Best Friends? Or What!? (Julian Draxler FF )

Kapitel 22

Ich muss schwer schlucken. Heute Abend schon? So schnell?

"Wo?", frage ich, gelöst aus meiner Schockstarre.

"Ich dachte an dem kleinen Strandabschnitt zum Sonnenuntergang hin", erklärt er, schaut aber weiter in den Himmel. Es tritt Schweigen ein. Ich lehne mich wieder zurück wenn auch angespannter als vorher und verfolge die Wolken weiter mit meinen Blicken. Der kleine See plätschert im Hintergrund vor sich hin und der leichte Wind fegt durch die Bäume um uns herum. Ein kleiner Frosch quakt ganz in der Nähe.

"Laura? Ich habe totalen schiss."

Abrupt wende ich meinen Kopf nach links um zu Julian zu schauen. Er wirkt ziemlich nervös und ich kann leichte Schatten unter seinen Augen erkennen. Es scheint als hätte er die Nacht nicht geschlafen. "Wovor denn?", frage ich ihn. Er seufzt ein mal. Es scheint ihm schwer das zu zugeben. "Ich weiß nicht so wirklich wie ich diesen blöden Antrag machen soll", gibt er zu und schaut mich schon fast leidend an. Und was soll ich dagegen jetzt tun?

"Könnte ich vielleicht mit dir üben?", fragt er und setzt seinen blöden Hundeblick auf.

Ist das sein ernst?! Das hat er jetzt nicht gesagt! Er schaut mich weiter an. Oh man. Ich kann doch jetzt nicht nein sagen, dass kommt doch total komisch rüber. "Wärst du nicht mein bester Freund würde ich dir jetzt eine klatschen, weil du mich sowas fragst", sage ich. Um ehrlich zu sein würde ich dir auch so gerne eine klatschen du gefühlsloser Stein! Verdutzt guckt er mich an. "Julian! Du kannst doch kein Mädchen fragen ob es dir hilft ein Antrag für jemand anderen zu machen! Das ist unsensibel", erkläre ich und haue ihn auf den Oberarm. Zwar nicht fest aber es ist eine Genugtuung. Entschuldigend sieht er mich an. "Darf ich trotzdem?", fragt er und sieht mich wieder bittend an. Hätte ich mich in diesen Jungen nicht verliebt dann.....

"Also Lena", fängt er an. Schon alleine das er mich Lena nennt bringt mich schon zum kochen. Julian kniet gerade vor mir und hält meine Hand in seiner. "Ich wollte dich ähm... also ich will dich fragen", stottert er rum und schaut auf den Boden. "Okay stopp! Julian stopp! So geht das nicht. So wird dich nie jemand heiraten", sage ich. Warum helfe ich ihm eigentlich noch? Soll er doch den blöden Antrag verpatzen. "Was ist denn daran falsch?"

Weiß er das wirklich nicht? Oh Gott...

"Erstens solltest du dem Mädchen in die Augen schauen. Ungefähr so", erkläre ich und drehe sein Gesicht so das er mir gradeso perfekt in die Augen sieht. "Und dann solltest du nicht so stottern. Fühl dich wohl okay? Drittens personalisiere das ganze noch. Erzähl noch was über die gemeinsame Zeit", sage ich. "Gut noch ein Versuch ja? Jetzt bekommst du den perfekten Heiratsantrag", sagt er und zwinkert mir zu. Ich schmelze beinahe dahin. Also auf einen neuen Versuch. Bevor er anfängt stellt er sich noch aufrecht hin, tritt näher an mich ran, nimmt meine Hand und schaut mir tief in die Augen.

" In den letzten Jahren habe ich keinen besondereren Menschen als dich gesehen. Du macht meinen Tag immer ein bisschen besser mit deinem Lächeln. Jeden Tag frage ich mich aufs neue warum ich einen so wundervollen und liebevollen Menschen wie dich verdient habe. Jetzt stehen wir hier zusammen und meine Knie zittern wenn ich in deine Augen sehen und das obwohl wir uns schon so lange kennen. Mir ist klar geworden das ich jemanden wie dich nie mehr treffen werde und das ich mit dir mein ganzes Leben verbringen möchte. Ich will das du zu meinem Mittelpunkt wirst. Ich will der Grund sein warum du immer Lachen musst und der Grund dafür das du Glücklich bist. Genau desshalb will ich dich fragen ob du meine Frau werden willst."

Ununterbrochen schaue ich in seine Augen und kleine Tränen rinnen aus meinen Augen. Dieser Antrag gillt nicht Lena! Ich spüre es. Im inneren ist er an mich gerichtet, ich weiß es einfach und nicke zur Antwort. Julian strahlt mir überglücklich entgegen, umarmt mich und wirbelt mich in der Luft rum.

"Hab ich dir eigentlich schon mal gesagt das du die Beste Freundin bist die ich kenne?", fragt er und setzt mich wieder ab und trotz meines lächelns auf dem Gesicht, zerbricht mein Herz in tausend Stücke.