"46//Goodbye?"

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Es war klar, dass dieser Tag kommen würde.

Durch das Sturmklingeln an der Haustür wurde ich am nächsten Morgen wach. Kurz blickte ich zu Harry, der mir mitteilte, dass er an die Tür gehen würde. Er befreite sich aus meinem Klammergriff, zog sich eilig etwas über und dann hörte ich ihn die Treppen runter steigen. Ich kuschelte mich zurück ins Bett und wartete darauf, dass er wiederkommen würde. Doch was dann folgte, damit hätte ich nie gerechnet.

Jemand polterte die Treppe hinauf und die Schlafzimmertür wurde aufgerissen. Blinzelnd öffnete ich meine Augen wieder, realisierte gar nicht wirklich, was passierte, als mir schon die Decke weggezogen wurde. ,,Louis William Tomlinson! Ich bin mehr als nur enttäuscht von dir. Zieh dir sofort etwas an und dann kannst du dich auf Monate Hausarrest vorbereiten!" Meine Mutter stand vor mir, ihre Arme verschränkt, ihre Augen glänzten verdächtig, während sie mich weiterhin wütend musterte. Harry stand etwas verloren und hilflos im Türrahmen. Versuchte, meine Mutter zu beruhigen, was natürlich nicht klappte. ,,Ich durfte mir vom Rektor anhören, was du und dein Lehrer treibt, der dir eigentlich nur Nachhilfe geben sollte. Ich fasse es nicht." Keifte sie weiter.

Ich hatte mich schon längst aus der Decke befreit und zog Klamotten von Harry über. ,,Aber Mum, ich liebe ihn." ,,Pfah", sie schnaubte verächtlich, ,,du weißt doch nicht einmal was Liebe ist." ,,Und du? Seitdem Dad gestorben ist, juckt dich nur noch der Erfolg. Meinst du ich will das? Hast du einmal an mich gedacht?" ,,Ich habe daran gedacht, was das Beste für dich ist. Und jetzt komm", sie zerrte mich in Richtung Haustür. Ich konnte mich nicht einmal wirklich von Harry verabschieden. Mit glasigen Augen schaute ich ihn an und ich vermeinte zu sehen, dass auch er sich zusammenriß nicht zu weinen. Ich wehrte mich gegen den Griff meiner Mutter, wollte alles tun, um ihn ein letztes Mal zu küssen, doch da war es schon zu spät und sie hatte mich im Auto eingeschlossen.

Ich sah durch das Fenster, wie sie zurück zu Harry ging, ihn anschrie und ihm fürchterliche Dinge an den Kopf warf. Zum Ende hin klatschte sie ihm noch eine, was mich fürchterlich aufschreien ließ und ganz ehrlich? Ich wäre in diesem Moment am liebsten gestorben. Vielleicht übertrieb ich auch auch, aber ich liebe Harry nunmal und jetzt werde ich einfach so von ihm weggerissen und meine Mutter kann, was sowas angeht, unerbitterlich sein. Ich wusste, dass diese Situation irgendwann eintreten würde, besonders nach dem Gespräch gestern beim Rektor, aber ich wollte es einfach nicht wahrhaben.

Als sie in's Auto einstieg, drehte ich demonstrativ meinen Kopf von ihr weg, schaute zu Harry, der sich mit schmerz verzerrtem Gesicht die rechte Wange hielt. Würde er jetzt noch was mit mir zu tun haben wollen? Wie würden wir jetzt weiter verfahren? Würde wirklich alles gut werden, wie Harry gesagt hatte? ,,Lou, es ist alles nur zu deinem Besten." ,,Nenn mich nicht so. Nur Harry darf das", grummelte ich, lehnte meinen Kopf an die Festerscheibe. Passenderweise hatte es nun auch schon angefangen zu regnen. ,,Das was ihr getan habt ist illegal. Wir können froh sein, dass der Rektor nicht die Polizei eibgeschaltet hat. Ich habe mit ihm alles geklärt und ab nächster Woche darfst du wieder normal in die Schule gehen."

Dazu sagte ich nichts mehr. Ich hasste meine Mutter so sehr, dafür was sie mir antat. Damals als mein Vater gestorben ist, habe ich alles getan, um sie glücklich zu machen und jetzt? Jetzt zerstört sie mir mein Glück. Etwas was ich dachte, niemals zu empfinden. Gestern, als Harry und ich wieder intim wurden, ich wünschte, ich hätte es noch mehr genossen, als ohnehin schon. Denn wer weiß, ob es nicht unser letztes Mal war.

Zuhause angekommen schickte mich meine Mutter auf mein Zimmer, wo ich sofort Niall anschrieb. Ich brauchte ihn jetzt einfach. Also warf ich mich auf mein Bett, zückte mein Handy und schrieb Niall auf Whatsapp an.

Louis:》Ich hasse mein Leben.《

Niall: 》Was ist passiert Loueh?《

Louis: 》Der Rektor, und meine Mutter sind passiert. Sie haben das zwischen mir und Harry herausgefunden. Meine Mutter hat mich gerafe wutentbrannt bei ihm abgeholt.《

Niall: 》Das tut mir so leid! Soll ich vorbeikommen?《

Louis: 》Das wäre toll. Ich kann das Haus nämlich nicht verlassen. Hausarrest.《

Niall: 》Bin in 5 Minuten da!《

Und Niall hatte nicht gelogen. Fünf Minuten nach seiner Nachricht war er da. Ich fiel ihm um den Hals, suchte Halt, um nicht zu fallen. Ich hatte Angst, dass mich ein großes schwarzes Loch ohne Harry verschlingen würde. Niall hielt mich einfach in den Armen, trug mich in mein Zimmer, wo wir zusammen auf meinem Bett kuschelten. Er fuhr mir durch die Haare, erzählte mir Dinge, um mich abzulenken. Zwischen ihm und Liam läuft alles gut, wie er berichtete und das freute mich wirklich. Sie sind ein tolles Paar.

,,Meinst du, zwischen mir und Harry ist es jetzt endgültig vorbei?"

,,Quatsch, er meldet sich sicher bald." Murmelte Niall und küsste meine Stirn.

Daran glauben tat ich auch, aber ich wurde eines besseren belehrt.

Strict Daddy - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt