"Guten Morgen", nuschelte Nelly müde in ihre Müslischüssel. "Morgen" Ich griff nach dem Apfel auf der Arbeitsplatte. Plötzlich guckte Nelly mich an: "Ah.Ah.ah!" "Was?", ich biss von dem roten Obst ab. Sofort ließ sie ihre Schultern sinken: "Super Mimi! Der war für die Schule" "Hups", lachte ich mit vollem Mund, "möchtest du noch?" "Haha" "Ach komm schon, kannst du noch essen" Vorischtig warf ich ihr den Apfel gegen die Stirn. "Oh man Miro! Ich hasse dich!" "Oho, da wird jemand böse!" "Das ist auch nicht lustig" Ich sah, dass die Mühe hatte, nicht zu lachen. Stur aß sie weiter. "Ich geh dann mal", sanft nahm ich meine braune Ledertasche vom Stuhl und hing sie über meine Schulter. "Tschüß Arschloch" "Au revoir", lächelte ich und warf ihr einen übertrieben dramatischen Luftkuss zu. Noch immer versuchte sie stur zu bleiben. "Du hast da oben an deiner Stirn außerdem noch ein Bisschen Apfel.", prustete ich. Nelly presste mit Mühe ihre Lippen zusammen und begann dann auch laut loszulachen. "Ih, Apfel mit deiner Sabber!", hysterisch lachend rieb sie über ihre Stirn, "wo?" "Nirgendwo! Tschüßi!", im nächsten Moment stand ich vor unserer Tür. Na super. Es regnete. Allerdings nicht diese kleinen Tröpfchen, sondern so, als würden richtige Bäche vom Himmel stürzen. Ich hielt mich weit auf der rechten Seite des Gehwegs, wo die Überdachungen der Läden relativ guten Schutz boten. Durchgehend blickte ich auf meine Füße. Ich wollte Marons dummen Text vergessen. Aber mein Unterbewusstsein funkte immer dazwischen. Immer wenn diese Gedanken kurz vor dem Vergessen-Tor standen, kamen kleine Unterbewussteins-Männchen und zogen sie mit vereinten Kräften zurück in die Mitte meines Hirns. was fiel ihr ein, zu meinen, mich zu kennen? Sie kannte mich nicht und das war auch gut so! Ich war ganz anders, als sie dachte. Ich lebte ein wirklich glückliches Leben. Nur weil sie meinte, dass es nicht so wäre... was wusste sie denn schon? Mein Hass auf sie wuchs immer weiter, das fühlte ich zu gut. Wie kam sie darauf, sich einfach bei mir sicher zu sein? Mein Leben war gut. Zufrieden verstaute ich die Gedanken an Maron wieder ganz weit hinten in meinem Kopf.
"Miro!" Stur setzte ich meine Schritte fort, ich wusste genau wer das war. "Miro!" *Bitte lauft schneller, Füße*, dachte ich. "Miro!", unsanft packte mich eine Hand an der Schulter. "Hm?", knurrte ich, als hätte ich ihre Rufe davor nicht mitbekommen. Lissa. "Miro!", glücklich legte sie mir ihre Arme um den Nacken und drückte mir einen Kuss auf die Lippen. "Lissa." "Ich habe dich vermisst. Letzte Nacht. Die davor...", sanft drückte sie mir ihre Fingerspitze auf den Brustkorb. "Okay" "Mehr fällt dir dazu nicht ein?" Ihre blauen Augen klimperten mich an, während sie sich mit ihrer Hand durch die goldenen Locken fuhr. Wenn man sie sah, dachte man nicht, dass sie eine typische Kandidatin für Bettgeschichten wäre... aber das war sie. Und wenn man sie kannte, dann wusste man auch, dass sie nicht unbedingt die Hellste war. Langsam hätten doch eigentlich so alle mal durch meine Frauengeschichten durchblicken müssen. "Lissa, es ist so... es ist vorbei. Tut mir leid", sagte ich stumpf und drehte mich gelangweilt um. Ich hatte so ungefähr fünf Schritte getan, da stand Lissa wieder vor mir. Leidenschaftlich presste sie mir einen Kuss auf die Lippen. "Und dem willst du widerstehen?", grinste sie. "Jap", unsanft schob ich Goldlöckchen beiseite und stapfte an ihr vorbei. Wenige Meter vor mir war die U-Bahnstation, an der Krümel und Nike schon standen und mich gelangweilt anguckten. Sie hassten es, wenn ich irgendetwas mit einem Mädchen hatte, doch mittlerweile reagierten sie kaum noch darauf. "Hey" Wir begrüßten uns mit einem Handschlag. Ich war auf den letzten Metern doch etwas nass geworden, was allerdings nichts im Vergleich zu den Beiden war. "Ihr seid doch bis auf die Unterwäsche nass! Warum habt ihr denn hier oben auf mich gewartet?" "Wir warten doch immer", lächelte Nike. "Und außerdem", ergänzte Krümel, "waren wir schon bevor wir hier ankamen klitschnass" Zusammen liefen wir die Treppen hinunter. Hier standen schon einige Schülerinnen und Schüler. "Was sollte das eigentlich schon wieder?" "Was?" Nikes Blick wurde ernst, er nickte nach rechts. Mein Blick schweifte dorthin und in meinem Blickfeld erschien Lissa. Sie machte den Anschein, als würde sie weinen, während sie in den Armen ihrer besten Freundin Paula lag, welche mir einen bösen Blick zuwarf. "Was verliebt die sich auch in mich? Jeder der nicht völlig dumm ist, sollte langsam von meinen Geschich...." "Jeder der nicht völlig dumm ist", unterbrach Krümel, "macht so etwas nicht" "Bestimmt haben die einfach so ein Spiel daraus gemacht, wer am längsten mit mir zusammen bleiben würde. Diejenige gewinnt dann ein Fillypferd oder so" Krümel und Nike warfen sich einen Blick zu, dann trafen ihre Augen wieder synchron auf meine. Nike atmete auf: "Weißt du, dass du ein richtiges Arschloch sein kannst?" "Mir egal. Wenn die alle nicht so dumm wären..." Mein Blick schweifte ab, "Wow. Ist die neu an unserer Schule?" Die Blicke meiner besten Freunde folgten meinem: "Nein. Verona Warke. Eine Stufe unter uns. Aber lass es einfach, Miro!" "Wieso?", grinste ich, meinen Blick immer noch auf dieses wunderschöne Mädchen mit den schwarzen Haaren und den dunklen Augen gelegt. "Weil sowas einfach nicht inordnung ist!" Verführerisch lächelnd zwinkerte diese Verona mir zu, ich wandte meinen Blick wieder ab. "Wenn die Mädels sich darauf einlassen"
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Host of destiny
Teen FictionWenn ein einziger Mensch es schafft, dein Leben komplett zu ändern, dann kannst du dir sicher sein, dass es Liebe ist.