Kapitel 28 - Miro

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Langsam blieb ich stehen und drückte Larissa etwas von mir weg, um ihr aufmunternd in die Augen schauen zu können.

"Das wird alles wieder. Versprochen."

"Meinst du?", ihre Augen waren von den Tränen ganz glasig.

"Ihr habt schon so viel überstanden."

Erneut drückte sie sich gegen meinen Bauch: "Danke Miro. Du bist lieb."

Ironisch lachte ich.

"Keine Angst.", setzte Laleh erneut an, "ich erzähl auch niemandem, dass du eigentlich ein total Lieber bist."

Lachend strich ich über ihren dunkelbraunen Schopf.

"Oh."

"Was?", fragte ich.

"Da kommt Lily. Entschuldige dich bei ihr. Wenn du es nicht tust... Ich weiß wo du wohnst, Genosse.", sie drückte sich von mir weg und warf mir einen gespielt bösen Blick zu, verschwand im Gang zu den Chemieräumen.

"Lil... Maro... Lily?!", rief ich unsicher.

Ihr Blick flog schlagartig suchend herum und ihr Gesichtsausdruck war nicht gerade glücklich, als sie mich erblickte.

Mit schleppenden Schritten kam sie zu mir: "Falls du wissen möchtest, was mit deinem Shirt ist: Hier! Bitte schön.", wütend wühlte sie in ihrer Tasche und warf mir mein Oberteil an den Brustkorb, "falls du aber wieder mal einfach nur den Macker markieren willst, dann sag es mir und schon bin ich weg."

Ihre Stirn lag in Falten und sie schnaubte regelrecht. Das amüsierte mich etwas... Sie war mir nicht sonderlich sympathisch. Larissa hatte schon Recht. Ich kannte Ma... Lily eigentlich kaum und konnte nicht so über sie urteilen, aber... Ich weiß nicht.

Wenn ich ganz und komplett ehrlich zu mir bin, dann war sie vielleicht einfach zu schlau oder so für mich. Sie war mir... Praktisch nicht unterlegen. Das waren Larissa und Krümel und Nike auch nicht, aber das war einfach anders.

"Ich...", mit geweiteten Augen stopfte ich das Shirt in meine Tasche, "...ähm."

"Was?", Lily stieß ihre Hände in ihre Hüften.

"Danke erstmal und...", ich wirbelte noch einmal mit dem Shirt und lächelte schief. Was wollte ich nochmal sagen?

"Ich hab' auch nicht ewig Zeit."

"Sorry..."

Verblüfft blickte sie mir in die Augen, verschränkte nach einem kurzen Moment jedoch schon wieder die Arme: "Sorry?"

"'Tschu... Entschuldigung."

"Aha.", murmelte sie, "und wofür?"

"Ich weiß doch selbst, dass ich manchmal nicht so der Netteste bin. Es tut mir leid."

"Mal sehen ob ich das annehmen möchte.", grummelte mein Gegenüber mit einer hochgezogenen Augenbraue, drehte sich um und ging.

Doch ich bin mir sicher, dass sie doch noch lächelte.

Host of destinyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt