9. Der Hoffnungsspross

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Elvithan kam mit seinen Brüdern auf die Bühne. Ich hatte den Namen aller erfahren, weswegen ich bei ihrem Anblick an diese dachte. Ich erkannte den reifen Felizian, den brutalen Elvithan und den marohistischen Dorian. Doch eine Person war mir noch nicht bekannt.

Mein Blick schweifte zu einem in schwarz eingehüllten Mann. Er hatte schwarzes Haar. So dunkel wie die Nacht und helle Haut so schön wie Schnee. Seine Gestalt war schmal und es sah so aus, als würde sein Körper eins mit den Schatten werden, die sich um ihn herum schlängelten.
Bei diesem Anblick dachte man, dass die Schatten Leben von dem Fremden eingehaucht bekamen. Sie tanzten um den dunkeln Mantel des Mannes und schienen ihren Meister zu beschützen und zugleich zu lobpreisen.

Die Lederkleidung, die der Vampir trug, war wie eine zweite Haut, die sich um seinen nicht gerade schlechten Körperbau schlang und eine noch düstere Atmosphäre gestaltete.

Sein linkes Auge wurde von einer schwarzen Augenklappe verdeckt, hinter der ich eine Verletzung erahnte, die ich bestimmt zu Gesicht bekäme, hätte ich einen Blick wagen dürfen. Was ich jenen jedoch nie fragen würde! Dafür, war er mir zu fremd und unheimlich. Wer weiß wie der reagieren würde? Seine Brüder haben ja auch alle einen Knall. Wieso also auch nicht er?!

Doch weiter dachte ich darüber nicht nach. Denn da fielen mir schon zwei Flügel ins Auge, die aus seinem Rücken empor ragten. Beide waren rabenschwarz und ließen mich die Existenz von Engeln kurze Zeit vergessen. Seine Flügel wirkten auf mich wie zwei Raubtiere, die sich nach mir ausstrecken und mich beißen würden, wäre ich auch nur in die Nähe ihres Eigentümers gekommen.

Plötzlich trafen sich unsere Augen. In ihnen spiegelte sich eine eises Kälte wieder. Dennoch konnte ich einen Funken Wärme und auch ein Funken Mitgefühl erkennen. Doch so schnell wie es aufgeblitzt war, war es auch wieder verschwunden. Plötzlich trat Elvithan nah an mich heran. Mein Blick ruhte jedoch noch immer auf dem Unbekannten. Ich wollte nämlich meinem Gegenüber keinesfalls ansehen.

Denn ein Blick von seiner schönen Visage und ich wäre nicht mehr in der Lage mich zu bewegen oder gar zu wehren. Je länger ich ihn jedoch versuchte zu ignorieren, desto mehr spürte ich den Zorn, der bei Elvithan entstand. Beinahe hätte er mir wieder Leid zugefügt, -dessen war ich mir sehr sicher- doch zu meinem Glück hielt ihn sein älterer Bruder auf, bevor er mir etwas hätte antun können.

Erleichtert amtete ich aus und sah sogleich besorgt zu Boden. Denn ich wusste nicht, was sie als nächstes vor hatten, weshalb ich mir ins Gedächtnis rufte:,, Sei vorsichtig! Du bist noch nicht in Sicherheit!" Zudem hatte ich keine Ahnung was ich in meiner misslichen Lage hätte tun können. Aus diesem Grund wartete ich ab. Ich wartete darauf, dass mir ein Zeichen gegeben wird, welches mir meinen Weg deutet.
Die Hoffnung war das Einzige an dem ich mich festkrallte!

Doch leider spürte ich tief in meinem Inneren, dass ich nicht mehr lange in der Lage war zu hoffen. Auch wenn ein Sprichwort sagt:"Die Hoffnung stirbt zuletzt!", so ist mein Vertrauen in meine Fähigkeiten schon lange gefallen. Die Verzweiflung kroch aus allen möglichen dunkeln und dreckigen Ecken und streckten ihre Arme gierig nach mir aus, während meine Hoffnung zunehmend sank.
Den Mut und die Stärke, die Andrew mir verliehen hatte, verschwanden zunehmend.

Ich konnte es nicht mehr länger aushalten. Es kam mir so vor, als würde ich nur auf meinen Tod warten. Hilflos und alleine.
Doch aufeinmal fiel mir Andrew wieder ein, weshalb ich zur Seite schaute. Dort wo mein Freund hang.
Der einzige, der mich dazu brachte noch nicht alles aufzugeben!
Der mich hoffen ließ, dass doch noch alles gut ausgehen wird!

Andrew war für mich das Licht.
Das Licht, welches den Weg durch die nun begonnenen dunklen Zeiten darstellte. Der mich und viele andere mit seinem starken Willen dazu antrieb weiter zu machen und immer wieder aufzustehen. Egal wie oft wir auch schon gefallen waren.

Andrew war unser Hoffnungsspross!
Der uns dazu bewegt, immer wieder neue Hoffnung zu schöpfen und neu anzufangen.

Und auch, wenn mein Mut und meine Stärke von Angst und Verzweiflung zurückgedrängt wurde, so hielt ich an Andrew fest. An meine Hoffnung.

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