Kapitel 6

7.9K 302 6
                                    

Ich lies sofort alles stehen und liegen, um zu sehen was so wundervoll seien musste, das meine Kundin quietscht quietscht. Als ich um die Ecke zu den Umkleiden trat sah ich gerade noch wie Miss Develign mit ihrem Kleid in eine Umkleide verschwand. Woher hat sie mein Kleid?

„Ich hoffe dass es sie nicht stört, das ich ihr das Kleid gegeben habe?" Ich drehte mich erschrocken um. Ich zog scharf die Luft ein, dieser Mann. „Mich stört es überhaupt nicht, aber ich würde sehr gerne darüber benachrichtigt werden wenn sie einfach meine Kleider nehmen, ich nehme ihnen ja auch nicht ihr Handy weg!" Ich redete mich ein. Prinz Luke hob die Hände hoch und ging rückwärts. Ich folgte. „Bin ich etwa so anziehend?" Ich lachte auf. „Tz. Was machen sie da?" Dieser Mann war verrückt, er geht rückwärts durch einen Laden, wer macht das Bitte schön.

„Das sehen sie doch." Er ließ sich in der Boutique auf einer der Sessel fallen und legte die Beine überkreuz. Ich wollte gerade wieder ansetzen zu reden als meine Ohren, hinter mir geklapper von Stöckelschuhen war nahmen.

„Dieses Kleid, ich finde keine Worte. Es ist perfekt!" Meine Kundin drehte sich einmal um ihre Achse. Um ehrlich zu seien es steht ihr. Der schwarze Stoff gibt ihren Kurven die Richtige Hervorhebung und die Rosen bringen etwas romantisches in das Kleid.

„Miss Develign sie sehen bezaubernd aus, sie sagten sie hatten noch keinen Freund?" Sie nickte „In diesem Kleid würde sie jeder sofort nehmen." Und stopp. Das habe ich nicht gesagt.

Ich schaute verblüfft zu dem Prinzen, dem ich diese Worte nie zugetraut hätte.

Die junge Frau wollte Luke schöne Augen machen, weswegen sie sich vor den Spiegel stellt und drehte sich leicht weg. Trotz dessen blickte sie noch mit ihrem Kopf zu uns, um das ganze noch zu toppen, versuchte sie einen verführerischen Blick. Welcher ihr wirklich Misslang, da sehen ja Ratten Gesichter besser aus. Miss Develign fiel in ein Art kichern und kam auf mich zu.

Sie hebt ihre Arme kurz und klatschte mit ihren Händen zusammen. „Na dann kaufe ich das Kleid." Das Fräulein sah mich streng an. „Und beeilen sie sich, ich muss noch wo hin." Sie ging in die Umkleide und zog sich um.

„Was zum Teufel sollte das?!" Zischte ich so laut nur das es Luke hörte, auch wenn er der Prinz ist, ist das nicht sein Laden welchen er managen muss. „Sei doch froh, sie hätten den Klumpen doch sonst nicht gekauft." Er lächelte, ich jedoch sah ihn empört an. „Hör mal nur weil du Royal bist und der Staat dir Geld unter den Hintern pumpt, heißt das noch lange nicht dass du alles bestimmen darfst und das hier ist eindeutig mein Gebiet." Mein Handy vibrierte. Glück gehabt Milchbubi.

Chrisi: Weißt du wo der Prinz ist, seine Eltern wollen das er kommt. Pause ist zu ende, dich erwarte ich auch gleich hier!! XX

„Meine Schwester schreibt du sollst wieder zu denen kommen." Ich lächelte ihn scheinheilig an. Er sah mich kurz grimmig an bevor er an mir vorbei ging und hinter dem Spiegel verschwand. Einen Moment später kam Miss Develign mit dem Kleid aus der Umkleide und drückte es mir in die Hand.

Aus ihren Augenwinkeln suchte sie „ihren" Prinzen. Ich ging mit dem Kleid an die Kasse und gab den Betrag ein den wir für das Kleid nehmen, das Kleid an sich kam in einen Kleidersack. „Miss Develign, ich bin fertig." Ich trat auf die Frau zu die sich gerade wieder ihren Mantel anzog.

„Dankeschön, könnten sie dies hier bitte Luke geben?" Ohne eine Antwort zu erwarten drückte sie mir einen Zettel in die Hand und ihre Kreditkarte. Ich ging nochmal zum Thresen und zog den Betrag von der Karte ab. Miss Develign gab ich ihre Karte wieder und wünschte ihr noch einen schönen Tag. „Vergessen sie den Zettel nicht!" Zwitscherte meine Kundin und verließ den Laden.

Ohne noch einmal einen Blick zur Tür zu werfen eilte ich zu den Umkleiden, vor den Spiegel. Ich wollte gerade die Tür öffnen, als sie sich schon öffnete und Ellie erschien.

„Uff, deine Schwester ist anstrengend. Sie ist zwar freundlich aber verlangt so viel von einem ab." Mit einem Seufzer beendete sie ihren Satz. Ich hingegen kicherte und schiebe mich an ihr vorbei. Bevor ich aber ganz verschwinde, drehte ich nochmal um. „Das sagt mir jeder, der als Hilfe hier mal gearbeitet hat." Ich zwinkerte ihr nochmal zu und eilte zu den anderen, in den Goldenen Raum.

„Guten Tag noch einmal." Begrüßte ich alle ein zweites mal an diesem Tag. Ich nahm mir noch einen Stuhl aus dem Eck und schob ihn schief hinter meine Schwester, diese stand aber auf und ließ mich auf ihren Platz, auf welchen ich mich auch schnell setzte. Chrisi setzte sich dann auf meinen Platz. „Also wo seid ihr stehen geblieben und wo soll ich helfen?" Ich lächelte einmal die ganze runde an und faltete meine Hände.

„Wir haben gerade, darüber geredet, wie ihr arbeiten sollt, also damit meine ich wo und wann." Kam es von Alexandra. Ich nickte. „Ich verstehe es nur zur hälfte. Ich hoffe das ich nicht unhöfflich rüber komme, aber wir werden doch hier arbeiten oder wäre es für sie nicht passend?"

Ein herzliches lachen kam von der Queen. „Wir stellen ihnen ein Atelie in unserem Schloss zu Verfügung. Ich habe gestern Abend mit ihrerer Schwester, Chrisi, noch einmal telefoniert und alles geregelt. Damit meine ich das sie die nächsten Monate als Schneiderin bei uns im Schloss arbeiten. Sie bekommen alle Materialien, die sie brauchen um eine wunderschönes Kleid für Alexandrazu zaubern oder einen passenden Anzug für eine Gala von Luke, auf welche er immer gerne geht. Ihr Schwester würde ihnen die ganzen Skizzen schicken oder bringen. Da sie die nächsten Monate, ihr Leben hauptsächlich bei uns verbringen, werden wir ihnen natürlich auch ein Zimmer zu Verfügung stellen."

Mein Kinn rutschte immer weiter in Richtung Boden. Was zur Hölle, hat mir meine Schwester alles verschwiegen?! Die Queen musste meinen Gesichtsausdruck bemerkt haben, denn sie verstummte.

„Bin ich ihnen zu schnell? Wenn es so sein sollte, sagen sie es mir." Sie lächelte mich liebevoll an. „Ganz und gar nicht, sie reden mir nicht zu schnell. Sie haben eine sehr angenehme Stimme, bloß bin ich über die Vorgehensweisen, meiner Schwester und ihrer Familie, noch nicht aufgeklärt worden. Natürlich weiß ich dass wir die nächsten Monate für sie arbeiten. Aber das ich bei ihnen meine Arbeit vor Ort verrichte und dort wohne, ist mir leider neu." Ich zog meine Augenbrauen zusammen und hob einen Mundwinkel, mein Blick musste einem begossenem Pudel gleichen.

Von meiner rechten Seite hörte ich ein husten, welche sich so anhörte wie als würde eine Hund sterben. Die Queen strafte ihren Enkel mit einem Blick. „Benimm dich, Luke!" Wies sie ihn an.

Luke klopfte sich mittlerweile auf die Brust und wurde ganz rot im Gesicht. Sein Husten wurde sanfter und er konnte wieder Sätze sagen.

„Was weißt du den alles? Nur das du für uns arbeitest oder auch das du meiner Frau wirst?"

Blue - The BeginningWo Geschichten leben. Entdecke jetzt