Pünktlich um 16 Uhr stehe ich vor einem relativ großen Haus. Die Adresse stimmt mit der, die mir Adriana genannt hat über ein, aber dennoch habe ich meine Zweifel. Zögerlich klingle ich schließlich und warte darauf das mir jemand öffnet. Kurze Zeit später wird die Tür geöffnet und ich Blicke tatsächlich Adriana ins Gesicht.
"Komm rein." Fordert sie mich lächelnd auf und überrascht sehe ich sie an. Seit wann so freundlich?Ich trete in den Flur ein und folge ihr die Treppe hoch in ihr Zimmer. Das Zimmer ist eigentlich recht hübsch eingerichtet. Die Wände sind weiß gestrichen, ansonsten steht ein Pinkes Bett in der Mitte. Außerdem befindet sich noch ein Schreibtisch und ein riesiger Kleiderschrank in dem Zimmer. Die Türen des Kleiderschrankes bestehen aus Spiegeln, sodass man sich überall im Zimmer sehen kann. Es passt auf jeden Fall zu ihr. Sie deutet mir mich auf einen der Schreibtischstühle zu setzten und lässt sich dann neben mir nieder.
"Welches Thema hatten wir noch einmal?" Fragt sie mich, allerdings ohne den fiesen Unterton den sie sonst drauf hatte.
"Ich glaube erster Weltkrieg." Antworte ich. "Okay wollen wir das Thema dann in zwei Sachen aufteilen?" Fragt sie weiter und ich nicke zustimmend. "Okay im mach die Front und du die Heimat, in Ordnung?" Schlage ich vor und lächelnd nickt sie. Verwirrt drehe ich mich um und beginne Informationen zu sammeln. Auf welcher Droge ist sie den? So nett wie sie ist.Die nächste Zeit herrscht Stille und wir arbeiten beide an unseren jeweiligen Themen, bis sie plötzlich anfängt zu reden: "Mara ich wollte mich bei dir entschuldigen. Ich war einfach eifersüchtig auf dich und es war nicht richtig von mir dich so zu behandeln. Schließlich kannst du dafür nichts."
Sprachlos sehe ich sie an. Ich habe mit allem gerechnet, aber nicht mit einer Entschuldigung. Misstrauisch sehe ich sie an, aber sie lächelt nur weiterhin. Warum sollte sie sich jetzt plötzlich entschuldigen? Natürlich kann es sein, dass sie ihren Fehler wirklich eingesehen hat und es bereut. Vielleicht will sie keine Feinde an der Schule haben, aber irgendwie kann ich mir das nicht vorstellen. Sie heckt doch bestimmt etwas aus.
"Ist okay, schon vergessen." Nehme ich ihre Entschuldigung dennoch an. Was soll ich auch sonst machen? Erfreut lächelt sie mich an, aber für mich sieht es einfach falsch aus. "Von wo bist du eigentlich hergezogen?" Fragt sie mich neugierig, während wir weiter arbeiten. Und was soll das jetzt werden? "Von Los Angeles." Antworte ich ihr zögernd. "Oh wie cool, da ist es bestimmt voll schön oder?" Fragt sie weiter nach und immer noch verwirrt sehe ich sie an. "Äh ja, es ist schön dort, aber halt auch überfüllt." Erkläre ich ihr und sie strahlt mich weiterhin an, bevor sie anfängt mir noch viel mehr fragen zu stellen.
Zwei Stunden später lasse ich mich endlich wieder in mein Bett fallen. Die ganze Zeit über hatte mir Adriana fragen zu meinem Leben in L.A. gestellt. Ich glaube sie will sich mit mir anfreunden, auch wenn ich nicht verstehe warum. An sich war sie ja ganz nett, aber einfach nur anstrengend.
Ich beschließe mich schon Bettfertig zu machen und heute ausnahmsweise früher ins Bett zu gehen. Da es ja wie immer warm ist, Streife ich mir nur ein kurzes Schlafshirt und eine kurze bequeme Shorts über. Beides ist wild bedruckt und ein bisschen peinlich. Nichts für die Öffentlichkeit.
