Kapitel 17-Ablenkung

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Es war windig, meine Haare flogen mir wie wild im Gesicht herum. Wie aus dem Nichts tauchte eine Hand vor mir auf, strich mir eine Haarsträhne hinter mein Ohr und berührte sanft meine Wange. Sie kam mir vertraut vor, strahlte eine angenehme Wärme aus. Ich lehnte mit geschlossenen Augen mein Gesicht an sie und sog seinen Duft ein.

„Das geht nicht, wir beide lieben Sophie zu sehr.", flüsterte der Mann vor mir. Verwirrt starrte ich in seine Augen, die Augen von John. Eine andere Hand packte meinen Arm, drehte mich um und ich wurde an eine Brust gedrückt.

„Du brauchst ihn nicht.", flüsterte mir Derek in mein Ohr. „Lass ihn gehen" Als ich meinen Kopf zu John wenden wollte, sah ich, wie er langsam verblasste, bis es nur noch mich und Derek gab. Dann wachte ich auf.

Die Sonne strahlte mir gnadenlos ins Gesicht, sodass ich mich wegdrehen musste. Ich wollte meine Augen nicht öffnen, es war noch viel zu früh am Morgen, doch ich war zu neugierig, wer neben mir lag. Der schlafende Derek gefiel mir ausgesprochen gut, er wirkte so friedlich. Seine Hand lag auf meinem Hintern, ob das Zufall war? Er drückte mich noch näher an sich, worauf ich schnell so tat, als würde ich noch schlafen. Er sollte mich nicht dabei erwischen, wie ich ihn anstarrte wie ein Gemälde, das hätte sein Ego nur zu sehr gefreut.

„Du siehst süß aus so früh morgens.", sagte er mit etwas rauer Stimme. „Ich weiß, dass du nicht schläfst."

„Ich weiß nicht, wovon du drehst.", nuschelte ich meine Haare. Darauf schlug er die Decke zurück, unter der mir sowieso viel zu warm war. Er legte sich über mich und drehte mich so, dass ich ihn wieder ansah. So schnell konnte ich gar nicht denken, da küsste er mich innig, mit derselben Energie wie gestern Abend. Mein Gott, dabei wollte ich noch gar nicht so früh mit ihm im Bett landen. Bisher konnte ich allerdings nicht davon reden, dass ich es bereute, ganz im Gegenteil, es war wundervoll. Bei dem Gedanken an die vergangene Nacht musste ich grinsen.

„Was ist?", unterbrach unseren Kuss.

„Nichts, ich bin einfach nur glücklich.", beschwichtigte ich ihn und schon ging es weiter. Ich hoffte insgeheim, dass ich keinen starken Mundgeruch hatte. Wieder mussten wir unterbrechen, denn mir drückte schon die ganze Zeit die Blase. Ich schlang mir die dünne Bettdecke um den Körper, nachdem ich aufgestanden war und ich vernahm, wie Derek jeden Zentimeter meines Körpers unter die Lupe nahm. Im Badezimmer begrüßte mich mein Spiegelbild und bei aller Liebe, aber ich sah tatsächlich so aus, als hätte ich gestern Abend eine Menge Spaß mit Derek gehabt. Es tat gut, mich wieder so ausgefüllt und glücklich zu fühlen.

Als ich wieder von der Toilette kam, konnte ich auf den ersten Blick weder Derek, noch meine Klamotten entdecken.

„Hast du zufällig irgendwo meine Unterwäsche gesehen?", fragte ich mit der Hoffnung, dass er nicht auf die Idee gekommen war, sie zu verstecken.

„Nein, vielleicht unter dem Bett.", kam es aus der Nische, wo sich auch die Tür befand. Seine Stimme klang, als musste er ein Lachen unterdrücken und als ich bei ihm war, wusste ich auch warum.

„Guten Morgen.", begrüßte mich John, dessen Blick eine Mischung aus Belustigung und Schock ausdrückte.

„Hallo.", meldete sich eine piepsige Stimme, die wohl mir gehören musste. Hier stand ich, nur mit dieser äußerst dünnen Bettdecke bekleidet, Haaren die förmlich schrien: „Ich hatte Sex!" und das auch noch in dem Hotelzimmer seines Bruders. Derek hatte sich auch nur die Mühe gemacht, schnell eine Hose überzustreifen anstatt noch eines T-Shirts.

„Entschuldigt mich mal kurz.", meinte Derek, während er schon auf dem Weg ins Badezimmer war. Am liebsten hätte ich ihm hinterhergeschrien, dass er mich doch hier nicht allein lassen konnte. Es war verständlich, dass sich zwischen John und mir eine peinliche Stille bildete. Es war mir sehr unangenehm, wie John mich musterte und instinktiv zog ich die Decke enger um meinen Körper. Ich versuchte seine Anwesenheit auszublenden und suchte nach meinen Klamotten.

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