Kapitel 1-Regenguss

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Merhaba! 안녕하세요! Привет! Hello!
Ich melde mich mit einer neuen Geschichte zurück, von der ich hoffe, dass ihr Spaß damit haben werdet. Sie hat mir beim Schreiben jedenfalls unglaublich viel Spaß gemacht. Euch wird jeden Sonntag ein Kapitel erwarten und freue mich über jeden einzelnen Leser, vor allem, wenn Ihr dran bleibt. Mehr habe ich nicht zu sagen. Bin etwas aufgeregt, weil es immer ein so schönes Gefühl ist, wenn man das erste Kapitel veröffentlicht😂

Der Regen prasselte schonungslos und mit voller Wucht vom Himmel und durchnässte meinen ganzen Körper. Als Schutz dienten mir lediglich eine Zeitung, die kurz davor war, sich aufzulösen, sowie die Kapuze meines Mantels, der die Nässe allerdings nicht sonderlich gut abhielt und dessen Stoff wie eine zweite Haut an mir klebte. Hoffentlich liege ich morgen nicht erkältet im Bett, hoffte ich. Meine Füße fielen vor Kälte fast ab, ebenso wie meine Hände, obwohl die Luft lauwarm und schwül war, doch der Regen bildete einen eiskalten Kontrast. Meine Haare fielen mir klitschnass ins Gesicht, versperrten mir dadurch immer wieder die Sicht. Die Stadt war menschenleer. Verständlich, ich schien die einzige gewesen zu sein, die sich bei solch einem Wetter nach draußen wagte. Dabei war Regen angesagt und kurz bevor ich das Haus verließ, verhieß der Himmel ebenfalls nichts Gutes, doch ich konnte natürlich nicht anders.

Die Läden hatten alle zu, da Sonntag war, somit ließ sich nur schwer ein Unterschlupf finden. Meine Wohnung war noch ein ganzes Stück von der Innenstadt entfernt und ein Taxi ließ sich auch nirgends finden, ausgerechnet wenn man mal eines gebrauchen konnte. Meine Beine wurden immer schneller, in der Eile achtete ich kaum noch auf den kaputten Weg und somit passierte es schnell, dass ich in eine tiefe Pfütze hineintrat. Nicht auch noch das! Wann kümmerte man sich endlich um die unzumutbaren Wege und Straßen? Irgendwann würde ich mir noch den Fuß brechen! Am Ende des Tages konnte ich dann wohl auch noch meine neuen Schuhe entsorgen. Dabei hatte ich so lange auf sie gespart! Manchmal konnte das Schicksal so gemein sein. Oder einfach nur das Wetter. Warum hatte ich mir nur keinen Regenschirm eigesteckt, wo es doch eindeutig hieß, dass an diesem Tag kein gutes Wetter werden sollte? Da war ich an meinem eigenen Pech selber schuld, doch aus Fehlern sollte man ja bekanntlich lernen. Nach einer gefühlten Ewigkeit fand ich dann endlich einen kleinen, gemütlichen Pub, der geöffnet hatte. Dem Himmel sei Dank! Zwar lief ich schon an anderen, etwas nobleren Restaurants vorbei, doch dort wäre ich mir seltsam vorgekommen, so durchnässt zwischen den schick gekleideten Leuten zu stehen, die mich alle seltsam beäugt hätten, zumal ich mir dort wahrscheinlich höchstens ein Glas Wasser leisten könnte. Doch was ich in diesem Moment brauchte, während ich darauf wartete, dass der Himmel aufhört seinen Frust an mir auszulassen und sich die Wolkendecke wieder auftut, um das Lächeln der Sonne hervorkommen zu lassen, war ein warmer, starker Kaffee. Als ich die Bar betrat, umgab mich sofort eine wohlige Wärme, die mir noch bewusster werden ließ, wie sehr ich eigentlich fror. Natürlich mussten sich alle Augen der relativ wenigen Leute auf mich richten und schienen mich genauestens unter die Lupe zu nehmen. Ich wollte gar nicht wissen, wie ich aussehen musste. Vermutlich war auch noch meine Schminke verlaufen, was mir das Aussehen eines Pandabären verliehen hätte. Noch dazu fiel ich wohl stark aus der Zielgruppe des Pubs, welcher zumindest momentan nur ältere Herren bewirtete. Bevor man mich weiter anstarren konnte, flüchtete ich mich auf die Toilette.

Vom Regen war ich ganz durchgekühlt, obwohl noch Sommer war. Doch gerade in dieser Jahreszeit waren solche Regengüsse keine Seltenheit. Auf dem Weg rieb ich mir die Hände, damit sie wieder wärmer wurden, doch das funktionierte nur allmählich. Ich hatte immer kalte Hände, da brachten auch vierzig Grad im Schatten nicht viel.

Auf der Toilette betrachtete ich sofort mein Spiegelbild und musste feststellen, dass meine Schminke tatsächlich verlaufen war. So konnte ich auf keinen Fall wieder unter die Leute treten, glücklicherweise war mein Gesicht aber auch nicht ganz die billige Kopie eines Pandas. Soviel dazu, dass mein Mascara wasserfest war. Mit einigem Kraftaufwand schaffte ich die schwarzen Augenränder wieder aus meinem Gesicht, hoffentlich verschaffte ich mir damit keine Augenfalten, und starrte meine Haare an. Sobald sie trocken werden würden, würden sie ein wildes Vogelnest darstellen und das sollte niemand zu Gesicht bekommen. Ich rubbelte sie ein wenig trocken, sodass sie nicht mehr tropfen konnten. Wie sehr ich mir doch einen Kamm wünschte! Dieser Regen musste einfach schnell aufhören, damit ich mich wieder einigermaßen herrichten konnte. Ich legte meinen nassen Mantel ab und schmiss die völlig aufgeweichte Zeitung endlich in den Müll. Immerhin war es nur eine Bild Zeitung, die ich aus einem Briefkasten stibitzt hatte, somit kein großer Verlust. Mein Kleid war nur an der Vorderseite nass geworden, dort war mein Mantel offen und ließ den Regen heran, dennoch klebte es fest an mir. Ich hätte es nur zu gern ausgezogen, allerdings bezweifelte ich, mich besser zu fühlen, wenn ich halbnackt nach Hause lief. Ich nahm mir ein paar Papierhandtücher und rubbelte vor allem meine Beine trocken. Ein Föhn wäre gerade ebenfalls nicht die schlechteste Idee oder wenigstens ein Handtuch, da dieses Papier zu schnell durchnässt war. Mit dem Föhn hätte ich meinen ganzen Körper trocknen können und wäre wieder warm geworden. Wenn man einmal etwas braucht, dann hat man es selbstverständlich nicht. Meine Tasche war ebenfalls nicht verschont geblieben, jedoch hatte sie mein Handy und alles andere verschont, zum Glück.

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