Chapter six: Family, duty, love

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Four years have passed since the failed escape and James did not try it again ever since.

James

"Du sollst hier nicht sein James!". Mr.Bush, Waffenmeister und Dienstältester in der Hausgarde, trat um die Ecke des Kellers. Ich war gerade dabei eine der älteren Musketen der Waffenkammer zu inspizieren. Zwar hatte mir meine Mutter verboten sie zu betreten da sie mich kurz nach meinen 17 Geburtstag vor 2 Wochen mit einer Muskete gesehen hatte, aber sie war zu beschäftigt um einen Verstoß zu ahnden. Sie musste unsere Familie berühmt halten. Kaffemittage, Festabende, Politabende und Gesselschaftstreffen wurden von ihr organisiert und bei uns abgehalten. Geld bekamen wir nur von der Regierung und dem Vermögen unseres Vaters. Doch seit er tot war mussten wir ohne seinen hohen Sold überleben. Das ging nur wenn der gesellschaftliche Stand unserer Familie nicht verblasste. Nur wer bekannt war wurde unter der höchsten Gesellschaftsschicht aus Adligen und Reichen bezahlt.

"Wieso ist hier eine andere Fassung am Steinschloss?" Ich tat als hätte Mr. Bush mir nichts gesagt und fragte ihn. "James, Er schaute mich müden und traurigen Blickes an "dein Bruder ist oben in euren Gemächern und lernt. Möchtest du ihm nicht etwas helfen?" Ich legte die Waffe beiseite und stand auf. Ich hatte einen starken Körper im Gegensatz zu den anderen Jungs in meinem Alter. Sie hatten Bäuche oder waren schmächtig. "Hat mir Sprachwissenschaft jemals beigebracht mich gegen betrunkene Straßenbettler zu verteidigen?" fragte ich ihn mit einem genervten Unterton und wollte neben ihn durch die Tür schreiten. Er versperrte mir den Weg mit seinem gewaltigen Arm. Bush war zwar nicht groß und schlank auch nicht. Aber er war breit und hatte Haut wie Leder. Er erinnerte mich an die alten Seemänner mit grauen Bärten die man hin und wieder an den Kais von Kurbridge sehen konnte. "Dort wo du hingehst werden dich keine Bettler angreifen." Ich schaute ihn ernst an. Ich wollte passieren doch er hielt mich mit seinem Arm zurück als wäre ich federleicht. " Und solang du nicht einmal an einem alten Narr vorbeikommst wirst du auf den Straßen nirgendwo überleben." Als ich nachließ und beschämt zu Boden blickte senkte er den Arm von den Türrahmen und klopfte mir lächelnd auf die Schulter. "Nun geh zu deinem Bruder. In ein paar Stunden gibt es Abendessen." Ich nickte respektvoll und eilte aus der Waffenkammer. Gerade als ich die Treppe passierte rief er: "Ach und Miss Morgan ist auf einer Teaparty der Lancasters und wird erst zum Dinner erwartet!" Zum Zeichen das ich verstanden hatte nickte ich und verließ den kalten steinigen Keller über die Holztreppe.

Ich eilte durch das Haus und kam endlich, nach vielen Treppen und Gängen zu dem Lernzimmer in dem ich Benjamin erwarte. Ich öffnete die Tür und erwartete ihn an dem großen Eichentisch in der Mitte des Raumes. Benjamin wurde 16 und war ganz anders wie ich. Er hatte zwar ein elegantes aussehen doch wirkte er manchmal etwas eingeschüchtert. Doch er war äußerst diplomaisch und höflich weshalb er auf jeder Festlichen Veranstaltung ging und auch sonst auf alles hörte was ihm gesagt wurde. Doch zu meiner Überraschung saß er nicht an dem Tisch. "Benjamin?!" Rief ich ihn. Doch keine Antwort. Verwirrt blickte ich mich um. Normaler weiße sitzt er hier und tut wie geheißen. Ich trat an das große Fenster mit den weiten Vorhängen aus blauem Samt. Auch auf der gut gepflegten Wiese des Anwesens war er nicht zu sehen. Er musste irgendwo im Haus sein. Sein Schulzeug lag nicht auf dem Tisch was bedeutete dass er erst gar nicht hier war. Er kam von der Schule und normaler weiße lernt er gleich danach. Ich spekulierte wo er sein könnte. Ich sollte in seinem Zimmer suchen. Aber als ich schließlich dort ankam konnte ich ihn ebenfalls nicht finden. Auch hier waren keine Bücher von ihm. Plötzlich fiel es mir ein. Das Musikzimmer. Natürlich! Wenn es etwas gäbe weswegen er nicht tat wie geheißen dann wäre das Musik. Er spielte unglaublich gerne auf dem großen Flügel im Musikzimmer. Wir beide wurden gelehrt die Tasten zu beherrschen. Doch früh verzweifelte unser Musiklehrer an mir. Ich wollte nie nach Noten spielen. Ich tat lieber was mir gefiel und sich schön anhörte. Aber von Noten hielt ich nicht viel. Benjamin hingegen spielte die neuesten Ouvertüren, Menuetts und Etüden wunderschön nach Noten. Doch ich war verwundert als ich mich dem Musikzimmer näherte. Es war keine Geräusch zu vernehmen. Kein Ton klang aus dem Musikzimmer. Doch zu meiner Freude war er dort. Ich sah es schon bevor ich in den Raum trat. Seine Bücher lagen auf dem Tisch neben der Tür. Ich hatte ihn gefunden, doch zu meiner Überraschung nicht alleine!


In the depths of the jungleWhere stories live. Discover now