Kapitel 8

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„Ja Mama, ich habe es verstanden." Meine Mutter versuchte mir gerade am Telefon zu erklären, warum ich mich auf keinen der beiden, noch freien Prinzen ein lassen soll. „Können wir das Thema bitte jetzt lassen? Ich werde schon nichts anstellen." Seit meinem letzten Freund, wollen meine Eltern immer den Mann kennen lernen, bevor ich es überhaupt kann. Meistens haben sie ihm dann so schlagfertige Argumente gegeben, das er sich bei mir nicht mehr meldet. Naja, meistens war es auch besser so. Aber nur meistens.

„Sag mal Mama, bringst du dann Oma bitte immer das Essen. Jetzt wo ich dann keine Zeit mehr dafür habe und weiter weg wohnen werde, wird das schwierig." Auf der anderen Seite der Leitung hörte ich gegrummel bis dann endlich eingestimmt wurde. „Es war wirklich nett mit dir zu quatschen, aber ich muss jetzt bis Montag noch ein paar Sachen einkaufen. Ich hab dich lieb." Schnell verabschiedete ich mich von meiner Mutter und stand von meinem Sofa auf. Manchmal frage ich mich warum ich mir so ein großes Haus gekauft habe.

***

Ich stellte gerade noch eine Schale Chips auf den Tisch, als es pünktlich um neunzehn Uhr klingelte. Schnell eilte ich zur Haustüre und öffnete sie. „Heeeeyyy!" Freudestrahlend legte ich noch mein Handy auf die Kommode.

„Ich dachte schon du kommst nicht, sonst bist du immer zu früh." Fing ich an zu brabbeln und sah zum ersten mal zu meiner Freundin. „Was zur-" Meine Stimme stockte als ich sie ansah. Vor mir stand eindeutig nicht meine Freundin. Der rote Blumenstrauß, den ich schon die ganze Zeit ansah, wurde runter genommen und ich konnte in das Gesicht eines Mannes sehen.

„Was machst du denn hier?" Es war nahe zu nur ein flüstern. „Dir auch einen guten Abend. Darf ich rein kommen?" Der Braunhaarige mir gegenüber trat zwei Schritte näher an die Tür. „Ich bekomme gleich Besuch..." Er ließ mich nicht ausreden sondern zeigte mit einer Hand das ich meinen Mund halten soll. „Elisabeth kann nicht kommen, sie hilft deiner Schwester noch bei irgendwas in der Boutique." Ein leichtes Lächeln trat auf seine Lippen. „Also darf ich?" Er nickte in Richtung des inneren meines Hauses.

Ich seufzte einmal laut auf, ehe ich mit meiner Hand eine einladen Bewegung in das Haus innere mache. Es scheint so als würde er jeden Winkel auf dem Weg zum Wohnzimmer anschauen. „Es sich nicht viel geändert." Stellte er fest und schaute mich kurz an. Kurze Zeit später saßen wir gegenüber von einander in jeweils einem Sessel mit dem Großen Mann, wessen Haarfarbe Braun war. Seine Augen waren ein dunkles Blau. In diese Augen habe ich mich vor Jahren verliebt. Jason seine Augen.

Ich stellte ihm ein Wasserglas auf den Wohnzimmertisch und nahm Auf einen der beiden Sessel platz.
„Was willst du hier?" Fragte ich zum zweiten oder dritten Mal heute.
Jason seufzte, wie ich eben an der Tür, einmal laut auf.
„Ich weiß es nicht. Vielleicht weil ich dich einfach sehen wollte oder ich dich immer noch liebe. Aber...Ja. „ Das war doch einfach nur gespielt.
Ich lachte einmal laut auf. „Und warum solltest du hier auftauchen. Damals habe ich mit dir Schluss gemacht. Unsere Beziehung stand damals eh schon kurz vor dem Aus. Also, verdammt nochmal, was machst du wirklich hier?!" Meine Stimme wurde zu ende wahrscheinlich ein bisschen zu Laut. Aber mit der Behauptung das er nicht wegen mir genau hier ist, wahr vollkommen richtig.
„Ich brauch Geld. Ok?" Er blickte mich mit seinen Augen an. Jason meint es ernst.
„Warum?" Eine berechtigte Frage, immerhin war er hier damals der Reiche von uns und nicht ich...
„Ich habe scheiße gebaut. Mein Vater hat mit das Erbe entzogen, somit das Haus. Noch dazu hat er mir gekündigt. Ich habe letztens bei einem Rennen mit gemacht und naja. Ich habe verloren." Sein Blick senkte sich auf seine Beine. Man merkte es wahr im peinlich.
„Wie kann es sein das du pleite bist. Sorry aber tut mir leid. Ich werde sehr wahrscheinlich nichts geben. Du warst Milliardär."
Wie kann man von so reich, so arm werden?
Er wollte gerade wieder anfangen zu reden, als ich ihn unterbrach.
„Wie viel bräuchtest du?"
„Eine Millionen." Schlag artig ließ ich meinen Kopf hängen. Auch wenn wir schon seid längeren kein Paar mehr sind, er war meine erste große Liebe. Die vergisst man nicht einfach so. Um nicht aus zu rasten atmete ich mehrere Male tief ein und aus.
„Wie viel hast du jetzt?"
„750 Tausend. Ich soll das Geld in einer Woche dem Gewinner vom Rennen geben." Nicht einmal blickte er mich an, kein einziges Mal.
Ich war aus irgendeinem Grund Sauer und enttäuscht, damit ich meine Wut nicht an ihm aus ließ stand ich auf und trat zur Fensterfront. Mein Blick war nach draußen gerichtet.
„Als du das Auto Rennen mit gemacht hast, hattest du da schon kein Geld mehr?" Auch wenn mein Herz gerade wieder anfing zu brechen, musste ich wissen warum er das Geld nicht selber zurück zahlen kann.
„Nein ich hatte da schon kein Geld mehr. Verstehst du es denn nicht? Ich wollte wieder Geld haben, deswegen habe ich das Rennen gemacht. Es gab keinen anderen Grund. Deswegen bitte ich dich, helf mir. Das Geld kann ich dir auch in ein paar Monaten zurück zahlen ich kann für dich hier arbeiten, aber bitte helf mir."
Er ist selber schuld.
„Ich habe zwar keine Ahnung was zwischen dir und deinem Vater vor fiel, aber es ist deine Sache. Ich werde dir kein Geld leihen. Tut mir leid."
Schnell drehte ich mich zu ihm um.
„Du kannst auch nicht für mich arbeiten, ich arbeite für ein paar Wochen woanders. Weswegen ich nicht hier wohnen werde"
Um dem ganzen ein Ende zu bereiten wollte ich ihn gerade raus schicken, doch er kann mir zu vor.
„Ok, ich kann verstehen, wenn du mir kein Geld geben willst. Aber bitte lass es dir durch den Kopf gehen." Er stand auf, verschwand im Flur und eine halbe Minute später hörte ich wie die Haustür in ihr Schloss fiel.
Ich sah noch ein paar Minuten zum Flur, als ich mich selber dazu zu bewegen das Glas weg zu stellen, um danach in mein Bett zu verschwinden.
Als ich in meinem Bett lag, ließ ich den ganzen Tag noch mal in meinem Kopf laufen.
In was habe ich mich da wieder rein geritten?

Blue - The BeginningWo Geschichten leben. Entdecke jetzt