------------------ Sicht von Raven-------------
Sascha bereitete Leonardo für das Ritual vor, welches sein Leben komplett verändern würde.
Ich brach derweil mit meinem Bruder auf, um die Utensilien für den kommenden Ritus herbeizuholen.
Viel benötigte man nicht, dennoch war es ein schwieriges Unterfangen. Manchmal wurde nämlich der Körper des Auserwählten abgestoßen, was somit zum endgültig Tod desjenigen führte. Andere wiederum haben es geschafft, waren jedoch nicht mehr sie selbst und dann gab es noch jene, die den Ritus überwunden haben und sie selbst blieben -was aber seltend der Fall war-Jedenfalls blieb Leonardo nichts anderes übrig. Entweder er überstand das Ritual oder ging daran zu grunde. Das Ergebnis lag in der Ferne. War jedoch zum Greifen nah. Und würde bald ans Licht kommen.
Nach einigen Vorbereitungen betraten wir gemeinsam eine alte Krypta, von der nur sehr wenige Lehrer der Schule wussten. Sie befand sich im Untergrund und wurde nur durch einen Geheimgang gefunden, der nah eines alten Gebäudes lag, welches im Vergleich zu den anderen heruntergekommen war und einer Ruine glich.
Die meisten Menschen würden sich nicht einmal in die Nähe des Gebäudes wagen und auch unser Vater -der, wenn er von unserem Vorhaben wüsste, garantiert ausrasten würde- war die Krypta unbekannt. Es war nämlich verboten einen Vampir aus einem Menschen zu schaffen, wenn der Schöpfer unserer Spezies dies nicht abgesegnet hatte.
Das wir dieses Gebot nun bald brechen würden, war mir und Elvithan egal. Wir wollten nur, dass Leonardo unsere Seite nicht verlässt. Seit meinem jahrhunderte langem Leben hatte immer etwas gefehlt und Leonardo war dies. Er war das Puzzleteil was mich vollständig machte. Und bei meinem Bruder schien es nicht anders zu sein.
Wir beide hegten Gefühle für ihn, dies war nicht abzustreiten, aber
leider durften wir dies in der Gesellschaft unseres Geschlechtes leider nicht zeigen. Denn würden wir ihn so behandeln wie einer von uns, so würde unsere Familie eine Menge Kritik entgegen bekommen, was für uns und Leonardo nicht gut ausgehen würde.Es dauerte nicht lange, als Sascha ebenfalls die Krypta betrat. In seinen Armen lag unser Liebling oder wohl eher die Leiche unseres Lieblings. Sein Herz hatte aufgehört zu schlagen, was ein Zeichen dafür war, sofort mit dem Ritual zu beginnen.
Das Sascha keine gute Beziehung zu unserem Vater hatte, war für unser Vorhaben ein großer Vorteil.
Denn somit hatten wir jemanden, der uns bei der Durchführung des Ritus behilflich sein kann.,,Zieht eure Roben an!", sagte Sascha, was wir sogleich taten. Der schwarze Stück Stoff fühlte sich fremd an, was wohl daran lag, dass mein letzes Ritual -also eher die Teilnahme an einem- ziemlich lang her ist.
Sascha legte Leonardo behutsam auf dem Alltag ab. Im Kreis stellten wir uns um diesen. Sascha führte das Ritual durch, während wir assistierten. Zuerst sprach er alte mytische Worte, die einem Zauberspruch glichen, während er einen traditionellen Tanz aufführte. Wir rührten uns dabei kein bisschen, denn die Ernsthaftigkeit war bei einem Ritual ziemlich wichtig. Immerhin brauchte man Konzentration, um einen Menschen als Vampir wiederzubeleben.
Nachdem Sascha fertig war, ging er zu dem Altar hin. Neben Leonardos Kopf standen schon die wichtigsten Utensilien bereit, die Sascha an sich nahm. Ein silberer Kelch, mit lauter Verzierungen und ein Messer, welches so besonders war, dass es sogar leicht uns Verletzungen zufügen konnte.
Unser Cousin schnitt oberflächlich in den Arm von Leonardo, nur um sein wenig Blut, was er noch besaß, in den Kelch fließen zu lassen.
Anschließend kam er auf uns zu. Ich war der erste, der den freien Arm ausstreckte, um die kalte Klinge über meine Haut fahren zu lassen. Nachdem mein Blut ebenfalls ins Innere des Kelches getropft war, schloss sich meine Wunde sogleich wieder, als wäre nie etwas geschehen.Elvithan war der nächste, der die selbe Prozedur wie ich durchführte. Anschließend lief Sascha zu Leonardo zurück, um das Blut über seinen Körper zu gießen. Langsam färbte sich seine weiße Raube komplett voller rotem Blut.
Als nächstes wandte Sascha sich wieder uns zu.Ich wusste was nun kam.
Der Schöpfer musste nun seinen Auserwählten kennzeichen. Normalerweise war mein Vater dafür zuständig, doch dieses Mal war es anders. Elvithan sah fordernd zu mir wie ich zu ihm.
Wir beide wollten dasselbe, trauten uns jedoch nicht den ersten Schritt zu wagen. Auch, wenn wir schon lange existierten, so war das folgende Gebiet für uns unbekannt.Schließlich traten wir beide an Leonardo heran. Ich rechts und Elvithan auf der anderen Seite. Gleichzeitig beugten wir uns zu ihm hinunter und bissen ihm in seinen Hals. Die Wunde schloss sich wieder, als sie mit dem Blut an der Robe in Kontakt kam.
Jetzt mussten wir nur noch warten, bis er die Augen öffnete oder endgültig dem Tod in die Arme fiel.
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Bisse voller Leidenschaft
FantasyIch dachte ich hätte ein ganz normales Leben. Das es so kalt und emotionslos sein würde, wie ich es nicht anders gewohnt war. Doch dann kamen jene Gestalten, die mir die Augen geöffnet haben. Die mich gedemütigt und erniedrigt haben. Die meine Gefüh...