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Je länger ich und Marie befreundet waren, desto öfter wollte sie zu mir und langsam gingen mir die Ausreden aus. Und an diesem einen Montag war etwas anders. Schon als ich mich nach Unterrichtsende auf mein Fahrrad gesetzt hatte, fühlte ich mich merkwürdig. Aber ich fuhr weiter ohne mir was dabei zu denken. Doch das Gefühl blieb bis ich vor meiner Haustür stand und meine Schlüssel rausholte.
"Was zur Hölle? Du wohnst.... Naja... HIER!?", rief Maria hinter mir. Fuck. Wie...
"Du hast mich verfolgt!? Wenn du ich wärst hättest du auch nicht gewollt..., dass deine Freundin das sieht!", rief ich empört zurück.
"Hey! Schon gut... Es ist nur seltsam. Aber ich...ich erzähle es niemanden.", sie legte mir beruhigend die Hand auf die Schulter. Das beruhigte mich tatsächlich.
"Kann ich mit reinkommen?", fragte sie zögerlich. "Wenn du das willst?", antwortete ich stumpf.
Also folgte sie mir nach drinnen. Ich warf meine Jacke an die Garderobe und ging geradewegs in den Flur, in Richtung mein Zimmer. Marie folgte mir unwohl.
Mein Zimmer war ja aufgeräumt und gesaugt. Jeden Monat putzte ich es einmal.
Beunruhigt setzte sie sich auf mein Bett. Doch hatte sie anscheinend einen Geistesblitz.
"Hey! Wenn dein Vater ein Penner ist, dann bemerkt er doch sicher nicht wenn wir uns nachts heimlich davonschleichen! Wo ist er überhaupt?"
"Arbeiten", erklärte ich,"Irgendwie müssen wir ja auch Geld verdienen.... Aber das was du davor gesagt hast", ich machte ein Pause, "Das ist genial!"
Ich grinste sie an. Wir mussten lachen.
"Also ich komm am Samstag zu dir und ich bring ein Zelt mit."
"Klasse!"
Das konnte ja nur geil werden. Am besten erzählten uns wir dann noch Gruselgeschichten. Und dann.... Ganz alleine am Berg nur zwei Freundinnen und die Natur.
Und vielleicht mein besoffener Vater und mein Bruder...

RacheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt