Kapitel 10-Herzrasen

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Wow, schon das 10. Kapitel😍

Für ein paar wenige Stunden blieben die Gedanken um John und mein gebrochenes Herz aus meinem Kopf verbannt und das, obwohl ich diese Zeit mit seinem Bruder verbrachte.

„Wieso bist du ausgerechnet Lehrerin geworden?", fragte mich Derek, während wir mit jeweils einem Kaffee in der Hand durch die Stadt liefen. Wir suchten uns Schutz im Schatten, da die Sonne unbarmherzig auf uns knallte. Das Wochenende war noch kühl und bewölkt und plötzlich überkam uns diese Hitze! Das Wetter hatte schlimmere Stimmungsschwankungen als jede Schwangere.

„Ich fand schon immer das Gefühl toll, zu wissen, dass man diesen Kindern etwas beibringt, was sie für ihr Leben nicht vergessen werden, zumindest mehr oder weniger. Außerdem haben mich Ethik und Geographie schon immer sehr begeistert und ich wollte immer besser sein, als die Lehrer, die ich hatte. Sozusagen beweisen, dass dieser Beruf nicht nur von seelenlosen Monstern ausgeführt wird. Ob ich das einhalten kann, weiß ich nicht. In der Neunten Klasse hatte ich mal eine Referendarin, sie war eine wirklich tolle Lehrerin, die Beste, die ich je hatte. Von da an wollte ich unbedingt das Gleiche machen und mir sie als Vorbild nehmen, genauso wie meinen Opa. Ich musste sogar unbedingt an der selben Uni wie er studieren. Es gab also ziemlich viele Gründe. Womit verdienst du deinen Lebensunterhalt, Derek?" Ich redete gerne über meinen Beruf. Für mich war es auch immer egal, wie viel ich damit später mal verdienen konnte, solange ich in diesem Beruf aufging. Somit wäre ich auch als Frisörin glücklich gewesen, solange ich Freude daran gehabt hätte.

„Als Model natürlich, wie könnte man das übersehen?", grinste er. Überrascht stierte ich ihn an. Er sah gut aus, sehr gut sogar, keine Frage, aber glauben konnte ich das nicht. Dieser Mann hielt viel von sich, er war viel zu eingebildet und obwohl er so arrogant erschien, hatte er etwas sehr Sympathisches an sich. „Nein, war nur ein Scherz. Ich bin leider nur ein langweiliger Anwalt." Selbst das klang für mich merkwürdig. Anwälte wirkten immer so, wie sollte man es ausdrücken, eintönig, zugeknöpft und prüde. Das war Derek mit Sicherheit nicht.

„Als ob das langweilig wäre. Das ist für mich einer der interessantesten Berufe. Ich wollte auch mal Anwältin werden, hatte sogar mal Recht in der Schule und war darin ziemlich gut.", zeigte ich mein ehrliches Interesse.

„Ich wollte schon als kleiner Junge Jura studieren, als ich noch nicht mal genau wusste, was das ist. Mich haben die Menschen in ihren Roben im Gerichtssaal immer beeindruckt und wie sie einem Menschen helfen können, das wirkte sehr faszinierend auf mich. Ich habe mich erst vor kurzem auf ein Gebiet spezialisiert und bin in die Kanzlei eines Freundes eingestiegen. Nun bin ich Fachanwalt für Strafverteidigung."

„Wow, das stelle ich mir ziemlich schwierig vor. Muss das nicht ein Kampf gegen die eigene Moral sein, für die Seite des Bösen zu kämpfen?" Ich sprach wieder voller Bewunderung. Mich interessierten die Berufe anderer Leute sehr.

„Ich gebe es zu, das Einfachste ist es nicht, andererseits liebe ich gerade diese Herausforderung so. Oft genug passiert es auch, dass Unschuldige angeklagt werden und für diese Leute lohnt es sich erst recht zu kämpfen. Andererseits sahen in mir schon immer viele den Bösen Wolf, deshalb passte es, als ich mich für diese Richtung entschied." Er sprach so voller Begeisterung davon. Diese Familie schien es ja relativ weit gebracht zu haben, ein Sohn Anwalt, der andere Arzt. Mein Vater würde Derek genauso wenig mögen wie John, wenn nicht sogar noch weniger. Für ihn waren das alles nur Lackaffen. Es war nicht gerade einfach, ihn vom Gegenteil zu überzeugen.

„Das klingt wirklich toll. Dann weiß ich ja schon, an wen ich mich wenden werde, falls ich mal einen Verteidiger brauche.", meinte ich lachend.

„Für dich würde ich doch immer eintreten." Das sagte er vermutlich zu jeder Frau, dieser verdammte Charmeur, trotzdem ließ es mein Herz ein wenig schneller klopfen. Hatte er nur vor, mich den ganzen Tag mit solchen Andeutungen zu quälen? Wir kamen an einem Geschäft vorbei. Eines dieser, in denen ich mir nicht mal mit meinem gesamten Monatsgehalt einen einfachen Schal leisten konnte. Normalerweise wäre ich einfach weitergegangen, doch dieses Kleid zog mich völlig in seinen Bann. Was hatte ich in letzter Zeit nur immer mit Kleidern?

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