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"So. Da bin ich wieder. Ich muss Ihnen so einiges erklären.", er räusperte sich, dann fuhr er fort,"Ihr Vater ist in Untersuchungshaft, da er anscheinend Alkoholsüchtig ist und Drogen nimmt. Deswegen werden du und dein Bruder in ein Kinderheim geschickt.  Es sei denn ihr wollt zu eurer Tante nach Norwegen oder zu eurer Großmutter nach Frankreich. Andere Möglichkeiten gibt es nicht bis auf... Ah ja. Die letzte Sache wäre die Adoption."
In ein Kinderheim!? Nein! Nicht ich. Nach Norwegen wäre aber auch nicht gerade besser. Genauso wenig wie Frankeich. Weg. Weg von meiner einzigen Freundin. Aber wer würde denn ein 13 jähriges Mädchen adoptieren.
"So lange Sie im Krankenhaus sind haben Sie Zeit zu überlegen.", endete er und stand auf.
Insgeheim hatte gewusst, dass das passieren würde. Aber ich nie daran gedacht, was ich dann tun würde.
"Wie lange bin ich denn noch hier?", fragte ich unsicher. Was, wenn es nur ein paar Tage waren und ich danach mit Rollstuhl oder Krücken wieder losgeschickt werden würde.
"Ungefähr eineinhalb Wochen.", meinte er lächelnd.
Ist hier denn irgendwo mein Smartphone?
Ich tastete den Bereich links neben mir ab. Außerhalb des Bettes stand eine Art Nachttisch. Darauf lag ein Buch und mein Handy.
Ich schaltete es ein und drückte auf "WhatsApp". Ich wählte den Chat mit Maria aus und fing an zu schreiben:
Es ist etwas schreckliches passiert. mein Dad wurde festgenommen und ich muss mich entscheiden: entweder ich gehe in das Heim hier in der Stadt oder zu meiner Tante in Norwegen oder zu meiner Oma in Frankreich oder ich lasse mich adoptieren. Hilfe!  Hilf mir!  Vielleicht könnt ihr mich ja adoptieren? Sag mein Vater ist gestorben! Bitte!

RacheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt