18. Gebrochene Hoffnung

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Zusammen verließen wir das Gebäude und begaben uns durch die Wege des Garten zurück ins Innere des  Hauptgebäudes. Dort wo vor nicht langer Zeit meine Auktion stattgefunden hatte. Alleine daran zurückzudenken, ließ Wut in mir aufbrodeln. Die Sorge folgte direkt danach, denn so langsam bekam ich Angst um meinen einzigen Kumpel und auch den Rest meiner Klasse. Sogar um meine Lehrerin, die genau wie ich vergeben wurde.

Ob sie wohl das selbe durchgemacht hatten wie ich? Wurden sie etwa auch schon zu Dingen genötigt, die sie nicht wollten? Wurden sie auch gebissen?

All diese Fragen bildeten sich, gefolgt von neuen und demnach wieder neuen. Mein ganzer Kopf war nur noch ein Geschirr voller Fragen, auf die ich keine Antwort wusste. Naja noch nicht. Denn wenige Minuten später befand ich mich mit sehr vielen anderen Vampiren und deren 'Eigentümern' in einem großen Speisesaal. Von den Blutsaugern kannte ich nur diejenigen, die als 'Söhne des Urvampirs' bekannt waren. Und deren Anblick war nicht gerade berauschend. Trotz ihrer Schönheit und Anmut spürte ich den Killerinstinkt, welcher in jeder ihrer Aura lauerte und abwartete. Auch bei meinen 'Besitzer' war dies nicht anders. Plötzlich fiel mein Blick auf die Gestalten zu ihren Füßen. Ohne nachzudenken, stürmte ich nach vorne. Doch kurz bevor ich die Hand der Person erreichen konnte, wurde ich mithilfe des Halsbandes zurückgezogen. Ein ersticktes Keuchen verließ meinen Mund, woraufhin ich erschöpft auf die Knie fiel. Zu den Füßen meiner 'Besitzer'. Elvithan  und Raven. Wütend schaute ich zu ihnen hinauf. Doch als ich ihren Blick bemerkte, wurde ich sofort kleiner. Die Frage, warum sie so zornig auf mich waren, stellte sich mir zwar, doch den Mut sie danach zu fragen, brachte ich nicht auf.

Deswegen blickte ich einfach wieder zu der Gestalt, dessen Augen mich ängstlich musterten. ,,Andrew....", flüsterte ich mitfühlend und wunderte mich darüber, wohin seine ganze Energie verschwunden war. Noch nie habe ich ihn so ängstlich erlebt. Seine Augen, die immer voller Leben waren und pure Hoffnung ausgestrahlt haben, waren nun matt und verblasst.

Brav wie ein Hund saß er zu den Füßen des Vampirs Dorian. Der Anblick seiner Unterwerfung schmerzte. Was hat ihn nur so dermaßen gebrochen, dass er von einem heiteren Rebell zu einem braven, schüchternen und ängstlichen Schoßhund mutierte?

Mein Blick schweifte von seinen Haaren bis hin zu seinen Füßen, um einen Hinweis auf sein seltsames Verhalten zu bekommen. Leider entdeckte ich nichts, was hilfreich gewesen wäre. Sein Körper war wie immer. Keinerlei Hinweise auf Gewalt oder Missbrauch. Doch vielleicht waren Schmerzen und Verletzungen vorhanden, die ich mit blossem Auge nicht wahrnehmen konnte. Möglich wäre es, denn wer weiß schon, wozu Vampire alles im stande waren.

,,Da dann lasst uns beginnen!", ertönte eine tiefe Stimme. Meine Besitzer und auch alle anderen Vampire, die allesamt schwarze Kleidung trugen und sich somit von uns Menschen absetzten, traten hervor, nahmen sich einen Zettel, wo ihr Name draufstand und verließen den Saal ohne mit einem Gleichgesinnten gesprochen zu haben. Natürlich folgten wir -die menschlichen Haustiere- den Untoten.

,,Was steht auf dem Zettel?", fragte ich. ,,Unser Stundenplan", gab mir Raven ausdruckslos und gelangweilt zurück und machte sich auf in eines der Klassenzimmer. ,,Ein Stundenplan also?!", dachte ich und wunderte mich über die Normalität. Auch den Rest des Schultages fand nichts spannendes statt. ,,Fast als wären sie genauso wie wir Menschen!", dachte ich und schüttelte mich darauf sofort wieder.

,,Nein!!! Sie sind nicht wie wir! Wir würden niemals jemanden beißen und dessen Blut trinken oder ihn wie ein Tier behandeln und anketten!!", schrie meine innerliche Stimme krampfhaft und versuchte die aufkommende Wut zu unterdrücken.
Seid die Vampire sich den Menschen offenbart haben, ist nichts gutes mehr passiert.

Es reicht schon aus, dass mich ihre Berührungen und Bisse gut fühlen ließen. Und das ich mit diesem Ding im Hintern herumlaufen musste.

,,Hey, was passiert mit uns Menschen jetzt eigentlich?", fragte ich neugierig und unterdrückte ein erneuten Stöhnen, wobei meine Gedanken zu Andrew huschten. Beide hielten in ihrer Bewegung inne und drehten sich zu mir um. Ihre Augen glühten auf.
,,Ihr werdet weiterhin, während unserer Aufenthaltes an dieser Schule, an unserer Seite bleiben und tun, was auch immer wir von euch verlangen!", knurrte Elvithan, wobei seine Augen mich lüstern anfunkelten. Ein ungutes Gefühl überkam mich und ich fing an meine berechtigte Frage zu bereuen.

Denn so genau wollte ich es im Moment nicht erfahren.

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Sorry, dass ich lange michts mehr gepostet habe. Irgendwie fehlt mir die Nötige Motivation. Aber ich verspreche, dass ich versuchen werde, mir mehr Mühe zu geben; sodass die Kapitel schneller kommen. ^-^

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