Seine Hände lagen locker auf meiner Hüfte und ich hatte meinen Kopf auf seiner Schulter abgelegt.
Als der Song endete, räusperte sich Luke kurz, wodurch ich meinen Kopf hob und ihn ansah.
„Willst du etwas zu trinken haben?", fragte er mich und nickte zu dem kleinen Tisch, der draußen Stand.Auf diesem standen eine Flasche Champagner sowie zwei Gläser.
Ich blickte zu meinem Handgelenk. Zögernd sah ich wieder zu Luke. „Ich hoffe, es klingt nicht unhöflich für dich, aber wie viel Uhr haben wir denn?" Ohne den Blick von mir abzuwenden holte der Prinz sein iPhone aus der Innentasche seines Sakkos. „Eine Minute vor zwölf." Ich blickte erstaunt. Wir hatten mehr als zwei Stunden hier draußen in der nassen Kälte getanzt und uns zwischendurch unterhalten
Als hätte mein Körper erst jetzt wirklich realisiert, wie kalt es hier draußen ist, bekam ich eine Gänsehaut auf meinen Armen.
Ich konnte mir auch vorstellen, dass meine Frisur durch den vereinzelten Regen mehr oder weniger zerstört wurde. Trotzdem waren die beiden letzten Stunden es Wert, auch wenn ich diesen jetzt ein Ende setzten sollte.
„Ich denke, ich oder wir sollten rein gehen und schnell baden, damit wir nicht krank werden.", erklärte ich meine Entscheidung und einen kurzen Moment dachte ich, einen leichten Hauch von Traurigkeit auf seinem Gesicht zu sehen, aber auch nur kurz.„Also, dass wir beide baden gehen, damit habe ich kein Problem.", grinste er mich schelmisch an. Ich verdrehte meine Augen, konnte mir jedoch selber ein Schmunzeln nicht verkneifen.
„Wir können gerne rein gehen, jedoch würde ich sagen, dass wir jetzt noch dem Feuerwerk zuschauen, welches jeden Moment starten sollte.", meinte er dann wieder ein bisschen ernster und sah zum dunklen Nachthimmel rauf.
Ich drehte mich leicht zur Seite und sah so wie er hoch.
Es dauerte keine Minute, in der wir beide einfach schwiegen, bis das Feuerwerk los ging und eine Rakete nach der anderen in die Luft geschossen wurde.
Der Himmel wurde mit verschiedenen Farben erleuchtet und immer wieder konnte man kleine Figuren erkennen, wie die Krone oder ein einfaches Schloss.
„Gefällt es dir?", fragte Luke lächelnd ein bisschen lauter. Ich nickte nur zur Antwort. Es waren bestimmt fünfzehn Minuten vergangen, bis die letzten farbenfrohen Raketen in der Luft zerplatzten.
„Macht ihr sowas immer?", wollte ich von Luke wissen, als ich mich wieder ihm zuwandte. „Zu Silvester, aber sonst war es das erste Mal." Ich nickte.
Mir war bewusst, dass Luke mich beobachtete und anscheinend mein leichtes Zittern wahrnahm.
„Komm, lass uns rein gehen, nicht das du mir noch erfrierst." Ich wiedersprach ihm nicht und ließ mich von ihm rein führen.Beim Weg durch die Gänge zu unseren Räumen musterte ich ihn, kurz bevor ich ihm meine Frage stellte: „Warum bist du eigentlich jetzt so nett zu mir?"
Er zog eine Augenbraue leicht in die Höhe und blickte zu mir. „Ich bin eigentlich immer nett."
„Ha-Ha. Genau." Ich schüttelte leicht meinen Kopf. „Immer nett.", murmelte ich sarkastisch vor mich hin.
„Okay, okay, ich bin nicht zu allen nett." Zustimmend nickte ich ihm zu.
„Was war eigentlich mit der jungen Dame damals, als ich dich das erste Mal hier getroffen habe?", wunderte ich mich dann als wir an der Stelle vorbei gingen.
Luke kratzt sich an seinem nicht vorhandenen Bart. „Euhm, wie soll man sagen. Sie ist eine Freundin der Familie. Wir beide waren schon mal zusammen, als wir so um die 17 waren, aber naja. Ich dachte, sie will Schluss machen, also habe ich damals mit jemand anderem geschlafen. Für mich war die Sache erledigt.Letztes Jahr jedoch haben wir uns wieder gesehen. Meine Stiefmutter hat sie zu meiner Geburtstagsfeier in Dubai eingeladen."
Ich hörte ihm interessiert zu. „Was ist dann passiert?"
Luke hatte eine Pause eingelegt. „Ich werde dieses Jahr schon dreißig und soll laut meiner Eltern endlich ruhiger werden und am besten heiraten, also habe ich für meinen neunundzwanzigsten Geburtstag eine viel zu pompöse Feier gemacht. Champagner bis zum geht nicht mehr, Sterneköche und unter anderen auch leichte Drogen. Ich wollte es nur noch einmal wirklich krachen lassen, denn zu meinen dreißigsten wird eine Feier im Palast veranstaltet und da soll ich mich vorbildlich verhalten. Naja, zumindest habe ich damals zu tief in mein Glas geschaut, wie viele andere."
„Und was hat das jetzt mit dem Mädchen zu tun?", hackte ich nach. „Das Mädchen heißt Ann. Ich habe damals mit ihr geschlafen."
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Blue - The Beginning
RomanceAls eine einfache Schneiderin aus der Englischen Hauptstadt Londons, hat Blue viel von der britischen Königsfamilie gehört. Dennoch wäre es ihr nie in den Sinn gekommen, selber ein Teil der Mitarbeiter zu werden. Und dann auch noch mit der Familie e...