,,Elvithan, hier bist du! Ich habe dich überall gesucht! Wieso musst du mir immer solche Arbeit machen?", sagte die Stimme vorwurfsvoll und erschien hinter dem Schwarzhaarigen. ,,Ach, du bist es Felizian. Hatte erwartet, dass du früher auftauchst. Hat unser Vater dich geschickt?", erwiderte Elvithan und sah seinen Bruder dabei nicht einmal an.
,,Ja, hat er. Und er wird stinksauer sein, wenn du nicht gleich kommst. Es fängt nämlich bald an!", meinte Felizian und wartete ab. ,,Oh man, du verschwindest erst wieder, wenn ich mit dir komme, oder?", fragte der Schwarzhaarige genervt und bekam ein schlichtes:,, Ja!", als Antwort.
Elvithan seufzte und wandte sich von mir ab. ,,Ok, lass uns gehen! Ich habe mein Interesse gerade verloren. Das nächsten Mal wirst du aber nicht so viel Glück haben, Leonardo!", sagte Elvithan und verschwand mit seinem Bruder im Nichts. Noch immer saß ich an der Mauer. Wunderte mich darüber, dass er meinen Namen wusste und konzentrierte mich darauf, meine Atmung wieder zu beruhigen. Langsam kehrte die Energie wieder in meine Gliedmaßen zurück.
,,Was waren das denn für schräge Typen? Und was meinte der eine mit 'es fängt bald an' ?, flüsterte ich gedankenverloren und griff mir dabei an den Hals. Als meine Finger jedoch die rötliche Haut berührten, zischte ich auf. Verdammt tat das weh!
Plötzlich ging die Tür zum Dach auf und Andrew stürmte heraus. Als er mich erblickte, lächelte er kurz. Doch wenig später sah er mich besorgt und wütend an. Er kam zu mir, reichte mir die Hand und half mir hoch. Ich bedankte mich bei ihm. ,,Wer hat dir das angetan"?, fragte mein Freund ernst und strich mir mit seinen Fingern über die Striemen an meinem Hals. Ich zuckte leicht zusammen und drehte mich weg und murmelte:,, Jemanden den ich nicht kenne. Wahrscheinlich einer von diesen Typen da draußen."
Ein Knurren kam aus Andrews Kehle, doch als ich ihn ansah, lächelte er wieder unbekümmert. ,,Aha!", meinte mein Freund nur, doch ich wusste, dass er gerade innerlich vor Zorn nur so brodelte. Wenn es um mich ging, veränderte sich seine freundliche Art so drastisch, dass er dann selbst mir ein wenig Angst machte.
,,Warum bist du eigentlich hier?", fragte Andrew und sah ihn fragend an. ,,Ich habe natürlich nach dir gesucht! Wir alle haben uns Sorgen um dich gemacht, deswegen habe ich mich dazu bereit erklärt, dich zurückzubringen", meinte Andrew.
Ich nickte nur und folgte ihm wieder zurück in den Klassenraum. Dort hatte sich die Lage wieder etwas beruhigt, dennoch konnte man die Spannung in der Atmosphäre spüren.Einige kamen erleichtert zu mir, andere blieben einfach sitzen. Als meine Lehrerin jedoch die Abdrücke
an meinem Hals erkannte, kam sie besorgt zu mir und verarztete meine Wunden. Zum Glück stellte Andrew klar, dass Fragen mir unangenehm wären, sodass ich letztendlich mit Bandagen um den Hals da saß und über Geschehenes nachdachte.Das meine Mauer um mein Herz niedergerissen wurde, stellte sich als problematischer heraus, als gedacht.
Ich musste mich beherrschen meine Gefühle im Zaun zu halten und richtig einzuordnen. Teile meiner Vergangenheit kamen wieder hoch, verschwanden jedoch sofort wieder, als ich mir an die Stelle am Hals fasste. Der Schmerz sorgte anscheinend dafür, dass ich mich nicht erinnern musste.Worum ich dankbar war. Auch wenn mir die Schmerzen gerne erspart geblieben wären.
DU LIEST GERADE
Bisse voller Leidenschaft
خيال (فانتازيا)Ich dachte ich hätte ein ganz normales Leben. Das es so kalt und emotionslos sein würde, wie ich es nicht anders gewohnt war. Doch dann kamen jene Gestalten, die mir die Augen geöffnet haben. Die mich gedemütigt und erniedrigt haben. Die meine Gefüh...