Kapitel 7

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„Was?" Meine Stimme war nur ein flüstern, aber so still wie es gerade ist, dürfte jeder sie hören.„Soll das ein Scherz sein?" Ich schaute zu meiner Schwester rüber und bemerkte das sie auch keine Ahnung hat.

„Nein, es soll kein Scherz sein. Meine Eltern haben mit deiner Verwandtschaft geredet. Sehr nette Sippe. Die meinten das es ihnen nur zu gute kommt, dass ihr Tochter endlich mal einen gescheiten Mann finden sollte."

„Das kann nicht sein. Ich mein, meine Familie würde mir so etwas nicht antun, einen Fremden zu heiraten, geht auch bei ihnen zu weit. Sie sind nicht so." Meine war anfangs noch zusammen gestotterten Sätze, wurden am Ende hin zu richtigen Sätzen.

„Vielleicht. Aber vielleicht haben sie dich doch nicht so sehr geliebt, wie du immer denkst." Ein Grinsen bildete sich auf dem Gesicht des Prinzen und mir wurde klar, das dies nur ein fieser Scherz war. „Wenn du sie heiraten wollen würdest wäre ich sofort einverstanden, bis jetzt ist sie sehr nett und freundlich. Aber sonst lass sie in Ruhe." Sein Vater war kein Strenger Mensch aber er konnte es nicht leiden, das Menschen lügen. Eindeutig.

Ich atmete einmal tief durch, um den Schock zu verarbeiten. Ja mir war klar, das es alles nur ein Scherz war. Aber der Gedanke, nur mit dem Prinzen verheiratet zu sein, ließ mir einen Schauer über den Rücken laufen. Das Meeting mit der königlichen Familie, verlief danach sehr gut. Immer wieder machte jemand von uns einen Scherz, es war gar nicht so streng gehalten wie ich immer dachte.

Meine Vorstellung einer Familie des Adels war so:

die Kinder werden alle Zwangs-verheiratet, der Thronfolger muss bis zu seinem 27 Geburtstag ein Kind gebären. Der Rest der Familie wird nur auf Feieren und Gala's eingeladen, damit es von außen scheint als wäre die Königsfamilie, eine fröhliche und harmonierende Familie.

Aber dem ist nicht so. Die richtige Königsfamilie lacht über sich selbst und niemand wird außen vor gelassen. Unsere Familie hält zwar auch sehr gut zusammen, aber wir sind dennoch nicht so gut wie diese Familie.

Am Ende standen wir alle auf und machten uns langsam auf den Weg nach draußen in den Laden. Mit Langsam, mein ich langsam. Meine Schwester war mit dem Thronfolgerpaar am sprechen und deren Kind.

Ich war mit den Eltern und den Brüdern in ein sehr Interessantes Gespräch verwickelt, denn mir wurde alles genauestens beschrieben wo und was alles in dem Palastflügel ist, in welchem ich mit den beiden Brüdern leben werde. Die Augen der beiden strahlten als sie von ihrem Zuhause reden konnten. Die Queen und ihr Ehemann gingen langsam hinter uns her und lächelten beide, sie sind ein echt schönes Paar, wo man die Liebe nach den vielen Jahren auch noch finden kann. So etwas findet man nicht sehr gerade häufig. Als wir vorne im Laden ankamen, sind auch direkt die ersten Sicherheitsleute zu uns gekommen.
Ich zählte sie nicht schätzte aber ungefähr acht bis zehn.

Außerhalb des Ladens wurde sich mit Nicken und beim ein oder anderen mit Hände schütteln verabschiedet. Luke nahm eine Hand an seinen Mund und rief zu mir rüber. „Nicht vergessen! Montag Vormittag zehn Uhr!!" Er grinste noch kurz bevor er mit seinem Bruder in das Auto einstieg. Damit meinte er meine Einzug in den Palast. Als auch der letzte Wagen weg war, konnte wir alle drei erleichtert ausatmen.

Zwar musste der Laden noch aufgeräumt werden, ist uns trotzdem allen eine große Last von den Schultern gefallen. Wäre nämlich irgendwas heute schief gegangen, hätte es vielleicht sogar unseren Ruf ruinieren können. Mit einem Blick auf die Uhr bemerkte ich das wir schon achtzehn Uhr hatten. Wie die Zeit vergeht. Zusammen gingen wir zurück in die Boutique und fingen an alles wieder aufzuräumen und den Laden für den morgigen Tag fertig zu machen. Die Sektgläser nahm meine Schwester mit, da sie eigentlich von ihr Zuhause sind.

Ich stellte alle Säfte und Alkoholhaltigen-Getränke wieder in den Kühlschrank und schob im „Goldenem Raum" die Möbel an ihren alten Platz zurück.

Ich war gerade daran nochmal alles mit einem nassen Lappen sauber zu machen, wo der kleine gekleckert hat, als meine Schwester mit Ellie rein kam. „Blue, geh nachhause und lass alles auf dir Sacken. Ruf unsere Eltern an und telefoniere mit ihnen, du hast sie die letzten Tage schon vernachlässigt." Chrisi legte ihre Hand auf meine Schulter und lächelte mich an. „Ok ok, ich gehe." Ich drückte ihr den Lappen in die Hand und ging zu Ellie. „Heute Abend, neunzehn Uhr bei mir, ich koche."

Lachend nickte meine Freundin. „Ich werde da sein." Kurz nahm ich sie in den Arm und ging zur Tür. Schnell lief ich noch in einen der anderen Räume und holte meine Sachen.

Mit einem winken zu meiner Schwester verließ ich den Laden und machte mich auf den Weg zu meinem Auto. Es sollten eindeutig mal Parkplätze direkt vor dem Laden hingemacht werden. Die Autotüre schloss sich mit einem dumpfen Knall. Meine Augen waren bereits geschlossen, als ich mich in den Sitz zurück lehnte und den Tag nochmal durch ging. Auf was habe ich mich eingelassen?

Blue - The BeginningWo Geschichten leben. Entdecke jetzt