um zu wissen, wie sie gerade aussah. Sie war wieder die Auftragskillerin, wie ich sie insgeheim nannte. Ohne Emotionen, kalt und erbarmungslos!,,Was hast du mein Kleiner?"; fragte ich und sah dem Jungen direkt in die blauen Augen, die mich ängstlich musterten. Er machte den Mund auf, doch schloss ihn gleich darauf wieder. Kein Laut kam heraus!
So als wären ihm die Worte in der Kehle stecken geblieben oder als hätte er sie gleich wieder vergessen!Ein fremdes Mädchen kam zu uns. Sie war bestimmt im gleichen Alter wie der Junge, wenn auch ein paar Tage älter. ,,Ihr müsst ihn entschuldigen. Er spricht seit ein paar Tagen nicht mehr. Ich kenne keinen konkreten Grund, doch wahrscheinlich hat etwas mit Ill zu tun", sagte sie und nahm den Jungen in den Arm.
Dieser war den Tränen nahe, so als hätten ihn die Worte des Mädchens sehr verletzt.,,Wer ist Ill?", fragte Lara und bekam sogleich eine Antwort:,, Er ist ein Freund von uns, doch seit kurzem verschwunden!"
,,Tod!", korrigierte der Junge so leise, dass es schwer fiel ihn zu verstehen.
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Schatten
Fantasía"Schatten Heimlich und leise In Dunkelheit gehüllt Kriechend Die Wände entlang Niemand hört sie Sieht sie Versteht sie Ein Geheimnis Ein einziges Ziel Ihr Körper so lang und schlank Wie Gebäude? Oder eher wie eine Schlange? Eingehüllt in schwarzen...