Das erleichternde Gefühl, als ich meinen BH in eine Ecke schmeiße stellt sich ein und ich mache mir einen Messi Dutt, bevor ich mein Gesicht reinige und eincreme. Ich schlüpfe in meine ziemlich peinlichen Hausschuhe, die allerdings kuschelig weich sind und warm geben. Dann mache mich noch einmal auf den Weg nach unten.
Dort angekommen bleibe ich überrascht stehe und starre die Jungs an, die sich in meinem Wohnzimmer versammelt haben. Zusammen sitzen sie auf dem großen Sofa, mampfen Pizza in sich rein und zocken GTA oder fifa 16. Ich vergesse für einen Moment das ich nur meinen ziemlich kurzen Schlafanzug an habe und stürze mich auf die Pizza. Dann lasse ich mich neben Jen auf dem Boden nieder. "Hei Jungs." Bringe ich undeutlich hervor, als ich mir nebenher ein Stück Pizza in den Mund schiebe. "Schicker Schlafanzug." Meint Adrian und lacht. Verwundert blicke ich an mir herunter und werde augenblicklich rot wie eine Tomate. Ups? Egal jetzt ist es eh zu spät. Wenigstens passt er perfekt in die Situation, außer das ich nich betrunken bin und immer Pizza fressen kann. "Danke." Erwidere ich gespielt hochmütig und muss dann ebenfalls lachen.
"Willst du auch mal?" Fragt mich Jen und reicht mir seinen Controller. Unsicher nehme ich ihn an und drücke irgendwelche Tasten. Anscheinend spielen sie gerade GTA. Ich schieße willkürlich irgendwelche Leute ab, bis sich Juan zu mir herunterbeugt. "Du musst das so machen." Flüstert er in mein Ohr und legt seine Hände auf meine, bevor er beginnt mir zu zeigen welche Knöpfe ich für was drücken muss. Eine Gänsehaut überzieht meinen Körper und ich kann an nichts anders mehr denken, als wie nah er mir ist. Jetzt bloß keine schwitzigen Hände bekommen, ermahne ich mich selbst.
Nach einer Weile bin ich zwar besser geworden, habe aber immer noch nicht den Dreh raus. Ich gebe den Controller wieder ab und lehne mich nach hinten zwischen Juan's Beine an das Sofa. Es fällt mir immer schwerer die Augen offen zu halten und irgendwann gleite ich in einen traumlosen Schlaf.
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Wumms! Scheiße! Müde greife ich mir an den Kopf und setzte mich langsam auf. Ich blinzle ein paar Mal bis ich erkenne das ich doch tatsächlich gerade vom Sofa gefallen bin. Sowas kann auch nur mir passieren. Eilig mache ich mich auf den Weg nach oben um mir etwas anderes anzuziehen. "Mara jetzt komm endlich, ich will fahren." Ruft Jen genervt nach mir und schnell stürme ich die Treppe wieder runter. Nebenbei versuche ich mir einen einigermaßen anschaulichen Zopf zu machen. "Bin ja schon da." Antworte ich nur und hüpfe auf den Beifahrersitz. Daraufhin verdreht Jen nur seine Augen und startet den Motor.
Er parkt seine Schrottkarre und zusammen steigen wir aus. Kaum stehen wir auf dem Pausenhof, kommt Adriana mit einem fetten grinsen im Gesicht auf mich zu gelaufen. Überschwänglich umarmt sie mich und ich weiß beim besten Willen nicht was hier vor sich geht. Sie packt mein Handgelenk und zieht mich zu den anderen, die uns schon beim herkommen mustern. "Mara ich bin so froh dass du mir verziehen hast und auch die anderen geben mir eine zweite Chance." Quietscht sie und drückt mir einen Kuss auf die Wange, während ich sie mit einem What the Fuck Blick ansehe. Was bitteschön geht hier gerade falsch?
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Another Latino Lovestory
RomanceMara's Leben wird von einem Tag auf den anderen komplett auf den Kopf gestellt. Sie muss zu ihrem Erzeuger nach Texas ziehen. Dort herrschen ganz andere Verhältnisse, als Mara es in L.A. bei ihrer berühmten Adoptivmutter gewohnt war. Sie versucht si...