~Look deep into my eyes, take a deep breath. Does it look like I really care?Langsam komme ich wieder zu mir. Wo bin ich? Ich blinzele ein paar mal bis das verschwommene vor meinen Augen ganz verschwindet und ich Gesichter erkennen kann. Ich drehe meinen Kopf zur Seite. Erst jetzt wird mir bewusst, dass ich mitten im Gras liege. Ich richte mich vorsichtig auf und kann mir ein Stöhnen nicht unterdrücken, so stark brummt mein Kopf. Ich schüttle heftig den Kopf, das Schwindelgefühl wird dadurch nicht besser, aber endlich klären sich meine Gedanken vollends.
Schnell stehe ich auf, meine Mutter hat immer gesagt zeig keine Schwäche und für mich zählt das ganz deutlich dazu. Die Menschen, die um mich herum stehen weichen einige Schritte zurück, während ich versuche endlich das unangenehme Brummen weg zu bekommen.
"Geht es dir gut?" Fragt mich ein hübsches braunhaariges Mädchen.
"Ja passt schon. Aber welcher Idiot hat mir bittschön nen Ball an den Kopf geworfen?" Frage ich sie genervt.
"Das war Juan." Meint sie nervös lächelnd.
"Wer ist dieser Idiot?" Sie und die anderen beiden Mädchen neben mir schnappen erschrocken nach Luft.
"Du kennst Juan nicht?" Fragt mich eine andere überrascht."Ne, bin auch erst seit heute hier." Erkläre ich und muss über ihre erschrockenen Gesichter lachen. "Juan und Jenaro sind die Anführer hier in der Stadt und auf unserer Schule. Mit denen solltest du dich nicht anlegen." Erklärt sie mir und fügt dann hinzu: "Machen wir aber trotzdem."
Ich muss schon wieder lachen und auch die anderen stimmen mit ein. Das hätte ich von meinem Stiefbruder ja gar nicht erwartet."Wer von denen auf dem Basketballplatz ist es den?" Hacke ich neugierig nach.
"Der mit den lockigen schwarzen Haaren und den vielen Muskeln." Schwärmt sie schon fast und zeigt ihn mir unauffällig. Zugegeben er sieht ziemlich gut aus.
"Warum willst du das wissen?" Fragt mich ein Mädchen mit leicht pinken Haaren, die ihr aber wirklich gut stehen.
"Er schuldet mir ja wohl noch eine Entschuldigung oder?" Die anderen stimmen mir lachend zu.Wird Zeit allen zu zeigen, wie ein richtiges Stadtkind eine Szene macht. Gerade habe ich richtig Lust jemanden bloß zu stellen und Juan hat es auf jeden Fall verdient. Nicht einmal den Anstand sich zu entschuldigen! Ich weiß, dass ich bin eine verrückte Zicke, aber stolz drauf.
"Passt mal auf." Meine ich zu den Mädels. Dann knöpfe ich meine Bluse ein bisschen weiter auf, ziehe den Rock etwas höher und laufe in meinem besten Catwalk auf ihn und seine Freunde zu.Zu meinem Glück machen sie gerade eine Trinkpause. Natürlich schwärmen dabei ein Haufen von über schminkten und nach Aufmerksamkeit hechelnden Mädchen um sie herum. Ich laufe selbstbewusst auf Juan zu und siehe einer an, alle machen mir Platz. Wahrscheinlich sehen sie schon an meiner Haltung, das ich ärger bedeute. Und mein hämisches Grinsen macht das Ganze nicht besser.
Kurz bevor ich mein Ziel erreiche setzte ich mein Pokerface auf und atme einmal tief ein und aus. In L.A. haben meine 'Freundinnen' und ich uns immer einen Scherz daraus gemacht Leute genau so zu verarschen. Im Nachhinein bereue ich es, da sich wegen uns wohl das ein oder andere Paar getrennt hat. Allerdings ist mein Schuldgefühl gerade auf ein Minimum reduziert, denn er ist der typischen Frauenaufreißer. Ein kleiner Denkzettel wird ihm bestimmt gut tun. Sein Ego wenigstens ein bisschen verkleinern.
Die letzten Meter beschleunige ich meine Schritte und schubse mit einer wütenden Handbewegung die Mädchen, die in Anhimmeln beiseite.
"Wie kannst du es wagen?" Frage ich ihn mit aggressiven Unterton. Die Menschen in unserem Umfeld drehen sich bereits zu uns um. "Wie konntest du mir das antun?" Frage ich schon wieder rhetorisch und werde immer Lauter mit meiner Stimme. Jetzt habe ich wirklich von allen die volle Aufmerksamkeit und aus dem Augenwickel kann ich sehen wie sich Jen's Augen weiten, als er mich erkennt. Auch Juan sieht mich verwirrt an und will gerade zu einer Frage an setzten, als ich ihn unterbreche."Ich dachte du meinst es ernst mit mir." Meine Unterlippe fängt an zu zittern. Die schwärmenden Mädchen von vorher, mustern ihn jetzt schon leicht angewidert und geschockt. Aber ich setzte noch einen drauf.
