Blut schmeckt salzig Rache ist süß

Für dich Rubina

Sven Emerald, Oberster Spielmacher

Wütend starre ich auf das makellose Marmorkreuz, das das Grab meiner Tochter ziert. Ruhe in Frieden. Warum habe ich meiner Frau diesen Spruch gestattet? Er ist so beliebig. Meine Tochter hätte mehr verdient. Sie ist ... war etwas Besonderes. Die Blumen, die auf dem Grab ruhen, lassen die Köpfe hängen, als wären sie traurig darüber, dass sie dazu verwendet wurden, einer Toten die letzte Ehre zu erweisen. Wie sie wohl aussieht? Das letzte Bild von meiner Tochter, das mir Nacht um Nacht durch den Kopf geht und meine Träume verunstaltet, blitzt vor meinem inneren Auge auf. Ihre wunderschönen grünen Augen waren schreckgeweitet. Ihr schwarzes Haar wurde durch diese verdammte Axt gescheitelt. Blut lief ihr ins Gesicht, nahm ihr die Sicht. Ihr Schreien ist zu meinem Schlaflied geworden. Es begleitet mich jeden Abend, bis mein Körper mich von dieser elenden Melodie erlöst und ich in diesen kräfteraubenden Schlaf gleite, der fast noch schlimmer, als die Zeit, in der ich der Herrscher über meinen Geist bin, ist. Ohne diesen Jungen würde ich nicht so leiden. Ohne Haymitch Abernathy würde meine Tochter noch bei mir sein. Rubina. Sie würde von ganz Panem gefeiert werden, wie sie es verdient hätte. Wäre sie auf eine andere Art bei diesen Hungerspielen gestorben, hätte ich es besser ertragen können. Doch so ein Tod, begleitet von Ungerechtigkeit, hat Rubina nicht verdient. „Sie haben seine Familie ausgerottet, meine Hübsche." Ich sehe auf das Grab, als erwarte ich eine Reaktion meiner Tochter. „Aber keine Angst. Ich weiß, dass das nicht genügt. Jeder Distrikt wird leiden. Ich bin dieses Jahr Oberster Spielmacher, Rubina. Ich werde mich an ihnen rächen, meine Hübsche. Für dich."
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