Die typischen Pferdegeschichten-Momente

Kapitel 25

Hey, ihr Menschen da draußen. Die Paola ist mal wieder am Stizzel (ein Hoch auf den Deutschunterricht, der mir dieses Wort gezeigt hat). Heute habe ich mal wieder eine neue Geschichte aus meinem Leben, euer Leben interessiert mich nicht.

Heute war der Tag der Zeugnisse. Ich hatte total Angst nicht versetzt zu werden, denn dann konnte ich nicht nach Mallorca. Also saß ich bibbernd auf meinem Platz, als unser Lehrer "das Todesblatt" austeilte. Vor meinem Platz blieb er stehen und gab mir kopfschüttelnd das Zeugnis.

"Du bist so dumm, Paola, du kannst rein gar nichts! Schämst du dich nicht, du bist eine Schande für deine super schlauen Eltern!"

Er gab mir mein Zeugnis. Nicht versetzt, stand darauf. Ich schaute meinen Lehrer an, unfähig das zu verstehen, was er mir gerade gesagt hatte.

"Schöne Ferien", sagte er und dann klingelte es bereits.

Ich fuhr so schnell ich konnte nach Hause und sperrte mich in meinem Zimmer ein. Das war's dann wohl mit 4 Wochen Cluburlaub!

Als ich schon mehr als eine Stunde in meinem Bett lag, ging meine Tür auf.

"Du bist zum Scheißen zu dumm Paola! Wieso schaffst du es noch nicht mal mehr in die 9. Klasse zu kommen, du Dreckskind?"

Eigentlich mochten mich meine Eltern.

"A..a..aber Mama, ich habe doch immer fleißig gelernt.... ich verstehe es ja auch nicht!
Wir können ja nach dem Urlaub darüber reden, okay?", sagte ich und begann damit, meinen Koffer zu packen.

"Nichts da, du gehst zu deiner Tante, die wir dir immer vorenthalten haben! Da kannst du in Ruhe lernen und nebenbei lernst du auch noch Disziplin. Also, Sachen packen, dein Zug geht in 3 Stunden, Kind!", damit verließen meine Eltern mein Zimmer und ich begann zu weinen. Bestimmt war meine Tante eine komische, alte Dame, die nur Katzen um sich rum hatte. Bah!

Nach dem Packen, lief ich schreiend zum Bahnhof, obwohl ich noch eine Stunde Zeit hatte. Ich setzte mich auf einen meiner 30 Koffer und rief meine Eltern an, da ich absolut keinen Plan hatte, mit welchem Zug ich wohin fahren müsste. Meine Eltern klärten mich auf und ich konnte los.

Angekommen, sah ich schon meine Tante. Sie war sehr hübsch. Als sie mich sah, begrüßte sie mich und wir fuhren zu ihrem Hof. Dort gab es nur Pferde. Ich hasste Pferde. Also rannte ich schnell ins Haus.

Doch dann die eine Nacht konnte ich nicht schlafen und ging zu den Koppeln. Auf der einen stand ein Pferd- ich vermutete es war ein Hengst- ganz alleine und war total wild. Er war einfarbig mit diversen Abzeichen. Um es kurz zu sagen: wunderschön. Ich spürte sofort, dass wir auf irgendeine Art und Weise zusammengehörten. Deswegen nahm ich all meinen Mut zusammen und schwang mich auf seinen Rücken. Ich war vorher noch nie geritten, aber da ich anscheinend ein Naturtalent war, ritt ich im vollen Galopp auf den Zaun zu. Mein Pferd, das ich spontan Pferdinand nannte, sprang perfekt ab. Ich ritt zur Turniereintragung um mich für eins einzutragen, weil der Hof durch das Preisgeld erhalten bleiben konnte. Natürlich gewann ich, weil ich eine S****-Dressur ohne alles ritt und einen S****-Parcours auch ohne alles ritt. Niemand glaubte mir, dass ich erst seit 4 Stunden auf dem Pferd saß...