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"Man Marie was soll das denn!?", rief ich empört und erleichtert zu ihr hoch.
"Sorry aber die Leiter ist so schwer, dass ich sie bei jedem Schritt mit aufsetzten musste."
"Naja, ich bin jedenfalls froh, dass das du es bist."
Vorsichtig lies sie die schwere Leiter zu mir herunter. Voller Erleichterung stieg ich hoch und umarmte sie. "Sag mal, wo hast du die denn her?", fragte ich sie verwirrt,"Du kannst doch nicht extra in die Stadt gegangen sein?"
"Neeee, die hab ich aus der Garage neben dem verfallenen Haus...", erklärte sie mir,"Aber wer wohnt da? Oder hat dort gewohnt?"
"K..keine Ahnung....."
"Wow shit! Was ist mit deinem Arm passiert!?", rief sie bestürzt.
"Ach das? Ich bin auf eine Vase gestürzt und ja...", erklärte ich ihr schnell.
"Soll ich dich noch nach Hause bringen? Deine Eltern haben sicher Verbandszeug.", bot sie mir an.
"Tja. Nur ist meine Mutter tot und  mein Vater ein Säufer!", maulte ich zurück.
"Dann eben noch zu mir. Wir sagen du bist hingefallen auf ne Glasscherbe. Komm mit. Ähm kannst du fahren?", fragte sie mich und klang ganz so als ob es ihr egal wäre, dass mein Vater ein Penner war.
Da radeln nicht so ganz funktionierte schob ich bis zum Stadtrand und lies mein Fahrrad dort stehen. Für den Rest des Weges hockte ich mich bei ihr auf den Gepäckträger.
"Hey mum ich bin zurück! Und äh ja, ... Laura hat sich verletzt. Wir haben ja Verbände."
"Oh Gott", rief ihre Mutter besorgt und rannte schon in die Küche. Vorsichtig löste ich den Stoff um meinem Arm und die wund begann erneut zu bluten. Kurz darauf erschien Maries Mutter und verband die Wunde, nachdem  sie sie desinfiziert hatte.
"Willst du nicht doch lieber ins Krankenhaus dann verständige ich deine Eltern und....", fragte sie besorgt bis Maria ihr das Wort Abschnitt.
"Ich bring sie schnell hin. Wir verständigen ihre Eltern dann von dort aus.", sie sah zu mir, "Komm!"
Zusammen Verliesen wir das Haus und fuhren auf ihrem Fahrrad den kurzen Weg zum Krankenhaus.
Dort wurde mein Arm richtig verarztet und genäht.
Anschließend lief ich zurück zum Stadtrand und radelte nach Hause. Als ich in den Spiegel sah war ich gleichzeitig schockiert aber auch nicht. Ich hätte ja wissen müssen, dass ich so aussehe.
Mein Gesicht war verdreckt und ich hatte ein paar Kratzer auf der Nase, der Backe und auf der Stirn.
Meine Haare warn zerzaust und genauso dreckig wie der Rest. Mein Shirt mit dem Aufdruck "Yolo" warf ich in den Müll und den Rest warf in meinen Wäschekorb. Anschließend ging ich duschen und kämmte meine Haare. Als ich mich danach ins Bett schmiss, schlief ich direkt ein. Ich war einfach nur fertig.

RacheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt