15. Das Mahl

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Nachdem die beiden Vampire satt und verschwunden waren, sank ich in die Kissen des Sofas zurück und starrte auf die Decke. Mein Körper wurde langsam wieder normal warm, weshalb ich jede weitere Minute etwas mehr entspannen konnte. Irgendwann war die Hitze komplett verschwunden, dennoch hatte ich das Gefühl sie in mir zu spüren.
Das selbe Gefühl hatte ich mit den Fangzähnen der beiden Vampire. Alleine daran zurückzudenken, machte mich ganz verrückt. Wie sie mein Blut getrunken hatten! Und wie es mich erregt hatte!

Während meine Gedanken bei dem Geschehenen lagen, griff ich ohne es zu merken, unter den Mantel. Dort legte ich meine warme Hand über mein bestes Stück und begann mir einen runterzuholen.
Leise stöhnte ich, während mein Höhepunkt immer näher kam. Als ich es dann nicht mehr aushalten konnte, kam ich. Doch als ich merkte, was ich gerade getan hatte, versank ich innerlich in Scham. Ich fühlte mich dreckig und benutzt.

Und das ich mich selber befriedigt hatte, änderte an dieser Tatsache rein gar nichts. Im Gegensatz! Es machte es nur noch schlimmer, denn nun wurde ich mir dessen bewusst, dass mir ihre Berührungen gefallen haben. Das mich ihre Bisse gut fühlen ließen, wie noch nie zuvor.

Mit roten Wangen stand ich auf und machte mich auf die Suche nach einem Zimmer. Schnell hatte ich ein passendes gefunden, in dem ich mich zurückzog. Noch immer knurrte mein Magen.

,,Sie wollten mir doch etwas zu essen besorgen!", flüsterte ich leise vor mich hin, während ich den Weg ins Bad einschlug. Das Verlangen den Dreck von meinem Körper zu waschen, war ziemlich stark, weshalb ich mich sogleich entkleidete und unter die Dusche ging. Das mich noch immer der Hunger plagte, schob ich erst einmal beiseite.

Das Wasser prasselte auf meinen benutzten Körper und wusch alles davon. Ebenso meine Sorgen und meine Angst. Unter dem warmen Wasserstrahl fühlte ich mich wie neu geboren. Geborgen und sicher. Wie ein Neugeborenes sich in den Armen seiner Mutter fühlte.

Kurz schloss ich meine Augen und lauschte dem Rauschen des Wassers, welches aus dem Duschhahn floss und auf die Fließen unter meinen Füßen rasselte. Ich genoss den Moment voll und ganz. Nahm jedes noch so kleine Detail in mir auf, um ja nichts zu vergessen. Und hauptsächlich, um auf andere Gedanken zu kommen.

Ich wollte wenigstens für jetzt meine Probleme vergessen.

Nachdem ich in der Dusche fertig war, machte ich mich trocken und zog mich an -frische Kleidung fand ich in einem der Schränke-.
Da mein Magen noch immer knurrte, beschloss ich nach etwas Essbaren zu suchen.

Schnell hatte ich eine Küche gefunden , die zu meiner Verwunderung zwar in gutem Stand war, aber lang nicht mehr benutzt wurde. Gerade, als ich den Kühlschrank aufmachen wollte, spürte ich einen heißen Atem an meinem Nacken. Sofort bildete sich eine Gänsehaut auf mir, woraufhin ich mich umdrehte und direkt in das lüsterne Gesicht von Raven schaute.

Eine Weile sah er mir einfach nur in die Augen, als könne er etwas innen sehen. Etwas, dass so interessant war, dass selbst ein Vampir sich dessen annahm. Ich traute mich nicht etwas zu sagen, starrte nur auf die Fangzähne, die zwischen seinen Lippen leicht hervorragten. Augenblicklich wurden mir heiß und ich konnte spüren, dass selbst im unteren Bereich meines Körpers sich wieder etwas zu regen begann.

,,Hast du Hunger?", fragte mich Raven nach der Stille, was ich mit einem Nicken quittierte. ,,Habe ich mir schon gedacht. Komm mit, ich habe was für dich gemacht", entgegnete der Vampir und zog mich am Handgelenk hinter sich her.

Ich wehrte mich nicht, sondern folgte ihm schweigend. Versuchte jedoch meine Beule in der Hose zu verstecken. Das ich alleine bei dem Anblick und der Vorstellung gebissen zu werden, hart wurde, war mir unglaublich peinlich. Ich wollte mich nicht noch mehr in dem Netz von Lust und Begierde verfangen, als ohnehin schon.

Sie waren Vampire. Bluttrünstige Monster. Jene, die uns gedemütigt haben, und uns jeder Zeit töten können. Wie kann ich da Gefühle entwickelt? Gefühle für solche Bestien? Die meine Schulkameraden und mich als Beute ansahen. Als Nahrung für ihren Hunger. Und nichts mehr.

Raven führte mich derweil, wo ich in Gedanken meinen Hass ihnen gegenüber schürfte, zu einem Speisesaal, in dem ein langer Tisch stand. Drei Stühle lehnten an ihm und luden gerade dazu ein sich zu setzten, was ich auch tat.

Auf dem Tisch standen lauter leckere Gerichte, wobei mir der Sabber im Mund zusammenlief. ,,Fang ruhig an zu essen. Wir Vampire verspüren keinen Hunger nur Durst nach Blut", sagte Raven und setzte sich ebenfalls auf einen freien Platz. Ich ließ mir dies nicht zwei Mal sagen und schlug zu.

Raven beobachtete mich einfach nur still, was mir ehrlich gesagt etwas unangenehm war.

Nachdem ich meinen Hunger schließlich gestillt hatte, wandte ich mich wieder Raven zu, dessen Augen nur auf mir lagen. ,,Wieso tut ihr das alles?" ,,Wir haben uns seit Jahrzehnten versteckt, sodass unsere Verlangen einen Platz auf der Welt zu haben, stetig gestiegen ist. Weißt du, es kann sehr einsam sein im Schatten der Geschichte zu leben. Niemand glaubt an dich. Es ist fast so, als würde dich die Welt verstoßen. Als hätten wir kein Recht zu existieren!", antwortete Raven und sah dabei ziemlich traurig aus. Ohne es groß zu wollen, verspürte ich Mitleid mit ihm.

Ob man als grausame Bestie auch Gefühle besitzen kann?

Diese Frage ging mir in jenem Moment durch den Kopf.

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