"Hast du eigentlich einmal an das Baby gedacht, als du mich mit dieser Schlampe betrogen hast?" Frage ich jetzt vorwurfsvoll und kann es mir nicht verkneifen ihm zusätzlich noch eine heftige Ohrfeige zu verpassen.Dann breche ich in falsche Tränen aus, während ich innerlich einfach nur wie verrückt am lachen bin. Juan hat bis jetzt noch nichts gesagt und steht einfach nur sprachlos vor mir. Er sieht aus wie ein glubschäugiger Frosch. "Kümmert euch um euren eigenen Scheißdreck." Schreie ich die Umstehenden hysterisch an. Wirklich alle sogar die Barbies verdrücken sich. Übrig bleiben nur Juan, seine Freunde und die Mädels von vorhin, die ebenfalls dazu gekommen sind um die Szene zu beobachten und natürlich meine Wenigkeit.
Ich streiche mir schnell die Tränen aus den Augen und von den Wangen. Dann kann ich mir das Lachen echt nicht mehr verkneifen. Auch die Mädchen verfallen in einen Lachflash, während die Jungs uns nur vollkommen fassungslos anstarren. Schnell klatsche ich mich bei den Mädels ab.
Da kommt auch schon Jen auf mich zu.
"Wieso hast du das gemacht? Was sollte das Mara?" Fragt er mich entgeistert.
"Du kennst die Verrückte?" Fragt Juan Jen und sieht ihn mehr als nur komisch an. Ich antworte für Jenaro.
"Klar kennt er mich, schließlich bin ich seine allerliebste Stiefschwester." Meine ich immer noch lachend. Auch die Mädchen starren mich jetzt an. Ups, habe ich wohl vergessen zu erwähnen."Du meinst wohl leider." Verbessert mich Jen.
"Nö eigentlich nicht. Ach und ich habe das gemacht, weil mir langweilig war und das Arschloch das verdient hatte. Ich geb dir jetzt mal ne interessante Information, du Idiot. Wenn man jemandem einen Ball hart an den Kopf schießt, entschuldigt man sich höflich und sieht nach ob alles okay ist." Wende ich mich an Juan und verdrehe schon wieder entnervt meine Augen, lauter arrogante Kerle. Wo bin ich hier nur gelandet?!Eine Stunde später liege ich in meinem Zuhause in der Badewanne. Eigentlich bin ich mehr der Duschfan, habe mir aber nach dem heutigen Tag auf jeden Fall ein Honigmandel Bad verdient. Außerdem ist es fantastisch für meine Haut und schließlich möchte ich morgen, an meinem ersten Schultag, gut aussehen. Ich schließe meine Augen und lasse mich noch weiter in die große Badewanne gleiten. Juan hat vorhin erstmal von mir eine Entscheidung gefordert, obwohl ich nicht Mal etwas schlimmes gemacht habe.
Ja gut er hatte für ne halbe Stunde keine Tusse die ihn bewundert, aber ich wette spätestens heute Abend hat er ne neue Botox-Barbie am Start. Genau aus diesem Grund habe ich ihm auch keine gegeben. Irgendwann hat mich dann ein extrem wütend aussehender Jen zu seiner alten Karre geschleppt und wir sind Heim gefahren. Ich verstehe gar nicht was denn sein Problem ist, da spricht die arrogante Ziege aus L.A.
Aber etwas gutes hatte der ganze Tag. Die Mädels, vom Platz und ich haben Nummern getauscht. Außerdem gehen sie auch auf meine neue Schule. Zum Glück, wenigstens ein paar Normale. Sie haben mir schon so einiges über die neue Schule erzählt. Die Kriminalitätsrate scheint nicht die kleinste zu sein, deshalb ist es besonders wichtig wie mein erster Eindruck ist. Lieber bin ich die Bitch die keiner mag, als das Mobbing Opfer, das von allen fertig gemacht wird.
Ich steige aus der Wanne und schlinge mir ein Handtuch um meinen Körper. Dann Creme ich noch schnell mein Gesicht mit meiner The Cream Rich von Barbor ein und tapse eilig in mein Zimmer, wo ich in meinen Seidenpyjama schlüpfe. Eilig föhne ich meine Haare ganz leicht an und fünf Minuten später gleite ich auch schon ins Land der Träume. Mein letzter Gedanke gilt meinen Koffern, die ich morgen unbedingt vollends aus packen muss.
Veröffentlicht: 07.02.2016
Verbessert: 15.01.2017
Wörter: 1313
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Another Latino Lovestory
RomansaMara's Leben wird von einem Tag auf den anderen komplett auf den Kopf gestellt. Sie muss zu ihrem Erzeuger nach Texas ziehen. Dort herrschen ganz andere Verhältnisse, als Mara es in L.A. bei ihrer berühmten Adoptivmutter gewohnt war. Sie versucht si...